SG Wattenscheid 09 - SC Wiedenbrück (Sa 14:00)
Mehnert schmunzelt über die lustige Empfehlung, sagt aber: „Das wird nicht reichen – wir müssen ja auch ein Tor schießen.“ Damit drückt er aus, um was es für sein Team am Samstag ab 14 Uhr im Lohrheidestadion geht: Ein Dreier muss her. Nur der eröffnet dem Tabellenvorletzten SC Wiedenbrück (20 Punkte) die Chance, näher an den von der SG Wattenscheid 09 belegten 14. Rang heranzukommen, der am Saisonende den sicheren Klassenerhalt bedeutet. Der Gegner hat zwar schon 26 Punkte auf dem Konto, aber auch schon ein Spiel mehr ausgetragen.
Die große Bedeutung dieser Partie ist aber auch den „Bochumern“ bewusst. Die von Farat Toku trainierte Mannschaft, im Dezember 3:0-Sieger über Spitzenreiter Viktoria Köln und zuletzt beim 1:3 gegen den Tabellenzweiten Oberhausen nur knapp an einer Sensation vorbeigeschrammt, kann den Anschluss ans Mittelfeld herstellen – und sich damit einen schönen Abend bescheren. Um genau 19.09 Uhr beginnt in Wattenscheid die „Retterparty“ des Vereins, der nur durch eine Crowfunding-Aktion die Insolvenz abwenden konnte. Interessanterweise gehört zu den „Rettern“ auch Josef Schnusenberg aus Rheda, der sich in den Aufsichtsrat wählen ließ.
Der SC Wiedenbrück kann dank des Pokalsieges mit mentalem Rückenwind auflaufen. „Unser Vorteil ist auch, dass wir im Rhythmus geblieben sind“, glaubt Björn Mehnert. Für die Bewältigung des personellen Nachteils – mit Tristan Duschke (Gelbrot) fehlt der zweite Innenverteidiger nach Rotsünder Robin Twyrdy (6 Spiele) – hat der SCW-Coach zwei Möglichkeiten: Mike Andreas und Tim Geller. Weil Andreas in Verl 92 Minuten lang einen starken Job im Mittelfeld erledigte, hängt die Entscheidung wohl von der taktischen Formation ab. Gut möglich, dass Björn Mehnert vom überraschenden 4-4-2 wieder auf das gewohnte 4-2-3-1 umstellt.