2024-04-29T13:44:06.427Z

Vereinsnachrichten
Tiefschlag: Nach dem Abpfiff im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion brauchten Marcel Leeneman (l.) und Daniel Schaal lange, um den Schock der späten Niederlage zu verdauen. Die Tragweite der Niederlage war den Wiedenbrückern aber sofort bewusst. Foto: Daniel Bremehr
Tiefschlag: Nach dem Abpfiff im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion brauchten Marcel Leeneman (l.) und Daniel Schaal lange, um den Schock der späten Niederlage zu verdauen. Die Tragweite der Niederlage war den Wiedenbrückern aber sofort bewusst. Foto: Daniel Bremehr

Latkowski: "Verdammt, das ist Abstiegskampf!"

Der SC Wiedenbrück erspielt sich nicht genug Torchancen, nutzt die wenigen nicht und hat dann auch noch Pech - sowas klingt verdächtig nach Abstieg.

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Christian Brentrup legte demonstrativ den Zeigefinger auf die Lippen, Burkhard Kramer verweigerte jeglichen Kommentar unmittelbar zuvor beendeten Match der Regionalliga zwischen Fortuna Düsseldorf II und dem SC Wiedenbrück. Die beiden Vorstandsmitglieder legten sich einen Maulkorb an, wohlwissend, dass sie sich nach dem Blackout mit zwei späten Gegentreffern zur 1:2-Niederlage ihrer Mannschaft nur den Mund würden verbrennen können. Statt eines Befreiungsschlags angesichts der gleichzeitigen Niederlagen der SG Wattenscheid 09 (2:3 beim Wuppertaler SV) und des FC Kaan-Marienborn (1:3 gegen Viktoria Köln) hatte sich das Team von Trainer Björn Mehnert im Abstiegskampf der 4. Liga einen empfindlichen Wirkungstreffer eingefangen.

Fortuna Düsseldorf II - SC Wiedenbrück 2:1
Seit dem 18. Spieltag am 17. November 2018 war die U 23 der Fortuna Düsseldorf in acht Spielen ohne Sieg geblieben. Der SCW traf also auf einen arg verunsicherten Gegner, der auch dieses Mal über fast die gesamte Spielzeit den Ansprüchen an ein Regionalligateam nicht gerecht wurde. Was beim SC Wiedenbrück die Enttäuschung über drei verschenkte Punkte nur weiter in die Höhe treiben muss. Beide Mannschaften leisteten sich immer wieder fatale Ballverluste im Spielaufbau, doch beide ließen die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zum schnellen Umschaltspiel ebenso fahrlässig mit weiteren technischen Unzulänglichkeiten im Passspiel regelmäßig verpuffen. In der ersten Halbzeit kam kein Team auch nur annähernd zu einem gefährlichen Abschluss.

„Verdammt, das ist Abstiegskampf.“ Mit diesen Worten schleuderte Daniel Latkowski seine Fußballschuhe auf den Boden und stapfte nach der 1:2-Niederlage des SC Wiedenbrück bei Fortuna Düsseldorf II als erster wutentbrannt in die Kabine. Diesen Ausbruch an Emotionalität und Aggressivität hätten der Rechtsverteidiger und seine Mannschaft indes besser auf dem Rasenplatz des altehrwürdigen Paul-Janes-Stadions an den Tag gelegt. Der im Kampf um den Ligaverbleib so wichtige Durchsetzungswille in den Zweikämpfen ließ in allen Mannschaftsteilen zu wünschen übrig.

„Wenn wir in einem Spiel mit so schwachem Niveau dennoch mit 1:0 in Führung gehen, dann habe ich eine andere Erwartungshaltung an das Team“, verstand Trainer Björn Mehnert nicht, „dass sich auch unsere erfahrenen Spieler das noch haben aus der Hand nehmen lassen.“ Mit dem Verzicht auf verletzte Stammkräfte wie Andre Wallenborn, Tristan Dutschke, Kamil Bednarski oder den gesperrten Robin Twyrdy konnte und wollte der Coach die bittere Niederlage nicht schönreden.

„Jetzt hat uns keiner mehr auf der Rechnung, vielleicht ist das jetzt unsere Chance“, kündigte Mehnert trotzig an, genügend Kraft zu haben, die schwierige Situation zu meistern. „Es müssen sich allerdings einige Spieler Gedanken über ihre eigenen Ansprüche machen. Und wenn das die erfahrenen Spieler nicht hinbekommen, dann müssen es vielleicht die jungen richten“, begann für den Coach schon kurz nach dem Spiel die gedankliche Vorbereitung des nächsten Matsches gegen den SV Rödinghausen.

„Darauf deutete ja nun gar nichts hin“, zeigte sich auch Thorsten Lieberknecht überrascht von der späten Wendung der Partie, was den Ärger über den Verlust der Punkte indes nicht leichter machte. Der Trainer des Zweitligisten MSV Duisburg war auf Beobachtungstour im Paul-Janes-Stadion und stellte dabei schon zur Pause fest: „Ganz schwaches Niveau.“


Schiedsrichter: Alexander Ernst (Holzen) - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Daniel Schaal (58.), 1:1 Shinta Karl Appelkamp (87.), 2:1 Timo Bornemann (90.)
Aufrufe: 031.3.2019, 16:20 Uhr
Norbert Röwekamp / FuPaAutor