2024-05-02T16:12:49.858Z

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Herzensangelegenheit: Christian Feicht ist zurück. 
Herzensangelegenheit: Christian Feicht ist zurück.  – Foto: svj

SC Weßling: Christian Feicht wird neuer Trainer

Neuer Trainer nimmt Söhne als Neuzugänge mit

Der SC Weßling verpflichtet Trainer Christian Feicht als Nachfolger von Florian Schober. Für den gebürtigen Weßlinger ist die Aufgabe eine Herzensangelegenheit.

Weßling – Als sie nach dem finalen Relegationsspiel 2019 zwischen dem SC Weßling und dem TSV Oberalting-Seefeld noch ein wenig miteinander plaudern, bekennt Oberaltings damaliger Trainer Christian Feicht vollkommen frei vor SCW-Abteilungsleiter Martin Jakob: „Vielleicht kommen wir irgendwann noch einmal zusammen.“ Diese Überlegung ist Wirklichkeit geworden. Der 56-jährige Coach unterschrieb am Wochenende beim Kreisklassisten.

SC Weßling: Feicht folgt auf Schober

„Wir haben es uns nicht leicht gemacht“, stellt Jakob zur Verpflichtung von „Birsch“ klar. Mit insgesamt fünf Kandidaten führten die Weßlinger Gespräche, um einen Nachfolger für Florian Schober zu finden, den sie Ende Dezember völlig überraschend entlassen hatten (wir berichteten). Aber entweder hatten die Trainer für den kommenden Sommer schon ein festes Engagement, oder sie wollten wie Milan Lapuh die Aufgabe nicht übernehmen. „Er sieht sich eher in der Jugendarbeit“, sagt Jakob über den ehemaligen Starnberger Bayernliga-Spieler. Lapuh wäre nur bereit gewesen, dem Sportclub dabei zu helfen, das Frühjahr zu überbrücken.

Das ist nun nicht nötig, denn das Gespräch zwischen Feicht und der SCW-Führung verlief ausgezeichnet. Nach dreieinhalb Stunden war klar: „Hier schließt sich für ihn der Kreis“, wie es Jakob ausdrückt. „Der SC Weßling wird vermutlich die letzte Station in seiner Karriere als Trainer sein.“ Für den gebürtigen Weßlinger ist die Heimkehr zu seinen Wurzeln „eine Herzensangelegenheit“, wie er betont. Bis zur C-Jugend hatte Feicht dort gespielt, bevor er seinen Weg über Herrsching nach Starnberg fortsetzte.

Feicht: In Weßling hat sich was entwickelt

Die Entwicklung in seinem Jugendverein verlor er nie aus den Augen. „Die haben da schon was aufgebaut“, sagt Feicht. Er findet nicht nur eine hervorragende Infrastruktur mit einem modernisierten Vereinsheim, zwei gepflegten Rasenplätzen sowie eine vorzügliche Nachwuchsarbeit vor. Wie groß die Begeisterung rund um den Verein ist, bekam er in der Relegation zwischen seinem ehemaligen Klub und dem SCW zu spüren, als Hunderte von Weßlinger Fans ihre Mannschaft lautstark unterstützten. „Das war mega“, erinnert er sich.

Jakob zog mit „Birsch“ nicht nur einen renommierten Trainer an Land, sondern verpflichtete seine Zwillingssöhne Patrick und Manuel gleich mit. Beide bringen die Saison in Oberalting aber noch zu Ende, bevor sie im Sommer in den Nachbarort wechseln. Patrick Feicht soll seinem Vater jedoch schon im Frühjahr als Assistenzcoach zur Hand gehen, wenn es ihm zeitlich möglich ist.

Jakob: Entscheidend ist der Aufbau einer neuen Mannschaft

„Ich habe das Gefühl, dass es in Weßling etwas werden kann“, sagt Christian Feicht. Abteilungsleiter Jakob gibt seinem Coach zunächst als einzige Zielvorgabe mit, „dass er eine neue Mannschaft aufbaut“. Das Abschneiden in der laufenden und in der kommenden Saison ist erst einmal sekundär. Erst danach will man beim SCW festlegen, wohin die Reise gehen soll.

Feicht, der das Potenzial seines neuen Teams als hoch einschätzt, fühlt sich zurückversetzt in seine Zeit als Trainer beim TSV Gilching. Mitte der 1990er-Jahre übernahm er die Elf als B-Klassist, was heute etwa der Kreisklasse entspricht, und führte sie bis an die Schwelle zur Bezirksoberliga. In Erinnerung blieb ein herzerfrischender offensiver Fußball und eine Mannschaft, die bedingungslos kämpfte. „Diesen Fußball will ich wieder spielen lassen“, erklärt der Coach. Die Spannung unter den Weßlinger Kickern, die am Sonntag über Feichts Verpflichtung unterrichtet wurden, ist jedenfalls groß. „Man merkt, da ist schon eine Euphorie da“, verkündet Martin Jakob.

Christian Feicht will die kommenden Wochen dazu nutzen, um den Verein kennenzulernen. „Ich habe Zeit, mir ein Bild zu machen“, sagt er. Man wird ihn bald also wieder öfter in seinem Geburtsort sehen. Der Trainer gibt sich tatendurstig: „Ich freue mich auf die Aufgabe.“ Sie ist schließlich eine Herzensangelegenheit.

(Christian Heinrich)

Aufrufe: 027.1.2021, 09:39 Uhr
Starnberger Merkur / Christian HeinrichAutor