2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
Bitteschön! Winfried Paulsen (re.) überreicht den „AOK-Cup“ an André Breitenreiter. Im Hintergrund der stellvertretende sh:z-Chefredakteur Jürgen Muhl.
Bitteschön! Winfried Paulsen (re.) überreicht den „AOK-Cup“ an André Breitenreiter. Im Hintergrund der stellvertretende sh:z-Chefredakteur Jürgen Muhl.

SC Weiche Flensburg 08 und Hannover 96 mit Fussballfest

Nur Hannovers Trikots bestehen den Test nicht

Wie war es, Nico Empen? „Hätte schlechter laufen können“, antwortete der Stürmer des Regionalligisten SC Weiche Flensburg 08 und grinste übers ganze Gesicht. Recht hatte er – mit einem Tor und einer Vorlage zählte der 21-jährige Nordfriese zu den auffälligsten Akteuren beim Spiel um den „AOK-Cup“ gegen Hannover 96 im Manfred-Werner-Stadion. Zur Halbzeit hatte es 2:2 gestanden, am Ende leuchtete ein standesgemäßes 5:2 für den Bundesliga-Aufsteiger von der Anzeigetafel.

Am Ende eines entspannten Abends im Rahmen des sh:z-Fußballsommers gab es nur zufriedene Gesichter. Die Gastgeber waren stolz, wieder einmal gegen einen Erstligisten gespielt und sich dabei auch noch sehr gut aus der Affäre gezogen zu haben. Die Gäste, weil sie nach zweieinhalb Tagen mit intensiven Trainingseinheiten gewonnen und ihren Trainer André Breitenreiter zufrieden gestellt hatten. Und die Fans, weil sie ein gutes Spiel gesehen hatten und die zahlreichen Fotowünsche von den Profis erfüllt bekamen.

Nur ein weiblicher Fan blitzte ab, als sie Hannovers Doppel-Torschützen Niclas Füllkrug um sein Trikot bat. „Das hab’ ich schon jemand anders versprochen“, sagte der Stürmer und entschwand. Füllkrugs Shirt war – ebenso wie die Hemden seiner Mitspieler Matthias Ostrzolek, Iver Fossum und Noah Joel Sarenren Bazee – an den Schultern mehrfach eingerissen. Modischer Gag oder schlechte Verarbeitung? Das blieb offen.

Diese Sorgen hatten die SC-Spieler nicht – sie liefen zum zweiten Mal in den neuen Trikots auf, erstmals war die Version mit hellblau-weinroten Hemden, hellblauen Hosen und Spielernamen auf dem Rücken zu sehen.

Für den Spruch des Abends sorgte SC-Liga-Geschäftsführer Harald Uhr, der André Breitenreiter augenzwinkernd auf den „Weiche-Fluch“ hinwies. Die Trainer Felix Magath (2012/VfL Wolfsburg), Mirko Slomka (2013/Hannover 96) und Bruno Labbadia (2016/Hamburger SV) waren allesamt wenige Monate nach einem Testspiel-Sieg im Manfred-Werner-Stadion entlassen worden. Die Gäste der Pressekonferenz quittierten den Hinweis mit schallendem Gelächter, Breitenreiter nahm es gelassen zur Kenntnis.

Der 96-Coach stand lange vor dem Anpfiff mit SC-Trainer Daniel Jurgeleit im Mittelkreis und unterhielt sich. Man kennt sich aus gemeinsamen Zeiten bei Holstein Kiel – und versteht sich gut. Nach Spielschluss lobten beide Übungsleiter einander über den grünen Klee: „Ein starker Gegner. Mal sehen, wohin die Reise noch führt“, befand Breitenreiter in Richtung der Gastgeber. Jurgeleit konterte: „Ich wünsche Euch, dass Ihr eine gute Runde spielt und drücke besonders André alle Daumen.“

Den ersten Titel der Saison 2017/18 haben die Niedersachsen jedenfalls schon mal gewonnen. Winfried Paulsen. AOK-Geschäftsstellenleiter in Flensburg, überreichte den „AOK-Cup“ an Breitenreiter. Dann rollte der schwarze 96-Bus vom Parkplatz, es ging ein letztes Mal in Richtung Trainingslager nach St. Peter-Ording. Auch der Regionalligist absolviert bis Dienstag ein Trainingslager in Flensburg.
Aufrufe: 010.7.2017, 10:00 Uhr
SHZ / uscAutor