2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Nach dem Torjubel kommt der Aufstieg: Der SC Viktoria Nidda ist frisch gebackener Verbandsligist	Foto: erg
Nach dem Torjubel kommt der Aufstieg: Der SC Viktoria Nidda ist frisch gebackener Verbandsligist Foto: erg

Fahrkarte ins Abenteuerland

AUFSTIEG: +++ SC Viktoria steigt in Verbandsliga Süd auf +++ Belter-Abschied +++

NIDDA (jore). Seit Samstag um 17.22 Uhr ist es amtlich: Der SC Viktoria Nidda wird in der kommenden Saison in der Fußball-Verbandsliga Süd auflaufen. Nach Abschluss der Relegationsrunde belegt der Büdinger Kreisvertreter in der Abschlusstabelle Platz zwei, der zum Sprung in die nächst höhere Spielklasse berechtigt.

Gewinner in der mittlerweile abgeschlossenen Relegationsrunde ist Rot-Weiß Frankfurt II. Die Elf vom Brentanobad entschied das letzte Relegationsspiel gegen die SG Unter-Abtsteinach mit 2:1 zu ihren Gunsten.

Interessierte Beobachter am Samstagnachmittag auf dem Sportgelände in Frankfurt-Rödelheim waren auch die fast komplette Mannschaft des SC Viktoria Nidda, Trainer Stephan Belter, der Sportliche Leiter Gunther Schneider und mitgereiste Fans. Als Schiedsrichter Fabian Bierau (Leun) die Partie in der Mainmetropole abpfiff, kannte der Jubel gleich in zwei Lagern keine Grenzen mehr. Vereint ließen Spieler von Rot-Weiß Frankfurt und des SC Viktoria Nidda auf dem Platz ihren Glücksgefühlen freien Lauf. „Wir waren ja in der unglücklichen Situation, dass wir nicht das letzte Spiel in dieser Relegation bestreiten konnten und von daher daher zum Zuschauen verdammt. Die Mannschaft hat im letzten halben Jahr eine tolle Serie hingelegt und ist jetzt natürlich heiß auf die anstehende Feier“, teilte Niddas freudestrahlender Coach Stephan Belter unmittelbar nach Spielende mit. Für den Trainer selbst war es der Abschluss, aber auch der Höhepunkt einer siebenjährigen, sehr erfolgreichen Trainertätigkeit beim heimischen Traditionsklub, der in der kommenden Spielzeit nunmehr von Carsten Weber (Oberursel) trainiert wird.

Spieler, Trainer, Verantwortliche und Anhänger der Viktoria hatten sich am Samstag mit Privatautos in Richtung Frankfurt aufgemacht. Nach geschafftem Aufstieg als „Zuschauer“ gab es nach der Rückreise dann auch gleich einen doppelten Grund ausgelassen im Viktoria-Sportheim zu feiern.

Betreuer Klaus Heck feierte dort Hochzeit und „seine“ Viktoria, mit der er schon seit Jahrzenten sehr eng verbunden ist, machte ihm an seinem Ehrentag mit dem geschafften Aufstieg dann natürlich mit das schönste Geschenk. Niddas Sportlicher Leiter Gunther Schneider sprach am Morgen danach von „einem perfekten Abschied für unseren Trainer Stephan Belter“ und davon, „dass man eine Geschichte wohl kaum schöner schreiben kann“.

In der Tat blickt der scheidende Viktoria-Coach auf sieben sehr erfolgreiche Jahre zurück, in dem er einige Titel (Kreispokalsiege und Hallenmasters-Erfolge) eingeheimst hat. Schon kurios, dass das eigentlich verflixte siebte Jahr bei der Viktoria sein erfolgreichstes wurde. Belter hatte ja ursprünglich vor nach dieser Saison beim Ex-Gruppenligisten Olympia Fauerbach anzuheuern. Nach dem Abstieg des Friedberger Kreisvereins kommt dieses Engagement nunmehr aber nicht zustande, weshalb Belter nach den sehr aufregenden letzten Wochen jetzt erst einmal ein wenig durch schnaufen kann. „Ich habe mich nach dem letzten Spieltag mit den Fauerbacher Verantwortlichen zusammen gesetzt und wir sind einvernehmlich zu dieser Lösung gekommen“, teilte Belter mit. Der jetzt Ex-Viktoria-Coach sprach nach geschafftem Aufstieg selbst von „einem Märchen“ und will jetzt erst einmal alles „sacken lassen“. Von einem „Sabbatjahr“ wie Dortmunds entlassener Trainer Thomas Tuchel es vermutlich plant, will der 48-jährige Belter allerdings nichts wissen, teilte aber auch mit, „dass keinerlei Gespräche mit anderen Vereinen stattgefunden haben“. Fakt ist, dass Belter und die Niddaer Aufstiegself sich am heutigen Montag in die Flieger setzen und vier Tage lang auf „Malle“ diese sehr erfolgreiche Saison gebührend verabschieden werden. Beim Abflug nicht mit dabei sein wird dann Niddas Leiter Gunther Schneider, der berufliche Verpflichtungen hat, aber noch nachreisen wird. Gedanken macht sich Schneider bei allem Freudentaumel natürlich auch bereits, was das anstehende Abenteuer Verbandsliga-Süd betrifft. Schon im Laufe dieser Relegationsrunde wurde darüber spekuliert, dass die Viktoria im Falle des Aufstiegs womöglich auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv werden könnte. Mit der Verpflichtung von Jan Lüdke (FC Erlensee) galten die Aktivitäten eigentlich bereits als abgeschlossen. Die nunmehr feststehende zukünftige Verbandsliga-Zugehörigkeit hat dann aber die Verantwortlichen anscheinend noch einmal zu einem Umdenken veranlasst.

„Ein weiterer Defensivspieler würde uns sicherlich gut zu Gesicht stehen“, teilte Schneider gestern mit, ohne ins Detail zu gehen. Gleichfalls legte Schneider Wert auf die Feststellung, „dass wir bisher mit noch keinem Spieler gesprochen haben“. Das könnte sich dann aber schon in den nächsten Tagen ganz schnell ändern.

Fotos: erg/ad/fs/Archiv



Aufrufe: 011.6.2017, 17:00 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor