Unterhaching – Mit hängenden Köpfen verließen die Hachinger Profis den Sportpark. Unisono war das Wort unfassbar zu hören. Kein Wunder, die Gastgeber verspielten einen 3:1-Vorsprung und mussten am Ende eine bittere 3:4-Heimniederlage gegen den Aufsteiger Verl hinnehmen. Da war es dann auch kein Wunder, dass Trainer Arie van Lent die Welt nicht mehr verstand: „Wir sind für unsere Naivität bestraft worden, hatten mehrfach die Möglichkeit, den vierten Treffer zu erzielen und sahen wie der sichere Sieger aus. Diese Fahrlässigkeit in der Schlussphase schmerzt doch sehr.“
Bis kurz vor der Pause plätscherte die Partie ohne größere Möglichkeiten so dahin, wobei Hachings Torhüter Steven Kroll einige gut Paraden zeigte. Die Hachinger wirkten wieder einmal viel zu harmlos in der Offensive, konnten sich dann aber über ein Geschenk freuen. In der 41. Minute unterlief dem Gästespieler Lasse Jürgensen ein Eigentor. Doch nur 100 Sekunden später erzielte Lars Ritzka den Ausgleich für Verl.
Im zweiten Abschnitt lief es zunächst nach Maß für die Hachinger: Nach schöner Kombination sammelte Kapitän Markus Schwabl seinen achten Assist – Patrick Hasenhüttl vollstreckte mit seinem fünften Saisontor (60.). Als der eingewechselte Moritz Heinrich in der 74. Minute das 3:1 besorgte, schien die Partie gelaufen. Von wegen!
Die Hachinger stürmten weiter naiv nach vorne, vergaben einige gute Möglichkeiten und liefen ins Verderben. Innerhalb von fünf Minuten drehte der Aufsteiger die Partie und sorgte für Depression im Sportpark. Kasim Rabihic (84.), ein Eigentor von Schwabl (86.) und das 3:4 von Berkan Taz (88.) sorgte für ein furioses Finale – aus Hachinger Sicht für ein echtes Debakel.
(KLAUS KIRSCHNER)