SC Verl - Borussia Mönchengladbach II 1:2
Während der Verler Kapitän („Immer wenn es so weit sein könnte, gibt es einen Rückschlag“) wenigstens noch der verpassten Chance hinterher trauerte, in die vordere Tabellenregion vorzudringen, wollte sein Trainer davon nichts mehr wissen. „Das ist auch eine Qualitätsfrage im Abschluss. Gladbach hatte heute eine Erfolgsquote von hundert Prozent und wir?“
Vollends auf die Palme brachte Rino Capretti („Ich kann mich nicht erinnern, das wir schon einmal ein Spiel so leichtfertig hergeschenkt haben“) die Entstehung der Gegentore. Auch beim 0:1 (6.) durch Keanan Bennetts, das viele Zuschauer mit Pech erklärten, weil Sergej Schmik den Schuss des Gladbachers unhaltbar für Robin Brüseke abgefälscht hatte, ließ der Verler Coach keine Ausreden zu. „Ich hatte in der Vorbesprechung darauf hingewiesen, dass dieser Spieler immer nach links zieht und wir kriegen das nicht verteidigt.“
Noch schlimmer war für Capretti das 0:2 durch Makridis (44.). Nach einem von den Gästen im Mittelfeld schnell ausgeführten Freistoß fehlte der Verler Defensive jegliche Staffelung. Der auf den linken Flügel ausgebüxte Rechtsverteidiger Thomas Kraus flankte den Ball ungehindert in den Verler Strafraum, wo niemand dazwischenfunkte, weshalb ausgerechnet der ehemalige Verler ungehindert von rechts abstauben konnte.
„Als ob wir noch nie Fußball gespielt hätten.“ Capretti urteilte nach dieser Szene umso harscher, als seine Mannschaft seit der 10. Minute in Überzahl spielte. Schiedsrichter Philip Holzenkämpfer hatte nach einem Tackling von Louis Beyer gegen den einem langen Ball nachsetzenden Matthias Haeder ohne zu zögern auf „Notbremse“ und Rote Karte entschieden.
Ärger und Unverständnis des Gladbacher Trainers Arie van Lent („Kein Foul, kein Platzverweis“) wich im Spielverlauf der Anerkennung für die große kämpferische Leistung seiner „Zehn“. Denn im Spiel auf ein Tor, dass die Hausherren den jungen, aber lauf- und zweikampfstarken Gladbachern aufzwangen, ergaben sich zwar ein klares Chancenplus und ein Eckenverhältnis von 12:0, doch heraus kam dabei nur ein einziges Törchen durch Ron Schallenberg (64.).
Van Lent („Große Moral gezeigt“) empfand das 2:1 als nicht unverdient und Capretti als besonders bitter. „Denn wir fangen super an, haben durch Aygün Yildirim zwei große Chancen, könnten das Spiel sofort prägen und kassieren dann so eine unglaubliche Niederlage, weil wir schon beim ersten Gegenangriff nicht aufpassen.