2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht

Daniel Brinkmann: „Nuancen werden das Derby entscheiden!“

SC Wiedenbrück: Der ehemalige Profi geht optimistisch in sein 50. Spiel in der Regionalliga West.

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Im Januar 2017, nach 15 Spielen in der Bundesliga, 142 in der 2. Liga und 27 in der 3. Liga, wechselte Daniel Brinkmann zum SC Wiedenbrück. Und gegen wen bestritt er sein erstes Match im neuen Trikot? Richtig: Gegen den SC Verl. Am 17. Februar gab es im Jahnstadion ein 1:1. Heute feiert der 32-jährige Ex-Profi ein kleines Jubiläum, er läuft zu seinem 50. Spiel in der Regionalliga West auf. Und nachdem es auch in den drei weiteren Derbys (von denen er eines verletzungsbedingt verpasste), nicht zu einem Sieg für den SC Wiedenbrück reichte, tritt er mit einem klaren Ziel an: „Wir wollen gewinnen.“

Dass der 1,93 Meter große Mittelfeldspieler optimistisch ins Derby geht, hat nichts mit fehlendem Respekt gegenüber dem Gegner zu tun. Im Gegenteil: „Verl spielt einen guten Ball, sie versuchen vieles spielerisch zu lösen. Ich sehe uns auf Augenhöhe, Nuancen werden entscheiden.“ Zuversichtlich stimmt ihn vielmehr der aktuelle Aufwärtstrend des eigenen Teams, das in Herkenrath (6:1) und Lippstadt (3:1) gewann und gegen Essen trotz ordentlicher Leistung mit 1:2 verlor: „Wir haben in den letzten drei Spielen gezeigt, dass wir eine gute Regionalligamannschaft sind und haben damit eine gute Reaktion auf die schlechtere Anfangsphase gezeigt.“

Warum es in der Hinrunde nicht so gut lief, erklärt sich für Brinkmann („Das wäre zu einfach“) nicht nur mit dem verletzungsbedingten Ausfall der Top-Stürmer Maier und Studtrucker. „Wir haben als Mannschaft nicht das abgerufen, was in der Regionalliga nötig ist, haben zwei krasse Klatschen kassiert und einige individuelle Fehler gemacht. Das muss man nicht schönreden.“ „Wir haben verstanden, dass es um Abstiegskampf geht“ Daniel Brinkmann, der erfahrenste Spieler im Kader des letztjährigen Tabellensiebten, lässt aber auch einen psychologischen Aspekt nicht außer Acht: „Wir kamen aus der besten Saison der Vereinsgeschichte, und der Mensch neigt zu einer gewissen Zufriedenheit – davon will auch ich mich nicht ganz freisprechen.“

Inzwischen aber hat die Mannschaft die Tabelle verinnerlicht, glaubt er: „Wir haben verstanden, dass es um Abstiegskampf geht.“ Sorge um den Klassenerhalt macht er sich deswegen nicht. Ein Erfolg in Verl wäre natürlich der bestmögliche Start in eine sorgenfreie Rückrunde. Vor seiner Verpflichtung durch den SC Wiedenbrück war Daniel Brinkmann lange ohne regelmäßige Spielpraxis gewesen. Es dauerte also seine Zeit, bis er auch körperlich wieder in der Lage war, seine persönliche Top-Leistung abzuliefern. Der eine oder andere rümpfte deswegen die Nase ob der langen Vertragsdauer bis zum 30. Juni 2021. Spiel für Spiel kam der in Detmold geborene und zuvor in Paderborn, Aachen, Augsburg, Cottbus und Bielefeld unter Vertrag stehende Offensivspieler aber wieder in Tritt.

In der Vorsaison war er bester Vorbereiter, jetzt avancierte er mit sechs Treffern zum besten Torschützen. In den letzten fünf Partien freute er sich über 90-Minuten-Einsätze. „Es ist allerdings auch mein absoluter Anspruch, Stamm- und Führungsspieler zu sein.“ An ein Karriereende verschwendet der in Horn-Bad-Meinberg lebende zweifache Familienvater noch keinen Gedanken. „Ich bin unheimlich gerne auf dem Platz und unheimlich gerne mit den Jungs in der Kabine zusammen.“ Aber der gelernte Sportfachwirt qualifiziert sich bereits für den Wechsel ins Trainergeschäft. Nach dem Erwerb der Elite-Jugend-Lizenz strebt er auch die A-Lizenz an.

Aufrufe: 016.11.2018, 12:00 Uhr
FuPa / Wolfgang TemmeAutor