1:1 – SC Verl und RW Essen bleiben Remiskönige!

SC Verl - Rot-Weiss Essen 1:1

„Passt schon“, beurteilte Julian Schmidt das Ergebnis. „Denn es war doch auch ein Spiel auf Augenhöhe.“ Für den SCV-Kapitän war es aber auch ein hochverdienter Punktgewinn. „Denn wir haben große Moral gezeigt und sind nach dem Rückstand wieder zurückgekommen.“

Das Ausgleichstor musste wie schon am Samstag beim 1:1 in Bonn wieder ein Verteidiger schießen. Dieses Mal der rechte: „Ich habe einfach draufgehalten und Glück gehabt, denn der Ball wurde noch ein wenig abgefälscht“ freute sich Patrick Choroba über seinen Treffer in der 75. Minute.

Anders als in Bonn war Rino Capretti dieses Mal mit dem Offensivspiel seiner Mannschaft nicht unzufrieden. „Wenn wir immer so viel Zug zum Tor gehabt hätten, wären wir jetzt schon viel weiter“, vergab der Verler Coach nach dem Spielschluss gute Noten.

Lediglich die ersten zwanzig Minuten hatten ihm nicht gefallen. „Da hatten wir keinen Zugriff auf die geschickt aus ihrer Innenverteidigung heraus spielenden Essener.“ Nach einer taktischen Umstellung wurde es besser. Statt wie zu Beginn im 4:2:3:1-System spielten die Verler nun mit einem Fünfer-Mittelfeld und hatten sofort mehr Ballgewinne, die von der einzigen Spitze, Viktor Maier, auch gut verarbeitet wurden.

Strafraumszenen ließen auch nicht mehr lange auf sich warten. In der 36. Minute scheiterte Nico Hecker mit einem Schuss auf das kurze, rechte Eck an Torhüter Robin Heller. In der 43. Minute hatte Maier dann sogar doppeltes Pech. Erst versprang ihm der von Matthias Haeder mit der Brust vorgelegte Ball auf der ziemlich ramponierten Krähenwiese in der Sportclub-Arena, als er allein dem Essener Tor entgegenstrebte. Als er den überflüssigen Schritt nach rechts gemacht hatte, grätschte Kevin Grund dazwischen. „Elfmeter“ forderte nicht nur SCV-Chef Raimund Bertels, der sich die Szene auf der Bank im Video angeschaut hatte. Doch Schiedsrichter Philip Holzenkämpfer ließ weiterspielen.

„Aber der war ja sowieso nicht unser Freund“, ätzte Julian Stöckner. Der Verler Innenverteidiger hatte in der 79. Minute angesichts der vielen Nickligkeiten, die der Referee schon hatte durchgehen lassen, eine umstrittene Gelbrote Karte gesehen. „In Unterzahl war es natürlich schwer, den Druck aufrechtzuerhalten“, ärgerte sich Capretti, dass seine Mannschaft den Vorwärtsdrang nach dem Ausgleichstor raus nehmen musste.

Aber einmal war Holzenkämpfer dann doch noch ein Freund der Verler: Pünktlich nach 90 Minuten pfiff er die seit der Pause rassige Partie Partie zur allgemeinen Überraschung ab, obwohl es viele Gründe für eine lange Nachspielzeit gegeben hatte. Die Essener, die ihre Siegchance gewittert hatten, bedrängten nun den Referee. Allen voran Benjamin Baier, der mit seinem wuchtigen Schuss zum 0:1 (62.) das Spiel so richtig scharf gemacht hatte.

Schiedsrichter: Philip Holzenkämpfer (GW Rheine) - Zuschauer: 1.278
Tore: 0:1 Benjamin Baier (62.), 1:1 Patrick Choroba (75.)