Landesliga: SC-David trifft auf den Goliath der Liga

Das was derzeit unter dem Begriff „Tabellenmittelfeld der Fußball-Landesliga“ läuft, umfasst aktuell neun Mannschaften. Weitere sieben Teams, zu denen auch der SC Stammheim gehört, tragen momentan das Etikett „abstiegsgefährdet“. Und mit einem Polster von drei Punkten Vorsprung thront der SV Ebersbach an der Spitze des Klassements. Vier Siege und zwei Unentschieden hat der Aufstiegsanwärter bislang in der Bilanz stehen. Getreu den Prognosen müsste beim Auftritt der Ebersbacher in Stammheim eigentlich Triumph Nummer fünf dazukommen – wäre da nicht die unheimliche Fähigkeit der Nord-Stuttgarter, sich im Guten wie im Bösen ihrem Gegner anzupassen. Während der SC den denkbar dicksten Brocken vor der Brust hat, ist es beim Lokalrivalen TSV Weilimdorf umgekehrt. Die Weilimdorfer empfangen den TSV Neu-Ulm an der Giebelstraße und fügen sich – wenn auch etwas widerwillig – in ihre Favoritenrolle. Zumal die Mannschaft von Trainer Stefan Schuon gleich vier Rückkehrer im Kader begrüßen kann.

TSV Weilimdorf - TSV Neu-Ulm (Sa 16:00)

Fünf Minuten Spielzeit hat Rinis Krasniqi am vergangenen Wochenende noch bekommen. Tamer Fara verfolgte den zweiten Saisonsieg der Weilimdorfer dagegen von der Bank aus. Doch Weilimdorfs Coach Stefan Schuon ist ein großer Freund von Rotation. Womit also nicht ausgeschlossen ist, dass die beiden in der Partie gegen Neu-Ulm wieder zur Anfangsformation gehören könnten. Vor allem Tamer Fara hat gute Chancen: „Er tut uns wegen seiner individuellen Klasse gut“, sagt Schuon. Doch neben Krasniqi und Fara kehren noch zwei weitere Spieler in den Kader der Nord-Stuttgarter zurück: Bojan Nikolic und Florian Sprenger. Die werden es allerdings – wie eventuell auch Krasniqi – nicht einfach haben, ihre Plätze in der Vierer-Abwehrkette wieder einzunehmen. „Die bisherige Abwehr hat zwei Spiele hintereinander kein Gegentor zugelassen“, sagt Schuon.

Ohnehin liegt dessen Trainingsfokus derzeit eher auf den Angriffsaktionen seiner Mannschaft. „Wir brauchen in der Offensive mehr Geduld und Ruhe, statt Stress, Hektik und Egoismus“, sagt der TSV-Coach. „Ich habe nichts dagegen, wenn einer zwei Übersteiger macht und das Ding in den Winkel haut. Aber nur dann, wenn wir 6:0 führen.“

SC Stammheim - SV Ebersbach/Fils (So 15:00)

Es gibt Menschen, die behaupten, dass der SC Stammheim dieses Spiel gar nicht gewinnen kann. Und es gibt die Sicht von SC-Coach Thomas Oesterwinter, der sagt: „Wir können eigentlich nur gewinnen.“ Der David aus dem Stuttgarter Norden gegen den Goliath aus Ebersbach – genau die Art von Begegnung, die der Aufsteiger bevorzugt. Dem SC liegen die spielstarken Mannschaften, das hat er schließlich beim 3:2-Pokalerfolg über Normannia Gmünd bewiesen. „Wenn wir verlieren, dann hat das jeder erwartet“, sagt Oesterwinter. „Wenn wir einen Punkt holen oder gewinnen – nein, sagen wir es so: Der Liga würde es sicherlich guttun, wenn Ebersbach auch mal verlieren würde.“ Da kann angesichts von neun Verfolgern, die gegen einen Ausrutscher des Tabellenführers wohl nichts einzuwenden hätten, schwerlich widersprochen werden.

Apropos Menge: Im SC- Kader herrscht Gedränge. 22 Mann tummelten sich im Training, darunter auch der wieder einsatzfähige Angreifer Bernhard Kreis. Allerdings hat sein Vertreter Marco Schwalb am vergangenen Wochenende mit zwei Toren und einer Vorlage geglänzt. Doch Konfliktpotenzial scheint es keines zu geben: „Kann ja sein, dass wir ausnahmsweise mal mit zwei Stürmern spielen“, sagt Oesterwinter.

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