2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Enttäuschung pur: die Niederlage des 1. FC Frankfurt stand den Spielern ins Gesicht geschrieben. Foto: Kenny Fuhrmann
Enttäuschung pur: die Niederlage des 1. FC Frankfurt stand den Spielern ins Gesicht geschrieben. Foto: Kenny Fuhrmann

1. FC Frankfurt bleibt vor dem Tor zu harmlos

MIT VIDEOS: Der Fußball-Oberligist erarbeitet sich mehrere Chancen, unterliegt dem Aufsteiger SC Staaken aber mit 1:2.

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Der 1. FC Frankfurt ging am 9. Spieltag weiter fahrlässig mit seinen Torchancen um. Er rannte erneut einem zeitigen Rückstand hinterher und ließ sich naiv auskontern. Folgerichtige Quittung ist ein 1:2 (0:1) gegen den Fußball- Oberliga-Aufsteiger SC Staaken.

"Wir sind sehr unzufrieden, das erkennt man auch an der Körpersprache der Spieler nach dem Abpfiff", urteilte ein enttäuschter Peter Flaig. "Nur ansatzweise zeigten wir, wie wir spielen wollen und können", schob Frankfurts Coach hinterher. Seine Gründe für die sechste Saison-Niederlage: "Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewonnen, machten wieder nichts aus unseren guten Möglichkeiten beim Abschluss."

Die Gastgeber kamen nur langsam in die Gänge und hatten ein bisschen Pech: Ein zu kurz abgewehrter Freistoß von Moritz Mielke landete am Strafraum genau vor die Füße von Marvin Kubens, der eiskalt abschloss (6.). Nach dem Rückstand machten die Oderstädter Druck. Zwar gingen noch einige Zuspiele daneben, dennoch ging es zielstrebiger nach vorn. Bis zur Pause diktierte der 1. FCF weitgehend die Szenerie. Da zeigten sie sich als Herr der Lage, jedoch nicht als Herr der Tore. Lukas Guttke (24.), Paul Karaszewski (26.) und Tobi Labes (29./38.) scheiterten. Zu allem Überfluss landete ein Kopfball von Artur Aniol nach Flanke von Mathias Reischert am Pfosten (31.). Kurz vor der Pause hatte der polnische Stürmer in seinem 130. Einsatz für den FCF seinen 63. Treffer auf dem Fuß, aber am Boden liegend ließ er sich das Leder vom Schlussmann abknöpfen. Diese Entwicklung war nun ganz und gar nicht nach dem Geschmack von Gäste-Trainer Jeffrey Seitz. "Die Führung gab uns keine Sicherheit, auch spielerisch lief es gegen die nun druckvolleren Frankfurter nicht nach Wunsch."

Als sich Kapitän Erik Huwe nach Reischert-Flanke hoch schraubte und per Kopf das 1:1 machte (51.), keimte Hoffnung auf wenigstens einen Punktgewinn -zumal Angelo Marcel Müller bald danach zwei dicke Chancen hatte. Doch die Berliner zerstörten diesen Funken. Der frei gespielte Innenverteidiger Tim Lampert schloss einen Konter clever ab. Sogar ein 3:1 für die Gäste aus dem Spandauer Westen war möglich. Nach abgewehrtem Eckstoß schalteten sie blitzschnell um, vergaben aber ihre 3:1-Überzahl zum zweiten Konter-Treffer kläglich (78.). Da standen die Platzherren neben sich, ließen Abstimmung und Absicherung gänzlich vermissen. Und sie fanden in der Schlussphase auch keine Mittel, die kompakte Defensive des Aufsteigers zu knacken.

Deren Steffen Voigt wurde vorzeitig zum Duschen geschickt. Erst monierte er einen Eckball für den FCF, dann zeigte der 21-jährige Polizist dem Linienrichter beim Abgang noch einen Vogel, "Emotionen eines jungen Heißsporns", suchte auch Co-Trainer Daniel Kujath eine Erklärung. Der vierte Platzverweis für Staaken in der noch jungen Saison scheint bedenkens- und beredenswert.

Etwas getrübte Freude also bei Seitz über die ersten Auswärtspunkte in der 9. Runde. "In der zweiten Hälfte haben wir etwas umgestellt, konnten aber insgesamt nicht mehr Druck machen. Erst zum Ende hin wurden wir besser, stabiler."

Aufrufe: 018.10.2017, 06:00 Uhr
Hans EberhardAutor