2024-05-08T14:46:11.570Z

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Speller Jubel: Philipp Elfert (l.) erzielte nach Ecke von Steffen Menke den Siegtreffer gegen Oldenburg. Foto: Scholz
Speller Jubel: Philipp Elfert (l.) erzielte nach Ecke von Steffen Menke den Siegtreffer gegen Oldenburg. Foto: Scholz

Speller Paukenschlag: 2:1 gegen Oldenburg

Oberligist erreicht erstmals das Viertelfinale im Niedersachsenpokal

Die Saison hat noch gar nicht richtig begonnen, da hat der SC Spelle-Venhaus schon den ersten Paukenschlag gelandet: Der emländische Oberligist schaffte mit dem 2:1-Erfolg (1:1) gegen den Regionalligisten VfB Oldenburg vor 646 Zuschauern erstmals in seiner Vereinsgeschichte den Einzug ins Viertelfinale des Niedersachsenpokals.

Dazu war der erste Erfolg über die Oldenburger nötig. Der gelang im fünften Anlauf. In den Serien 2005/06 und 2006/07 verbuchten die Speller zwei Remis und zwei Niederlagen gegen den VfB.

Am Sonntag tanzten die Spieler nach 96 langen Minuten im Kreis. Zum „Spelle olé“ klatschten die Fans begeistert Beifall. Zu den Gratulanten von Trainer Sebastian Röttger zählte auch der mit ihm befreundete Ex-Profi und ehemalige Trainer von Hannover 96, Daniel Stendel. Der hatte sich eigentlich auch auf den SV Meppen gefreut, aber der musste nach der Niederlage in der ersten Runde in Oldenburg die Segel streichen. „Das war die Revanche für Meppen“, lachte ein Speller Fans.

„Der Sieg war am Ende nicht unverdient“, erinnerte Röttger an viele ungenutzte Oldenburger Standards im zweiten Durchgang und die imponierende kämpferische Vorstellung seines Teams, das trotz etwas nachlassender Kräfte bis zum Abpfiff gegenhielt. „Wir sind erst in der zweiten Woche“, betonte Fußballobmann Niels Wolter. Dennoch reichte es zur faustdicken Pokal-Überraschung.

Dabei kassierten die Speller früh den 0:1-Rückstand. Als sich zwei Spieler im defensiven Zentrum nicht einig waren, nutzte Ibrahim Temin die Gelegenheit, zog im Strafraum ab. Das 0:1 – eine kalte Dusche für den SCSV.

Der Gast aus der Regionalliga bot mit nur einer Veränderung die Mannschaft auf, die am Mittwoch den SV Meppen aus der ersten Runde des NFV-Pokals geworfen hatte. Für Muhittin Bastürk, der sich wohl einen Zehenbruch zugezogen hat, rückte Henri Olavi Aalto in die Innenverteidigung. Oldenburg attackierte früh, wenn auch nicht ganz so aggressiv wie zuletzt.

Die Speller hatten Mühe, sich vorn durchzusetzen. Im Mittelfeld kombinierten sie gefällig, doch in den ersten 30 Minuten kam der Ball selten gefährlich in die Spitze. Allerdings ließen die Emsländer in der Defensive um Max Bachl-Staudinger wenig zu. Beim wuchtigen Kopfball von Ahmet Saglam (21.) mussten sie sich allerdings bei Torwart Michael Gellhaus bedanken, der mit einem tollen Reflex das 0:2 verhinderte.

Obwohl der Gastgeber umstellen musste – für den verletzten Yannic Suchanke kam Philipp Elfert (16.), Kapitän Florian Hoff ging zurück in die Abwehr – fand er nach einer halben Stunde besser ins Spiel. „Wir wollten mutig sein“, erklärte Röttger. Steffen Menke gab zwei Warnschüsse ab, dann gelang eine Minute vor der Pause doch noch der Ausgleich. Sascha Wald holte eine Billard-Ecke heraus, der Ball sprang nach seinem Schuss von zwei Oldenburgern über die Torauslinie, dann fiel ein Billardtor, an dem Florian Hoff zuletzt beteiligt war.

In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs verpasste Oldenburgs Leon Lingerski nach Hereingabe von Pascal Richter aus kurzer Distanz das 2:1. Nach dem Wechsel jagte Lavdrim Ebipi das Leder an die Unterkante des Speller Gehäuses (52.). „Das hätte es sein können“, atmete Jürgen Wesenberg, der Vorsitzende der SCSV-Fußballabteilung erleichtert auf. Oldenburg machte Druck, hatte aber nur wenig Ideen, nutzte auch nach gut einer Stunde einige Fehlpässe im Aufbauspiel des Gastgebers nicht.

Spelle rackerte unermüdlich, kämpfte sich ins Spiel. Bei Konterchancen kam der letzte Pass nicht an. Aber nach einer Menke-Ecke gelang Elfert drei Minuten vor dem Abpfiff der Siegtreffer. Der eingewechselte David Schulte-Südhoff hätte sogar erhöhen können, doch zunächst verfehlte er das Tor, dann rettete Lingerski auf der Torlinie. Doch danach fragte nach dem Schlussjubel niemand mehr. Jetzt hoffen die Speller auf eine „gute Auslosung“.

Aufrufe: 023.7.2017, 19:14 Uhr
Uli MentrupAutor