2024-05-23T12:47:39.813Z

FuPa Portrait

Der „Flying Goalie" Christopher Rump

Beim Hohenfelder Cup des SC Wiedenbrück erhielt Christopher Rump als bester Torhüter eine Auszeichnung. Die bekam er nicht nur wegen seiner Qualitäten im Tor, sondern auch für seinen feinen linken Fuß. Hallenfußball ist intensiv.

Selbst für die Torhüter wird das Spiel in der Halle immer anstrengender, denn Torhüter kleben in der Halle längst nicht mehr nur auf der Linie. Sie können als zusätzlicher Spieler agieren. Beispielhaft präsentierte dies SC Roland Beckum Torwart Christopher Rump. Beim Hohenfelder Cup zeigte er, wie effektiv ein mitspielender Keeper sein kann.

„Jeder Schritt am Tag danach tat weh.“, erzählt der 24-jährige vom SC Roland Beckum. Das sind die Auswirkungen auf den Körper eines Torwarts, der mitspielt. Insgesamt acht Spiele absolvierte Rump als Flying Goalie. „Das offensive Mitspielen sowie die Ballerwartungshaltung kosten in der Halle viel Kraft.“

Doch in keinem seiner Spiele merkte man Rump diese Belastung an: „Die Anstrengung in einem Spiel nimmt man kaum war. Man ist dann voll mit Adrenalin. Schließlich möchte ich auf dem Feld Protagonist sein – und Einfluss auf das Spiel ausüben.“ Dass er Einfluss auf das Spiel hatte, war kaum zu verkennen.

Vom Torhüter zum Torjäger

Insgesamt acht Tore schoss der Beckumer Keeper während des gesamten Turniers. Damit wurde er sogar drittbester Torschütze des Budenzaubers. Einige Zuschauer waren auch erstaunt über die Torjäger-Qualitäten vom Rump: „Die Fragen, ob ich eigentlich Stürmer wäre, wurden mir auf der Tribüne schon öfter gestellt. Das es so oft geklappt hat, damit hätte ich selbst nicht gerechnet. Es ist schön für die Mannschaft, dass es ihnen weitergeholfen hat." Nicht nur die Tore haben weitergeholfen, sondern auch das Aufbauspiel von Rump. Der Vorteil des Flying Goalies besteht darin, eine Überzahlsituation zu schaffen und solange sich den Ball hin und her zu schieben, bis der Gegner einen Fehler macht. Dank Rump hat das mehrfach gut beim SC Roland Beckum geklappt.


Allein im Halbfinale erzielte Rump drei Tore und war maßgebend am Finaleinzug des SC Roland beteiligt. Im Finale allerdings zündete dann die Waffe Rump nicht. „Meine Mitspieler meinten auch im Scherz ‚warum hast du den Ball nicht aufs Tor gebracht?‘ Die Finalniederlage ist bitter, weil wir so durchmarschiert sind und dann das. Aber der FC Gütersloh hat den Turniersieg wirklich verdient“, so Rump nach dem Turnier.


„Wir Spielen für den Verein und füreinander.“

Auch der zweite Platz ist ein Erfolg für die Mannschaft, denn in der nächsten Saison wird der SC Roland Beckum nicht mehr auf diesem Niveau spielen. Anfang Dezember entschied der Verein, die Mannschaft aus dem höherklassigen Amateurfußball zurückzuziehen. Gründe dafür sind die fehlende Jugend, der Zuschauerschwund und fehlende ehrenamtliche Helfer. Doch das Trainerteam und die Spieler machen weiter. „Wir spielen ein Stückweit für den Verein und füreinander. Man möchte seine Mitspieler nicht hängen lassen, denn jetzt geht es darum, gemeinsam erfolgreich zu sein, zu glänzen und auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem wollen wir uns als Mannschaft mit einem guten Tabellenplatz verabschieden.“ So Rump zur aktuellen Situation des Vereins.


Beim Hohenfelder Cup haben sie diese Einstellung eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ein weiteres Beispiel für die Effektivität des Flying Goalie kommt in Person von Matti Kuuse vom VfB Fichte Bielefeld daher. Bei den Bielefelder Hallenfußball-Stadtmeisterschaften stellte Kuuse bereits im Bielefelder Kreis unter Beweis, wie effektiv und wichtig ein gutes Torwartspiel sein kann. Ohne seine wichtigen Treffer wäre der VfB wohl nicht ins Finale gekommen.



Aufrufe: 07.1.2020, 14:30 Uhr
Teresa Kröger / FuPaAutor