Jeden Tag geht Christopher Rump mit seiner Hündin Lily die gleiche Runde. Vor einem halben Jahr lernte er auf dieser Runde zufällig Albert Wippermann vom SV BW Etteln kennen. Immer mal wieder traf man sich bei der täglichen Gassi-Runde. “Wir haben dann ab und an mal gequatscht und sprachen auch über Fußball. Vor ein paar Tagen wurde das Angebot dann konkreter“, erinnert sich Rump. Schon länger stand seine fußballerische Zukunft auf der Kippe. Mehrere Angebote von der Bezirksliga bis hin zur Oberliga lagen dem 24-jährigen vor. Eins unter anderem vom SV Spexard, weil sein „jetziger“ Trainer Robert Mainka dorthin gehen wollte, bis der Verein entschied, keine Mannschaft für die nächste Saison zu stellen.
Viele lukrative Angebote, doch trotzdem entschied sich Rump für die Kreisliga. „Berufsbedingt hat sich eine Perspektive ergeben und Fußball steht in der aktuellen Lage vom Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis mehr. Wegen eben dieser Perspektive möchte ich mehr Kraft und Zeit in den Job stecken und Fußball mit etwas weniger Aufwand betreiben“, so der Torhüter des SC Roland Beckum. Normalerweise fuhr der 24-jährige immer 70 Kilometer zum Training nach Beckum und nochmal 70 Kilometer zurück. Das Ganze hat nun ein Ende, denn jetzt sind es nur noch 10 Kilometer bis zu seinem neuen Verein.
Ein weiterer Pluspunkt, warum sich Rump für die Kreisliga entschied, waren unter anderem auch die hervorragenden Bedingungen beim SV BW Etteln. „Der Verein besitzt einen guten Rasenplatz, einen Kunstrasenplatz und sogar einen Kraftraum für die Kreisligaspieler. Außerdem gibt es dort ein neues Vereinsheim und es passt einfach“, so Rump. Ist für einen ehrgeizigen Torhüter, der seine ganze fußballerische Laufbahn nur höherklassig kickte, die Kreisliga die richtige Wahl? „Grundsätzlich hatte ich natürlich Bedenken und die Ambitionen sind noch da, aber der große Sprung nach oben wird nicht mehr möglich sein. Die Bedingungen bei Etteln passen einfach und ich möchte in meinem Job die nötigen paar Prozent mehr geben“, begründet Rump seine Entscheidung. Dann wird demnächst beim Gassi gehen nicht mehr der Wechsel diskutiert, sondern vermutlich das Spiel am letzten Sonntag.