2024-06-06T14:35:26.441Z

Spielvorbericht
Kaans Trainer Tobias Wurm ist nach vier Niederlagen in Folge derzeit mehr als Psychologe denn als Trainer gefragt. Er müsse die Köpfe seiner Spieler nun frei kriegen, ließ der A-Lizenz-Inhaber vor dem Spiel gegen Münster verlauten.
Kaans Trainer Tobias Wurm ist nach vier Niederlagen in Folge derzeit mehr als Psychologe denn als Trainer gefragt. Er müsse die Köpfe seiner Spieler nun frei kriegen, ließ der A-Lizenz-Inhaber vor dem Spiel gegen Münster verlauten. – Foto: (2): juka

"Mehr der Psychologe gefragt als der Fußballtrainer"

Kaan-Marienborn empfängt nach Niederlagenserie nun Preußen Münster 2.

1. FC Kaan-Marienborn - SC Preußen Münster II (So 15:00)
Neun Spiele, nur drei Siege, zuletzt sogar vier Nullnummern in Serie. Tobias Wurm räumte nach der 1:2-Niederlage des 1. FC Kaan-Marienborn (15.) am vergangenen Sonntag beim Holzwickeder SC (11.) freimütig ein: „Vier Niederlagen hintereinander, das kann man eine Krise nennen.“

Sondertraining für die Spieler? Das gehörte nach dem neuerlichen Rückschlag aber nicht zum Krisen-Management beim Regionalliga-Absteiger aus dem Breitenbachtal. Vor dem 10. Spieltag, an dem Kaan-Marienborn am Sonntag den Tabellensiebten Preußen Münster 2. empfängt, sei „manchmal mehr der Psychologe gefragt als der Fußballtrainer“, betont der Übungsleiter Wurm.

Am Montag war zunächst Aufarbeitung des verpatzten Auftritts in Holzwickede angesagt mit vielen Gesprächen. Auch für die Spieler sei es „nicht einfach, vier Niederlagen hintereinander“ zu kassieren, sagt Wurm. Die Mannschaft sei selbstkritisch mit ihrer Leistung umgegangen. „Man muss in einer solchen Situation die Köpfe frei bekommen“, erklärt er, „die Jungs sollen nicht den Spaß am Fußball verlieren.“

Am Mittwoch ließ Wurm dann Spielformen einstudieren für die Partie gegen den womöglich nicht unerwartet starken Aufsteiger aus Münster. „Das ist eine typische Zweitmannschaft mit gut ausgebildeten jungen Spielern“, betont Wurm, „zum Teil aus dem Nachwuchs von Borussia Dortmund und Schalke 04.“ Kaans Caoch hat sich die Spiele der Münsteraner in Holzwickede (2:0) und vor zwei Wochen beim TuS Ennepetal (1:3) angesehen. Unklar ist für ihn derweil, ob die Preußen für das Gastspiel in Kaan Anleihen bei ihrer Drittliga-Mannschaft machen werden. Auch die 3. Liga macht während der Länderspielpause frei.

Im Käner Team könnte Dawid Krieger von Anfang an spielen. Dann wohl an Stelle von Eugene Ofosu-Ayeh, denn Daniel Waldrich, der nicht nur als Torschütze in Holzwickede ein „Superspiel gemacht“ habe und „vorneweg gegangen“ sei, werde „definitiv spielen“, sagt Wurm. Nach der Einwechslung von Krieger in der 63. Minute hatte das Käner Spiel mehr Drang zum Tor bekommen. Auf der Sechser-Position wird wohl wieder Neuzugang Kisolo Deo Biskup auflaufen („Fehlt noch ein wenig Spielpraxis“). Derweil hat Patrik Flender eine Erkältung überwunden. Weiter gesperrt sind die Verteidiger Armin Pjetrovic und Semih Yigit.

– Foto: Julian Kaiser

Die zuletzt vielerorts diskutierte M-Frage wollte Wurm schon gleich nach dem Abpfiff in Holzwickede nicht aufkommen lassen. „Wenn man so zurück kommt wie nach dem 0:2“, betonte der Coach da, „spricht das ja auch für unsere Mentalität.“ Jetzt sieht Wurm erneut „unsere Tugenden“ gefordert. Schließlich hätte seine Mannschaft, wie schon in den verlorenen Partie zuvor (abgesehen der von ihm ausdrücklich ausgenommenen Niederlage im Stadtderby gegen die Sportfreunde Siegen), „viele Sachen gar nicht so schlecht gemacht“.

Was nicht heißt, dass Wurm den dringend nötigen Verbesserungsbedarf übersehen hätte abseits des dummen Gegentors früh in der 5. Minute: „Bei uns fehlte es an der Entschlossenheit im letzten Drittel und der Verhinderung von Torchancen.“ Elementare Dinge, doch dabei setzt Wurm mehr auf Fußball-Weisheit als auf psychologische Tiefenwirkung: „Das Gute beim Fußball ist, dass man jeden Sonntag etwas besser machen kann.“


Schiedsrichter: Lars Lehmann

Aufrufe: 011.10.2019, 11:00 Uhr
Carsten LoosAutor