Imbongo rettet SG Sonnenhof Großaspach noch einen Teilerfolg

Es war die 78. Minute, als das Schicksal der SG Sonnenhof besiegelt schien. 0:1 hinten und nach der Ampelkarte für Sebastian Bösel nun auch noch mit einem Mann in Unterzahl. Es drohte die nächste Niederlage. Dabei hatte die Elf aus dem Fautenhau wieder einmal gut angefangen, dann erneut hinten nicht richtig aufgepasst und prompt nach 18 Minuten einen Treffer eingefangen. Im Gegensatz zur 1:5-Backpfeife gegen Ingolstadt hatte der ungeschickte Zweikampf von Dennis Slamar und das anschließende Tor von Fridolin Wagner diesmal aber keine Nachwirkungen. Die SG brach nicht ein. Angreifer Kai Brünker urteilte nach dem Spiel: „Das war eine deutliche Steigerung gegenüber Ingolstadt, was Moral und Kampfbereitschaft anbelangt.“ Sein Trainer widersprach nicht. Klar hätte Zapel gerne alle drei Punkte mit in den Fautenhau genommen, doch angesichts des Spielverlaufs und des späten Ausgleichs wusste der 51-Jährige: „Uns hat der Punkt sicher mehr geholfen als Münster.“ Auch weil das Tor von Dimitriy Imbongo drei Minuten vor Schluss dafür sorgte, dass der Viertletzte Großáspach den Drittletzten Münster hinter sich ließ. Der spielende Co-Trainer Timo Röttger wollte deshalb gar nicht groß über den Fehler zum 0:1 sprechen, sondern „das Positive aus der Partie rausheben, denn auf dem tiefen und holprigen Platz haben wir 90 Minuten gut gespielt.“ Sturmpartner Brünker sah das nicht viel anders. „Auf das hier kann man aufbauen, Wir haben viel rausgespielt, nur der letzte Pass war zu oft zu ungenau.“Das stimmt. Ebenso richtig ist allerdings, dass Aspach gegenüber den Preußen ein leichtes Chancenplus hatte. Drei gute Möglichkeiten gab es für die Westfalen, fünf für die SG. Klar ist zudem: Schön war es nicht immer. „Das war Abstiegskampf wie man ihn sich vorstellt“, berichtete Zapel und klärte auf: „Der Platz sieht jetzt aus, als wäre eine Wildschweinherde drüber gelaufen. Aber: So wollten wir das auch machen.“

Im Kellerduell war Kampf angesagt

Symptomatisch dafür vielleicht der Treffer, mit dem Imbongo für den späten SG-Jubel sorgte. Zweimal kam Aspach zuvor zum Schuss, zweimal blockte Münster ab, zweimal erkämpften sich die Gäste die Kugel wieder zurück. Dann ein Versuch von Panagiotis Vlachodimos, der erneut abgeblockte Ball wurde zum Querschläger, fiel Imbongo vor die Füße und der nutzte aus sieben Metern den vierten Versuch. „Wir haben das Tor regelrecht erzwungen“, freute sich Zapel über die Hartnäckigkeit seines Teams. Selbst mit Gelb-Rot-Sünder Sebastian Bösel ging er nicht ins Gericht: „Das muss er machen“, urteilte der Coach über das taktische Foul an Seref Özcan, denn: „Sonst wäre Münster im 3:1-Überzahlspiel auf unser Tor zugelaufen.“ Das wurde verhindert. Dafür ist Bösel nun im Heimspiel gegen Braunschweig nächsten Sonntag gesperrt. Dabei hat die SG im zentralen Mittelfeld ohnehin schon Probleme.Münsters Coach Sven Hübscher gefiel der späte Ausgleich verständlicherweise deutlich weniger. Er hatte gehofft, dass seine Elf das 1:0 über die Zeit bringt, oder „einen zweiten Treffer nachgelegt hätte.“ Dran waren die Gastgeber an einem solchen allerdings nur in der 50. und 52. Minute. Beide Male parierte Gästetorwart Maximilian Reule aber gut.

„Meine Jungs haben gefightet und guten Fußball gezeigt“

Wobei Maximilian Schulze Niehues auf der anderen Seite ebenfalls auf dem Posten war. Nur einmal schwächelte der Schlussmann der Hausherren, als er vor dem Ausgleich eine Flanke nicht weit genug wegfaustete. Vlachodimos sagte Danke, schoss, Imbongo traf und Zapel jubelte mit Großaspach. Wobei – wie erwähnt – wunschlos glücklich war der Coach dann doch nicht. Der eine Zähler war wichtig, ein Sieg wäre ein kleiner Befreiungsschlag gewesen. Doch dazu „hat uns das letzte Stückchen Entschlossenheit gefehlt“. so der SG-Trainer. Ebenso korrekt wie diese Feststellung: „Mein Jungs haben gefightet und guten Fußball gezeigt“.
Preußen Münster: Schulze Niehues – Scherder, Erdogan, Rossipal – Schauerte, Wagner (85. Brandenburger), Rodrigues Pires, Heidemann – Özcan (81. Litka), Mörschel (73. Grodowski) – Dadashov.
SG Sonnenhof Großaspach: Reule – Gehring, Leist, Slamar, Behounek – Sommer (81. Hingerl), Bösel, Jüllich, Vlachodimos – Röttger (72. McKinze Gaines), Brünker (65. Imbongo).
Tore: 1:0 (18.) Wagner, 1:1 (87.) Imbongo. – Gelbe Karten: Özcan, Heidemann, Erdogan, Dadashov, Wagner / Bösel, Vlachodimos, Brünker, Slamar. – Gelb-Rot: Bösel (78.). – Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf). – Zuschauer: 5 084.

Tabelle:

Gesamt | Heim | Auswärts | Hinrunde | Rückrunde SSUNToreDiffP 1. Hallescher FC 12 7 3 2 25 : 10 15 24 2. SpVgg Unterhaching 12 6 5 1 19 : 14 5 23 3. MSV Duisburg (Ab) 12 7 1 4 27 : 19 8 22 4. Eintracht Braunschweig 12 6 3 3 20 : 14 6 21 5. FC Ingolstadt 04 (Ab) 12 5 4 3 22 : 15 7 19 6. FC Hansa Rostock 12 5 4 3 15 : 13 2 19 7. FSV Zwickau 12 5 3 4 20 : 15 5 18 8. SV Waldhof Mannheim (Auf) 12 4 6 2 20 : 16 4 18 9. FC Viktoria Köln (Auf) 11 5 3 3 22 : 19 3 18 10. FC Bayern München II (Auf) 12 5 2 5 21 : 23 -2 17 11. 1. FC Magdeburg (Ab) 12 3 7 2 17 : 11 6 16 12. KFC Uerdingen 05 12 4 4 4 13 : 17 -4 16 13. FC Würzburger Kickers 12 5 1 6 20 : 29 -9 16 14. SV Meppen 11 4 2 5 21 : 16 5 14 15. TSV 1860 München 12 4 2 6 15 : 19 -4 14 16. 1. FC Kaiserslautern 12 3 4 5 19 : 26 -7 13 17. SG Sonnenhof Großaspach 12 3 3 6 14 : 26 -12 12 18. SC Preußen Münster 12 2 5 5 17 : 22 -5 11 19. Chemnitzer FC (Auf) 12 2 4 6 16 : 22 -6 10 20. FC Carl Zeiss Jena 12 0 2 10 9 : 26 -17 2

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