SCP hofft auf Lahrs Formtief

Keine Woche vergeht derzeit im Tiefental ohne Hiobsbotschaften. Die neueste: Omar Jatta hat sich im Spiel gegen den FC Neustadt bei seinem missglückten Kopfballversuch, bei dem er unglücklich aufkam, einen doppelten Bänderabriss im Sprunggelenk zugezogen. Der 27 Jahre Gambier, der in dieser Saison bereits sechs Tore erzielt hat, wird damit im Jahr 2016 nicht mehr Fußball spielen. Doch Pfullendorfs Trainer Marco Konrad übt sich in Optimismus. "Natürlich ist es nicht gut, das Omar ausfällt. Aber dann müssen halt andere in die Bresche springen. Da sind alle gefordert, vom Abwehrspieler bis zum Angreifer. Alle können Tore schießen." So widmete sich Konrad mit seiner Mannschaft in dieser Woche auch dem Torabschlusstraining. "Aber eigentlich legen wir darauf jede Woche den Schwerpunkt."

Den neuerlichen Rückschlag gegen den FC Neustadt erklärt Konrad so: "Vielleicht haben sich einige Spieler nach dem Sieg gegen Rielasingen schon wieder zu sicher gefühlt. Vielleicht hat aber auch nach dem Wochenspieltag etwas die Kraft gefehlt. Die Mannschaft hatte das Spiel am Mittwoch zuvor in den Knochen. Vielleicht konnten wir auch deshalb nach dem erneuten Rückstand nicht mehr nachlegen." Deshalb will Marco Konrad nun in Lahr die Wende schaffen. "Ich kann das nur aus der Ferne beurteilen. Aber Lahr ist derzeit ein wenig in Schwierigkeiten, hatte davor aber eine Phase, in der die Mannschaft ordentlich gepunktet hat. Der Kader hat durchaus Potenzial. Doch die Mannschaft steckt derzeit in einem Formtief. Daraus wollen wir versuchen, Kapital zu schlagen. Wir wollen dort eigentlich gewinnen. Wenn es nur ein Punkt wird, dann ist das auch in Ordnung." Denn Marco Konrad würde nur allzugerne in Lahr eine Serie starten. Auch deshalb sehnt er sich die Winterpause nicht herbei. "Das ist so eine Sache. Wenn wir jetzt eine Serie starten würden, würden alle sagen: Mist, warum kommt jetzt die Winterpause." Verzichten muss er neben Omar Jatta heute auch auf Pierre Berger, der sich erkrankt abgemeldet hat sowie auf die Langzeitverletzten wie Kai Sautter und Lukas Stützle, der in dieser Woche, als Folge seines Wadenbeinbruchs, doch operiert werden musste. "Bei Lukas hoffe ich, dass er in der Rückrunde wieder spielen kann", sagt Konrad.

Nach der Fusion der beiden Vereine Lahrer FV und der Spielvereinigung wurde Oliver Dewes von der SpVgg. zur Überraschung Vieler Trainer des neuen Sportclubs und führte den SCL auf Anhieb auf Platz sechs. Bekannt wurde der Saarländer, den es aus beruflichen Gründen in die Ortenau verschlug, als Trainer des Frauen-Zweitligisten SC Sand, den er Anfang 2008 übernahm und trotz zwischenzeitlichen Abstiegs in die Regionalliga in der Saison 2012/13 auf Platz drei der zweiten Liga führte. Überraschend war trotz laufenden Vertrags sein Abgang sowie der spätere Wechsel zum Bezirksligisten SpVgg. Lahr, mit dem er nach einem Jahr in die Landesliga aufstieg.

Nach drei Niederlagen zu Beginn dieser Saison kletterte der SC Lahr durch eine Serie von zehn Spielen ohne Niederlage zwischenzeitlich auf Rang fünf. Zuletzt gab es allerdings gegen Mörsch und in Villingen je fünf Gegentore. Vor allem die Heimniederlage gegen Mörsch empfand Oliver Dewes als unnötig: "In Villingen kann man schon mal - auch in dieser Höhe - verlieren. Aber im Heimspiel haben wir schlecht verteidigt." Das Spiel gegen Pfullendorf und die darauffolgenden Begegnungen sieht er als Chance, sich im Mittelfeld festzusetzen: "Wir dürfen nichts erzwingen, dürfen den Gegner nicht unterschätzen und müssen unser Ziel vor Augen haben." Fehlen wird aus privaten Gründen Violand Kerrelaj, angeschlagen sind Johannes Wirt und Domenico Bologna.