Schwache erste Halbzeit leitet elfte Niederlage ein

Am liebsten hätte wohl Trainer Marco Konrad nach nicht einmal drei gespielten Minuten den Reset-Knopf gedrückt und nochmal von vorne angefangen. Wie schon am vergangenen Wochenende in Lahr lagen die Pfullendorfer nach dem ersten Angriff des Gegners in Rückstand. Nach einem Pfullendorfer Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Gäste blitzschnell, Frederik Wettlin setzte sich auf dem rechten Flügel durch und schob von der Grundlinie für den am langen Pfosten einlaufenden Ex-Profi Bastian Bischoff quer - 0:1.

Nach zehn Minuten fiel bereits der zweite Treffer. SCP-Torhüter Thomas Löffler wurde am Fünfer von seinem Gegenspieler angerempelt, ließ den Ball flutschen, sodass Auggens Kapitän Sebastian Wettengel nur noch abstauben musste. Zu Recht ärgerte sich der SCP über den ausbleibenden Freistoßpfiff des Schiedsrichters.

Viel zu selten gelang es dem SCP, dem Gegner in der ersten Halbzeit Paroli zu bieten. Der FC Auggen reagierte mit seiner individuellen Klasse ganz ruhig in seiner Spielanlage und hatte die Heimelf fest im Griff. Der SCP erarbeitete sich in der Offensive nur wenige gute Chancen. Nach Alessandro Sautters Hereingabe verfehlte Erdem per um Zentimeter (14.).

Die beste Möglichkeit des SCP hatte Fabian Scheffold (21.), doch seinen Schuss lenkte Auggens Torhüter Elias Kiefl mit einer Parade gerade noch zur Ecke. Den daraus folgenden Eckstoß verwandelte Pfullendorfs Patrick Arndt beinahe direkt, im Gewühl konnten Auggens Abwehrspieler die Situation aber gerade noch bereinigen.

Ampelkarte für Erdem

Kurze Zeit später erzielte Auggen den dritten Treffer. Frederik Wettlin überlistete den herausstürzenden Löffler nach 32 Minuten mit einem Heber. Und es kam noch dicker für die Rot-Weißen, als Bastian Bischoff geschickt in Szene gesetzt wurde und aus schwierigem Winkel in Torjägermanier Löffler erneut überlupfte - 0:4 nach 35 Minuten. Das war noch nicht alles im ersten Durchgang: Pfullendorfs Faruk Erdem sah die gelb-rote Karte.

"Mit der zweiten Halbzeit können wir dann zufrieden sein, das Verhalten gegen den Ball der Hintermannschaft in der ersten Halbzeit war ganz schlecht. Der Unterschied war, dass sich der Gegner in den entscheidenden Situationen körperlich durchsetzen konnte und wir kaum für Entlastung sorgen konnten", sagte Marco Konrad nach Spielende. Denn in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel des SCP besser, auch weil die Auggener zwei, drei Gänge zurückschalteten und das Spiel dadurch zusehends verflachte. Dazu Auggens Trainer Enzo Minardi: "Da war keine Laufbereitschaft mehr da, wir haben es verpasst, etwas fürs Torverhältnis zu tun."

Aufregung gab es noch einmal kurz vor Schluss, als Schiedsrichter Kassel den Gästen einen Elfmeter schenkte, nachdem sich Pfullendorfs Jonas Vogler und Axel Imgraben im Laufduell gegenseitig bearbeitet hatten. Christian Ophoven traf vom Elfmeterpunkt (84.). Das Tor zum 1:5-Endstand erzielte Heike Behr. Der SCP spielt am nächsten Sonntag (14.30 Uhr) beim Tabellenvorletzten SV Solvay Freiburg.