2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Pfullendorfs Patrick Onuoha avancierte gegen Kehl zum Pechvogel des Spieltages. SZ-Archiv: Karl-Heinz Bodon
Pfullendorfs Patrick Onuoha avancierte gegen Kehl zum Pechvogel des Spieltages. SZ-Archiv: Karl-Heinz Bodon
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Onuoha hat’s auf dem Fuß

Fußball-Verbandsliga Südbaden : SC Pfullendorf - Kehler FV 1:2 (1:2)

Verlinkte Inhalte

Pfullendorf / sz - Der SC Pfullendorf verliert im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Verbandsliga weiter an Boden. Am Samstagnachmittag unterlag der Sportclub in der Geberit-Arena dem Kehler FV mit 1:2 (1:2).

Pechvogel des Tages war SCP-Stürmer Patrick Onuoha: Eine Minute nach seiner Einwechslung in der 61. Minute brachte der Angreifer beim Stand von 2:1 für Kehl das Kunststück fertig, eine Stützle-Quervorlage aus einem Meter (!) Entfernung an den Pfosten zu setzen, von wo der Ball von einem dankbaren Kehler Abwehrspieler zur Ecke geklärt wurde. Onuoha konnte es selbst kaum fassen: "Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Der Ball ist vor mir etwas unglücklich aufgesprungen, bis auf Kniehöhe. Aber trotzdem muss ich den reinmachen."

Zwei Minuten später jubelten die Leid geplagten SCP-Fans erneut zu früh: Ein Freistoß von Sautter aus 25 Metern rutschte zwischen dem Spielerpulk im Strafraum hindurch und schlug flach in der langen Ecke ein. Tor? Denkste! Schiri Jonas Hirt entschied auf Signal seines Assistenten auf Abseits - von Doppelpechvogel Patrick Onuoha, der diesen Tag wohl nie vergessen wird, auch wenn er 100 Jahre alt wird.

Kehl brachte die knappe Führung über die Zeit, ließ dabei noch die ein oder andere gute Konterchance liegen.

Der SC Pfullendorf war schon nach zwei Minuten durch Kai Huber, der KFV-Torwart Streif mit etwas Glück umkurvte, 1:0 in Führung gegangen. Kehls Torjäger Kevin Sax drehte das Spiel mit seinen Saisontreffern 15 und 16 noch vor der Pause: Zunächst per Volleyabnahme (15.) einer Flanke, bei der SCP-Keeper Ritzler und Abwehrspieler Werne sich verschätzten, Sax aber nicht (15.). Und mit einem herrlichen 25 Meter-Freistoß, der halbhoch neben dem Pfosten einschlug (40.).

Über die gesamte Spielzeit wirkte die Kehler Spielanlage eine Spur sicherer und reifer als die Pfullendorfer, was angesichts des Tabellenstandes auch nicht wirklich überraschte.

Der SCP hielt läuferisch in allen Mannschaftsteilen mit beträchtlichem Aufwand dagegen. Die Bemühungen, das Spiel im zentralen Mittelfeld in Konrads 4:4:2-System nachhaltig zu strukturieren, schlugen jedoch erneut fehl, erinnerten in ihrer Hilflosigkeit zuweilen an Versuche, mit Boxhandschuhen Kleingeld zu zählen. Vorne hingen die beiden Spitzen Sautter und Yosef eine Stunde lang in der Luft.

Dennoch fehlte den Gastgebern zu einem Punkt, der fraglos verdient gewesen wäre, am Ende vor allem das Glück.

KFV-Trainer Alexander Hassenstein beschönigte nach dem ersten Kehler Sieg 2017 nichts: "Wir hatten eine große Portion Glück, dass das 2:2 nicht fiel. Ein Unentschieden für Pfullendorf wäre mehr als verdient gewesen."

Und Pfullendorfs Trainer Marco Konrad, dessen Vertrag inklusive Co-Trainer Josef Hatzing und F-Team Trainer Öner Topal im Laufe der Woche um ein Jahr verlängert worden war, sagte gewohnt kämpferisch: "Die Chancen, die Punkte hier zu behalten, waren da. Ich will nicht auf den Schiedsrichter zeigen. Ich glaube weiter fest an diese junge Mannschaft, die sich gegen Spitzenmannschaften, zu denen ich auch Kehl zähle, jetzt mehrfach hervorragend geschlagen hat. Jetzt kommen in den nächsten Spielen die direkten Konkurrenten, gegen die wir die nötigen Punkte um Klassenerhalt holen werden. Und wenn es bis zum letzten Spieltag dauert."

Teams & Tore:

SC Pfullendorf: Ritzler - Behr, S. Steinhauser, Abdullai, Werne (35. Marena) - Perkovic, F. Steinhauser, Erdem (61. Stützle), Huber - A. Sautter (74. Slawig), Yosef (61. Onuoha)

Kehler FV: Streif - Aras, Charlety, Bouziane (59. Paqarizi), Halsinger - Rios, Stefan, Göhringer (90. Temel), Assenmacher (89. Lukic), Sax - Rhourdaoui (68. Schäffler)

Tore: 1:0 Huber (2.), 1:1 Sax (15.), 1:2 Sax (40.) - SR: Hirt (Schönwald) - Zuschauer: 250

Beste Spieler: Abdullai (SCP); Sax (Kehler FV)

Aufrufe: 01.4.2017, 19:03 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor