5:1 - SC Melle besiegt den Derbyfluch

„Wir hatten heute nicht unbedingt mehr vom Spiel, aber unsere offensive Qualität hat das Spiel letztendlich entschieden“, lautete das zutreffende Fazit von SCM-Trainer Roland Twyrdy.

Die Grönegauer fanden vor 360 Zuschauern am heimischen Carl-Starcke-Platz schwer ins Spiel, die Gäste aus Bad Rothenfelde zeigten sich dagegen von Beginn an hellwach und überlegen. Vincent Stumpe setzte die erste große Chance frei stehend aus zehn Metern klar über das leere Tor (12.).

Bereits nach 26 Minuten musste Florian Maaske das Feld verletzungsbedingt verlassen. Für den Außenspieler kam der defensive Mittelfeldmann Lukas Kleine-Kalmer – und mit ihm der Erfolg: Mit seiner ersten Ballberührung erzielte der 32-Jährige das 1:0 nach einem schönen Zuspiel von Burak Azattemür (29.).

Akbayram scheiterte wenig später per Freistoß an Gästekeeper Attila-Botond Simeni (36.). Kurz darauf machte es der Meller Torjäger besser: Nach einem schnellen Konter und perfektem Zuspiel von Neuzugang Sausmikat markierte Akbayram das 2:0 (45.). Noch vor der Halbzeit gelang Bad Rothenfelde allerdings der Anschlusstreffer. Einen Freistoß vom Ex-Meller Ali Ahmet köpfte Gerrit Bewekenhorn unhaltbar für den neuen SCM-Keeper Nils Radke ins Tor (45.+1).

Gnadenlos effektiv

Im zweiten Durchgang zeigte der SC Melle weiterhin gnadenlose Effektivität. Gleich die erste Gelegenheit nutzte Sausmikat zum 3:1, nachdem Akbayram den Ball per Hacke durch die Rothenfelder Abwehr gesteckt hatte (56.). Akbayram (60.) und Jonas Strehl (66.) hatten weitere Chancen, bevor Sausmikat nach Zuspiel von Jan Lehm-kuhl auf 4:1 erhöhte (78.).

Der SCM hätte in der Schlussphase Tore nachlegen können, Azattemür scheiterte aber an Simeni (85.) Kurz zuvor parierte SCM-Keeper Radke gegen Ahmet stark. Azattemür war es, der den 5:1-Endstand markierte. Einen Fehler im Rothenfelder Aufbauspiel nutzte der 25-Jährige und erwischte Keeper Simeni aus 25 Metern auf dem falschen Fuß (88.).

„Das Ergebnis spiegelt nicht wirklich den Spielverlauf wider. Bad Rothenfelde hat hier einen guten Auftritt hingelegt. In der ersten Halbzeit hatten wir kaum Zugriff“, haderte Twyrdy mit dem Auftritt seiner Mannschaft zu Spielbeginn.

Angesichts des hohen Sieges zeigte er sich aber zufrieden: „Wir haben vorne eine hohe individuelle Qualität. Das hat heute den Ausschlag gegeben. Die Tore haben wir wirklich gut gemacht und sind offensiv schwer auszurechnen.“ Viel Lob hatte der Trainer für Doppeltorschütze Sausmikat übrig: „Joshua hat einfach einen Torriecher. Er macht das, was ein Stürmer eben macht. So ein Spielertyp hat uns im letzten Jahr gefehlt.“ Der Neuzugang von Vorwärts Nordhorn zeigte während der gesamten Spielzeit viel Einsatz, ging viele Wege, gewann viele Kopfballduelle und behauptete den Ball immer wieder stark.

Ganz nebenbei brach der SCM mit dem 5:1 einen Derbyfluch: Seit zehn Spielen hatten die Grönegauer nicht mehr gegen den SV Bad Rothenfelde gewonnen. „Estut natürlich gut, nach so langer Zeit mal wieder das Derby zu gewinnen“, sagte Twyrdy.

Durch das zweite 5:1 in Folge grüßt der SCM nach zwei Spieltagen von der Tabellenspitze. Am kommenden Samstag (16 Uhr) gastieren die Grönegauer beim TSV Oldenburg. Das nächste Heimspiel findet am 2. September (16 Uhr) gegen den VfL Oythe statt.