Das VfL-Spiel war zunächst zu behäbig und ungenau. Auch gegen den Ball gefiel Thioune nicht alles: „Bevern konnte sich zu oft aus unserem Pressing lösen. Aber das ist gut für uns, weil wir sehen, wo noch Defizite sind.“
Erst im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit zeigte sich der VfL gefährlich in der Offensive. Die größte Chance vergab Manuel Farrona Pulido: Einen Schnittstellenpass von Marcos Álvarez konnte der Flügelspieler, der von der linken Außenbahn eingelaufen war, nicht verwerten und schoss frei stehend über das Tor (36.).
Nur Kühn und Farrona Pulido blieben nach der Halbzeitpause auf dem Feld. Das neue Personal gab den Lila-Weißen mehr Schwung. Bashkim Renneke und Anas Ouahim harmonierten auf der rechten Seite gut und sorgten wiederholt für Gefahr. Klare Chancen erspielte sich der Drittligist jedoch zu selten. „Es gibt noch einiges zu verbessern“, wusste auch David Blacha, „aber wir haben auch gesehen, dass wir immer dann zu Chancen gekommen sind, wenn wir das Spiel schnell verlagert haben.“ Tatsächlich war der VfL nun über die Außenbahnen deutlich agiler. Die Lila-Weißen übernahmen mehr und mehr die Kontrolle und waren spielfreudiger als in der ersten Halbzeit.
An Tempo und Einsatz fehlte es der Partie auch in der zweiten Halbzeit keinesfalls. In den Zweikämpfen ging es körperbetont zur Sache. Bevern blieb auch mit zunehmender Spieldauer ein unangenehmer Gegner, der dem VfL viel abverlangte. Es sei ein „alltagsnaher Test“ gewesen, sagte Blacha treffend: „Genau das wird uns ja auch in der Liga erwarten.“
Es dauerte bis zur 75. Minute, ehe der VfL die spielerische Überlegenheit endlich in ein Tor ummünzte. Eine scharfe Hereingabe von Ouahim drückte Blacha frei stehend über die Linie. Der VfL hatte noch Chancen für ein zweites Tor: Die aussichtsreichste vergab Ouahim aber mit einem flachen Rechtsschuss, der am linken Torpfosten vorbeizischte (81.).
Letztlich blieb es zum Auftakt des dreitägigen Trainingslagers in Ankum beim knappen 1:0, dem vierten Sieg im vierten Testspiel. „Dass die Jungs heute nicht ganz so frisch waren, ist klar“, sagte Thioune in Bezug auf die Trainingsbelastung, „aber das dürfen sie zu diesem Zeitpunkt der Saison auch nicht sein.“