1:2 - SC Melle kann Ausfälle nicht kompensieren

Dass SCM-Trainer Roland Twyrdy personell improvisieren musste, war bereits vor der Partie klar. Mit Jonas Strehl und Lukas Kleine-Kalmer fielen beide defensive Mittelfeldspieler aus, Yakup Akbayram saß mit Leistenproblemen zunächst auf der Bank. Außerdem fehlte Innenverteidiger Yannick Persson. Für ihn begann Lucas Kruse neben Manuel Stegmann im Abwehrzentrum. Auf der Doppelsechs spielten überraschend Torjäger Joschua Sausmikat und Florian Maaske, der zuletzt eher auf den Flügeln eingesetzt wurde. „Sie haben beide schon auf der Position gespielt und haben das sehr ordentlich gemacht“, sagte Twyrdy nach der Partie.

Die personellen Umstellungen machten sich schnell im Spiel bemerkbar. Dem SCM fehlte streckenweise die Grundordnung, was Holthausen-Biene immer wieder gute Möglichkeiten eröffnete. Gefährlich wurde es auf beiden Seiten aber selten. Erst ein perfekt geschossener Freistoß von David Elfert, der den Ball von der linken Strafraumgrenze ins rechte Toreck wuchtete, bedeutete den frühen 0:1-Rückstand für die Hausherren auf dem Melos-Platz (11.).

Nach einem Fehler von Kruse lief Gästestürmer Amin Rahmani später alleine auf SCM-Keeper Nils Radke zu, verzog aber aus kurzer Distanz (30.). Die Grönegauer kamen im ersten Durchgang nicht wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor. Burak Azattemür (35., 41. und 42.) und Maaske (36.) verpassten jeweils recht deutlich den Ausgleich.

Auch nach der Pause kam der SCM nicht in die Partie. Stattdessen hielt Radke ohne Probleme gegen Mike Hinken (47.), der wenig später den Pfosten traf (55.). Anschließend stellten die Hausherren auf ein 4-1-3-2-System um, Sausmikat rückte aus dem defensiven Mittelfeld in den Angriff und bildete mit Yildirim die Doppelspitze. Kurz darauf hatte der SCM Glück, als Jannik Reineke Simon Schäfer kurz vor dem Strafraum umstieß, ein Pfiff aber ausblieb (59.). Die größte Gelegenheit zum Ausgleich verpasste Sausmikat im direkten Gegenzug. Aus fünf Metern traf der Angreifer den Pfosten (60.).

Elfmeterpfiff bleibt aus

Wenig später hätte der SCM einen Elfmeter bekommen können. Matthias Strehl wurde im Strafraum umgestoßen, aber auch diesmal blieb die Pfeife von Schiedsrichter Per-Ole Wendlandt stumm (65.). Stattdessen konterte Holthausen-Biene über Rahmani, der von der Grundlinie auf Hinken zurücklegte. Der Angreifer blieb cool und erhöhte aus kurzer Distanz auf 2:0 (70.). Melle warf nun alles nach vorne. Strehl bereitete den Anschlusstreffer von Akbayram stark vor. Der Torjäger traf sicher zum 1:2 (81.).

In der Schlussphase war es dann wieder Schiedsrichter Wendlandt, der für Gesprächsstoff sorgte. Nach einem klaren Foul von Reineke zog der Unparteiische nach kurzer Absprache mit seinem Assistenten die Rote Karte (87.). „Rot ist eine harte Entscheidung, weil er nicht der letzte Mann war. Man kann sie geben, es ist aber für unsere Personalsituation ärgerlich“, kommentierte Twyrdy den Platzverweis. Die letzte Gelegenheit hatten die dezimierten Hausherren durch Strehl, der nicht genug Druck hinter einen Kopfball bekam (94.). Auch nach sieben Minuten Nachspielzeit blieb es beim 1:2.

„Man hat gemerkt, dass die Ordnung bei uns wegen der vielen Änderungen nicht gestimmt hat. Dennoch war es in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel. In der letzten halben Stunde haben wir versucht, das Risiko zu erhöhen, und hatten dann klare Feldvorteile. Die wenigen Chancen haben wir leider nicht genutzt“, lautete das Fazit von Twyrdy.

Der SCM bleibt damit im zweiten Spiel in Folge sieglos und trifft am kommenden Sonntag (14 Uhr) im Derby auf den SV Bad Rothenfelde.

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