2024-05-10T08:19:16.237Z

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Martin Weschle erzielte in Offenburg knapp zehn Minuten vor Schluss den Treffer zum 1:1-Ausgleich.   | Foto: Sebastian Köhli
Martin Weschle erzielte in Offenburg knapp zehn Minuten vor Schluss den Treffer zum 1:1-Ausgleich. | Foto: Sebastian Köhli

Martin Weschle sichert dem SC Lahr einen Punkt

SC Lahr spielt 1:1 beim Offenburger FV

Konkurrenz belebt Geschäft Kontrastierende Emotionen der Lahrer Torjäger: Der eine hätte ein Held werden können, aber er stapfte grimmig blickend vom Feld. Der andere hatte den Punkt gerettet und ging mit einem feinen Lächeln auf den Lippen über den weichen Rasen.

Janosch Bologna war der Frust anzusehen darüber, dass er in der Nachspielzeit die große Gelegenheit zum 1:2 nicht nutzte, der man die Qualität hundertprozentig zuschreiben darf. „Ja, ich weiß, die muss ich machen.“ Beim Offensivkollegen Martin Weschle war die Gefühlslage etwas komplizierter: „Ob das jetzt ein gewonnener Punkt war, das kann man so oder so sehen. Am Schluss hätten wir ja noch gewinnen können. Grundsätzlich bin ich zufrieden, aber ich hätte mich natürlich noch mehr gefreut, wenn wir den Dreier geholt hätten.“


Der 29 Jahre alte Weschle hatte das getan, wofür er auf dem Feld steht: Er hatte einen schönen Angriff, der von Denis Häußermann über die linke Seite vorgetragen worden war, zielsicher abgeschlossen. Zu einem ausgesprochen günstigen Zeitpunkt für seine Farben: zehn Minuten nach dem OFV-Führungstreffer und dazu noch im numerischen Nachteil.


Nun sind Tore ein Argument im internen Wettbewerb um Einsatzzeiten. Was besonders wichtig ist, wenn es, so wie beim SCL, keinen Mangel an ehrgeizigen Offensivkräften gibt. Weschle, Josef Kassassir und Ümit Sen bildeten in Offenburg die Lahrer Abteilung Attacke. Bologna musste bis zur 75. Minute auf seinen Auftritt warten. Weschle sieht diese Situation indes entspannt; „Konkurrenz belebt das Geschäft. Grundsätzlich sind wir alle relativ gut miteinander befreundet, wir können alle gut miteinander. Da gönnt jeder dem anderen das Tor. Zudem ist das eine lange Saison, da kommt jeder zum Zug.“


Den Irrtum von Schiedsrichter Hirt habe er locker weggesteckt, sagte Weschle heiter. Dieser wollte den Stürmer in der Schlussphase, nachdem er den Ball bei einem OFV-Freistoß blockiert hatte, mit der Ampelkarte vom Platz schicken. Doch dann bemerkte er den Fehlgriff. Weschle war nicht gelb-belastet gewesen.


Die couragierte Leistung gegen ein OFV-Team, das fast gewohnheitsmäßig und nicht zu Unrecht zu den besseren Teams der Liga gezählt wird, bestärkt Weschle und Kollegen: „Wir können in der Liga eine gute Rolle spielen, vielleicht nicht ganz an der Spitze, aber im vorderen Bereich.“ Eine von mehreren Voraussetzungen dafür ist, das weiß der Stürmer, dass die Torjäger treffen. „Jetzt kann ich beruhigt nach Hause fahren und meinem Vater vom Spiel erzählen“, sagte er grinsend. Heinz Weschle war nämlich einst selbst ein Torjäger, sehr rustikal, aber erfolgreich. Der Junior, der sich immer wieder Tipps bei ihm abholt, hat in dieser Hinsicht eine lächelnd vorgetragene Vermutung: „Vielleicht haben wir in der Familie ein Torjäger-Gen.“

Aufrufe: 029.10.2017, 18:38 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor