2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Lahrer Johannes  Wirth, Cem Gürsoy, Martin Weschle und Christian  Neumaier (von links). Ihr Bestreben gilt auch in dieser Saison dem Klassenerhalt.
Die Lahrer Johannes Wirth, Cem Gürsoy, Martin Weschle und Christian Neumaier (von links). Ihr Bestreben gilt auch in dieser Saison dem Klassenerhalt. – Foto: Wolfgang Künstle

Der Klassenerhalt bleibt das vorrangige Ziel des SC Lahr

Saisonausblick: Ohne Konstantin Fries und Junior Obosso, aber mit einer physisch stabilen Mannschaft wollen die Schwarz-Blauen eine gute Rolle spielen

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Einen scheinbaren Widerspruch offenbart der Blick auf die Mitte August beginnende Verbandsliga-Saison. Die Fußballer des SC Lahr zählen mittlerweile zu den etablierten Teams, haben sie doch die fünfte Spielzeit in der höchsten südbadischen Klasse vor sich, dennoch wird auch im Sommer 2019 der Klasserhalt als vorrangiges Ziel formuliert.

„Die Liga ist ungemein ausgeglichen“, gibt Oliver Dewes, der Trainer der Schwarz-Blauen, zu bedenken. Demnach sollte auch ein Team wie der SCL, welcher bislang die Verbandsliga-Plätze sechs, neun, neun und acht belegt hatte, der Aufgabe mit einem gewissen Realitätssinn begegnen. Was aber eine positive Betrachtungsweise nicht ausschließt. „Wir sind defensiv viel stärker geworden“, sagt Coach Dewes. „Wir sind auf nahezu allen Positionen im Zentrum und in der Verteidigung richtig gut doppelt besetzt.“

Kopfballstärke und Stabilität im Abwehrzentrum

Ein weiterer Aspekt bei der Veränderung der Mannschaft: „Man hat jetzt nicht mehr den Eindruck, dass eine Jugendauswahl gegen Erwachsene spielt. Bei Körpergröße und Masse haben wir zugelegt.“ Er denkt dabei an Zugänge wie Andy Bürkle und die Zehnle-Brüder Sören und Simon. Bürkle und Simon Zehnle können, das hat die Vorbereitung gezeigt, im Abwehrzentrum einer Viererkette für Kopfballstärke und Stabilität sorgen.

Einen regen personellen Austausch pflegt der SCL mit dem SV Oberschopfheim und dem FSV Seelbach. Bürkle kam aus dem nördlichsten Friesenheimer Ortsteil nach Lahr. Ebenso wie vor ihm Yannic Prieto. Aus Seelbach, wo er im Team seines Bruders Domenico gekickt hatte, kehrt Torjäger Janosch Bologna nach einem Jahr wieder zurück. Moreno Bologna geht den umgekehrten Weg. Vom FSV kommt auch Alexander Fries, der als kompakt und zweikampfstark beschriebene jüngere Bruder von Konstantin Fries, an die Dammenmühle.

Konstantin Fries ist der in sportlicher Hinsicht am schwersten wiegende Verlust der Lahrer. Der veranlagte Kicker, der in Freiburg studiert, wird in der kommenden Runde in der Oberliga im Dienste des Freiburger FC die Stiefel schnüren – ein Abgang, der sich angesichts zahlreicher Anfragen interessierter Vereine aus der Region schon seit geraumer Zeit angedeutet hat. Auch Abwehrrecke Junior Obosso hat eine neue Herausforderung gesucht und diese beim Offenburger FV gefunden.

Zwei Serien hatten die vergangene Saison beim SCL bestimmt. Er zierte nach einem mäßigen Start nach dem 19. Spieltag mit 22 Zählern den 12. Rang und musste als abstiegsgefährdet gelten. Im Endspurt holte er in sieben Partien sechs Siege und ein Remis, womit alle Fragen zum Erhalt der Ligazugehörigkeit beantwortet waren. Der Bedeutung eines guten Saisoneinstiegs ist sich Dewes bewusst. „Im Idealfall gehen mit 27, 28 Punkten in den Winter, vielleicht auf Platz fünf. Dann ist das Gefühl ein ganz anderes als mit 20 Punkten auf Platz 14.“

Dass die Liga viel ausgeglichener sein wird als in der vorherigen Runde, ist für ihn offenbar. „Es wird weder zwei Mannschaften wie Rieslasingen-Arlen und den FFC geben, die vorneweg marschieren, wenngleich ich die Offenburger ziemlich weit vorne sehe, noch wird es zwei Mannschaft geben, die früh ganz hinten drin hängen. Es wird sehr, sehr eng.“ Das liege aber auch daran, dass Aufsteiger wie SV Weil, FC Teningen und SV Bühlertal erhebliche Substanz mitbringen.Anders als in der vergangenen Saison, als der SCL mit einer Heimniederlage gegen den SV Waldkirch beim Auftakt stolperte, wollen die Lahrer beim Auftaktprogramm gegen Kehler FV, SC Pfullendorf und FC Denzlingen früh punkten.

An der mangelnden Fitness sollen die Bemühungen der Lahrer Kicker nicht scheitern, weswegen die Hilfe von Matthias Laube in Anspruch genommen werden. Der frischgebackene baden-württembergische Zehnkampfmeister des TV Lahr soll die Lahrer Kicker auf Trab bringen. Erste Erkenntnisse erzeugte diese Initiative bereits. „Da merkt man, dass der eine oder andere Spieler schon noch Nachholbedarf hat“, sagt Dewes.

Johannes Wirth, zentrale Figur im Spiel der Schwarz-Blauen, wirkt künftig auch als Dewes’ Co-Trainer beim Verbandsligateam. Danny Singrin, der diese Funktion bisher ausgeübt hatte, nimmt die U 19 unter seine Fittiche, die U 23 in der Bezirksliga betreut weiterhin Andrej Zerr. Die Ziele dieser Anpassungen sind klar formuliert: Die U 23 soll die Bezirksliga halten, die Jugend künftig eine größere Zahl an Spieler liefern, die auch in der Verbandsliga bestehen können.

Rund 40 Mann zählt der Gesamtkader für Verbands- und Bezirksliga. Dessen Vorstellung findet am Donnerstag, den 1. August um 18.30 Uhr im Volksbank-Lahr-Stadion statt – vor dem Trainingsspiel der ersten Mannschaft gegen FC Freiburg St. Georgen, welches um 19.30 Uhr angepfiffen wird.

Zugänge: Simon Zehnle, Sören Zehnle (FV Schutterwald), Andreas Bürkle (SV Oberschopfheim), Marc Stephan (Kehler FV), Alexander Fries, Cinan Cagkir, Janosch Bologna (FSV Seelbach), David Hartmann (FV Altenstadt), Andreas Dold (FV Tägerwielen), Omar Bojang (FV Dinglingen), Lukas Mayer (FC Emmendingen U 19), Lion Wellnitz, Arthur Erhardt, Simon Lehmann, Chagkan Saki, Tim Eckenfels, Daniel Monga (eigene U 19).

Abgänge: Konstantin Fries (Freiburger FC), Philipp Schmidt (TSV Unterbleichfeld), Joe Obosso (Offenburger FV), Harim Makaya, Fadi Keloufi (Kehler FV), Moreno Bologna, Moritz Mik (FSV Seelbach), Delovan Aslan (FV Dinglingen), Stephan Laufenburger (Frankreich), Mohammad Adda (SV Kippenheim).

Trainer, 1. Mannschaft: Oliver Dewes (5. Saison), Co-Trainer: Johannes Wirth; Trainer 2. Mannschaft: Andrej Zerr (2. Saison).

Aufrufe: 022.7.2019, 18:00 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor