2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Die Ulmer hatten schon früh Grund zur Freude: Felix Higl (Zweiter von rechts) traf bereits nach sechs Minuten zur Führung.
Die Ulmer hatten schon früh Grund zur Freude: Felix Higl (Zweiter von rechts) traf bereits nach sechs Minuten zur Führung. – Foto: Horst Hörger

Im neuen Jahr wird wieder gejubelt

Ulm erwischt einen Auftakt nach Maß und ist wieder bei der Musik – denn andere Mannschaften patzen

Nach der 1:2-Heimniederlage im letzten Regionalliga-Spiel des alten Jahres präsentierte sich der SSV Ulm 1846 bei der ersten Pflichtaufgabe des neuen Jahres bestens erholt und schlug auf heimischem Kunstrasen den bisherigen Spitzenreiter SC Freiburg II mit 2:0. Der Rückstand auf den neuen Tabellenführer FSV Frankfurt beträgt nur vier Punkte, die Saison ist noch sehr lang und die Titel-Konkurrenz schwächelt immer wieder. So verlor Steinbach-Haiger bei Aufsteiger Gießen mit 1:2, der SV Elversberg musste sich gegen die Zweite von Mainz 05 mit einem 1:1 begnügen und der FC Homburg verlor daheim gegen Bahlingen mit 0:1.

Zunächst sah es am Samstag auch nicht unbedingt nach einem Ulmer Erfolg aus. Vom Anpfiff weg griff die Freiburger Bundesliga-Reserve an, presste schon in des Gegners Hälfte und ließ kaum einen brauchbaren Angriff der Spatzen zu. Dennoch gingen die Gastgeber früh durch einen scharfen und unhaltbaren Schuss von Felix Higl in Führung (6.). Die Bundesliga-Reserve aus Freiburg nahm es zur Kenntnis und stürmte weiter, machte ihrem Kontrahenten das Leben schwer. Dann die 16. Minute: Tobias Rühle trat mit dem Ball an, ließ Felix Bacher stehen, hatte nur noch den insgesamt unsicheren SCF-Keeper Noah Atubolu vor sich und wurde knapp vor dem Strafraum von Bacher zu Boden gerissen. Klare Sache: Das musste die Rote Karte für den Freiburger wegen einer Notbremse sein. Doch der oft unsichere Schiedsrichter Timo Lämmle beließ es bei einer Verwarnung. So konnte das Team aus dem Breisgau weiter in voller Besetzung Druck machen. Immer wieder brannte es im SSV-Strafraum, aber im Tor des gut aufgelegten Maximilian Reule schlug der Ball nicht ein. Auf der anderen Seite prüfte Vinko Sapina den Freiburger Schlussmann. Der ließ den Ball nach vorne abprallen, aber die überraschten Ulmer setzten zu spät nach. Spielerisch waren die Gäste überlegen, doch die Ulmer traten kämpferisch und bis zur Pause recht effektiv auf. In der 42. Minute, also zu einem sehr günstigen Zeitpunkt, traf Nicolas Jann mit einem Knaller aus vollem Lauf zum 2:0 und hätte Adrian Beck seine dicke Chance direkt vor dem Halbzeitpfiff genutzt, wäre die Partie wohl endgültig entschieden gewesen.
In der zweiten Halbzeit ließ der Druck der Gäste etwas nach, weil die Ulmer ihrerseits mutiger und konsequenter zu Werke gingen und zunehmend die Partie bestimmten. Nach einem Lattentreffer der Spatzen ergab sich dennoch die dickste Chance der Freiburger aus einer unübersichtlichen Situation heraus. Aber zunächst wehrte Reule bravourös ab, dann stand beim Nachschuss Johannes Reichert goldrichtig und beförderte den Ball einen Meter vor der Torlinie weit ins Spielfeld zurück (52.). Sapina mit einem Lattenschuss (53.) und Lennart Stoll (56.) verpassten jeweils das 3:0, ebenso wie der eingewechselte Steffen Kienle mit einem Kopfball (84.). Kienle sorgte dann noch für einen unrühmlichen Abgang. In letzter Minute leistete er sich ein hartes Foul an Felix Bacher, das Schiedsrichter Lämmle mit der Roten Karte ahndete. Die Freiburger waren mächtig aufgebracht, es kam zur Rudelbildung, dann hielt der Unparteiische Freiburgs Trainer Christian Preußer wegen Beleidigung ebenfalls den Roten Karton vor die Nase. Unschöne Szenen zum Ende einer sehr guten Ulmer Vorstellung. Lokalsport NU

Aufrufe: 010.1.2021, 20:49 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Stefan KümmritzAutor