2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
Trainer Thomas Stratos im Gespräch mit Präsident Hanns-Jörg Westendorf. Foto: Bucco
Trainer Thomas Stratos im Gespräch mit Präsident Hanns-Jörg Westendorf. Foto: Bucco

Schärferer Ton bei der Fortuna

Präsident Hanns-Jörg Westendorf fordert Resultate vom Team und dem Trainer

Köln. Die Schonfrist beim SC Fortuna Köln nähert sich dem Ende. Nach dem Abstieg in die Regionalliga West und dem kompletten Umbau von Mannschaft und Umfeld werden von oberster Stelle Ergebnisse gefordert. „Wir sind jetzt in der Situation, in der Druck da ist”, sagte Vereinspräsident Hanns-Jörg Westendorf dem „Kölner Stadt-Anzeiger”. Man müsse die Situation ernst nehmen.

Die Fortuna liegt nach sieben Spielen und fünf Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Vor der Saison hatten wir eine Erwartung, die höher lag. Vielleicht waren wir etwas zu optimistisch. Wir hatten die Hoffnung, dass die Mannschaft schneller zu einer Einheit wird”, sagte Westendorf. Langfristig könnte eine negative sportliche Entwicklung negative Folgen bei der Suche nach Sponsoren haben.

Obacht sei geboten — der Klubboss erinnert an die Situation des 1. FC Köln vor zwei Jahren: „Sie hätten sicher auch nicht gedacht, dass sie dauerhaft da unten sind.” Am Ende stand für den FC sogar der Abstieg aus der Bundesliga. So dramatisch sieht Westendorf die Situation des Südstadt-Klubs nicht: „Ich habe das Gefühl, dass die betreffenden Personen den Ernst der Lage erkannt haben.” Trainer Thomas Stratos sei laut Westendorf klar, „dass wir jetzt Resultate bringen müssen”.

Der Coach selbst sagt: „In den nächsten drei Spielen muss etwas passieren. Die englische Woche ist extrem wichtig. Wir müssen punkten.” Zuletzt hatte Stratos erklärt, dass die Tabelle erst nach dem zehnten Spieltag Aussagekraft hätte — gut möglich, dass er diese Ansicht überdenken muss. Aktuell sei seine Mannschaft „völlig entspannt”.

Stratos ging dennoch bereits etwas in die Defensive. „Wir sind die einzige Mannschaft, die bei null angefangen hat”, sagte der Trainer mit Blick auf den Neuanfang zum Saisonstart. „Bei anderen Mannschaften gab es ein Grundgerüst, das gab es bei uns nicht.” Trotz der letzten Ergebnisse sieht Stratos Fortschritte im Team: „Ich sehe die Entwicklung. Andere sehen sie nicht. Aber das ist mir egal. Wir wären gerne schon weiter. Schade, dass es so lange dauert.” Die nach außen getragene Ruhe solle aber nicht über Stratos’ Umgang mit der Mannschaft hinwegtäuschen: „In der Kabine bin ich laut, brülle rum und bin auch manchmal böse. Aber ich werde jetzt nicht öffentlich anfangen, meine Spieler zu kritisieren.”

Zuletzt kassierte die Fortuna Niederlagen gegen Bonn und Schalke 04 II — zwei Mannschaften, die man vermeintlich schwächer als die eigene eingeschätzt hatte.

Am Freitagabend empfangen die Kölner den Tabellendritten SC Verl (19.30 Uhr/Südstadion). „Ich erwarte einen sehr starken Gegner. Die gehen vorne voll drauf. Uns sind die Stärken jedes Spielers bewusst. Was der Gegner kann, wissen wir”, so Stratos. Seine eigene Mannschaft bleibt die größere Wundertüte.

Aufrufe: 020.9.2019, 08:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Christian KrämerAutor