Riesige Erleichterung in der Südstadt

„Die Erleichterung ist riesig. Wenn man überlegt, wie lange Fortunas letzter Sieg her ist”, sagte Stratos. Ein halbes Jahr hatte der Südstadt-Klub auf einen Erfolg in der Meisterschaft warten müssen — seit dem 9. März und einem 2:1 gegen die Sportfreunde Lotte. Mit einer anderen Mannschaft. Unter einem anderen Trainer. In einer anderen Liga — scheinbar Welten entfernt.

Die neue Fortuna scheint nun angekommen in der Fußball-Regionalliga West. Zwei Niederlagen zu Saisonbeginn folgten zwei Unentschieden und nun der Sieg in Lippstadt. Seit drei Spielen sind die Kölner ungeschlagen. „Wir machen Schritt für Schritt nach vorne”, meinte Stratos. „In den letzten Wochen gab es schon viel Auftrieb.”

In Lippstadt musste die Fortuna 85 Minuten lang hart arbeiten, ehe der eingewechselte Serhat Güler seine Mannschaft und Trainer Stratos mit dem 1:0 belohnte. Nach einem Angriff über die rechte Seite war der Ball zu Nico Ochojski gelangt, der einen Pass in den Rückraum spielte. Güler stand halbrechts frei und vollendete wuchtig. „Er hat die Minuten, die er gespielt hat, wunderbar gearbeitet. Serhat hat sich das Tor verdient”, lobte Stratos.

In der ersten Halbzeit hatten die Kölner noch etwas abwartend gespielt, berichtete der Trainer: „Wir wollten sehen, was der Gegner macht, wir wussten, dass Lippstadt Fußball spielen wollte. Wir wollten kein Risiko eingehen — vielleicht waren wir aber etwas zu zurückhaltend.” In der zweiten Hälfte habe sich das umgehend geändert. „Wir haben den Hebel sofort umgelegt, die Laufbereitschaft war direkt zu 100 Prozent größer. Der Gegner hat kein Mal aufs Tor geschossen, wir hatten einige gute Chancen”, sagte Stratos. Nachdem Kelvin Lunga eine große Möglichkeit vergeben hatte, bewies Fortunas Trainer in der 78. Minute ein gutes Händchen und wechselte den späteren Siegtorschützen ein.

Güler ist Torjäger von Fortunas zweiter Mannschaft, die nach einem erneuten Aufstieg in der Mittelrheinliga spielt. In der vergangenen Landesliga-Saison erzielte der 22-Jährige 17 Treffer in 18 Einsätzen, in der neuen Spielzeit stand er für die Reserve ebenfalls bereits auf dem Feld — und das wird laut Stratos vorerst so bleiben, Güler bleibt Pendler zwischen den Ligen. „Er hat eine sehr gute Qualität vor dem Tor, hat aber noch ein paar andere Defizite”, sagte Stratos.

Noch nicht zum Einsatz kam Neuzugang Georgios Touloupis, den der Südstadt-Klub in der vergangenen Woche aus der A-Jugend von Fortuna Düsseldorf verpflichtet hatte. Mit dem Transfer des 19-jährigen Flügelstürmers sind die Personalplanungen für die laufende Saison abgeschlossen, das bestätigte Trainer und Kaderplaner Stratos. „Wir schauen uns weiter um, aber für die nächste Saison”, sagte der 52-Jährige.