Gute zweite Hälfte reicht nicht: SV Straelen verliert verdient

Eines der Gesprächsthemen nach dem Duell der Straelener gegen Fortuna Köln war der Platz. Weil der Rasen des Stadions weiterhin gesperrt ist, fand das Spiel wieder einmal auf dem Kunstrasen gleich daneben statt. Für die Fortunen kein Riesenproblem, hatten sie doch selbst unter der Woche wegen des Wetters auf Kunstrasen trainiert. Der von den Maßen her eher kleine Platz in Straelen sorgte laut Trainer Alexander Ende aber trotzdem für ein besonderes Spiel mit vielen schnellen Umschaltmomenten und kaum Ruhephasen.

Genau das wollte der SVS eigentlich nutzen. "Wir wollten schnell kontern auf dem engen Platz, wir wollten in den Rücken der Abwehr kommen", erklärte Trainer Benedict Weeks, der dann aber feststellen musste: "Das, was wir vorhatten, konnten wir in der ersten Halbzeit nicht hundertprozentig umsetzen. Zwei, drei Situationen waren da, wo wir dann die falsche Entscheidung getroffen haben.Viel mehr Situationen bekommt man gegen eine Mannschaft wie Fortuna Köln nicht."

Straelen nutzt die wenigen Gelegenheiten nicht

Beispielhaft nannte der Trainer zwei Szenen: Einmal die zwölfte Minute, als Konstantin Möllering nach Doppelpass mit Kaito Mizuta halbrechts im Strafraum auftauchte und abzog, allerdings ging sein Schuss knapp vorbei und Cagatay Kader kam am langen Pfosten nicht mehr heran. Und dann gut zehn Minuten später, als die Straelener durch erfolgreiches Angriffspressing durch Jannis Kübler den Ball weit vorne erobert hatten. Kader verpasste in der Folge den Abspielmoment auf den freistehenden Neuzugang Timo Mehlich in seinem ersten Spiel und brachte letztlich nur ein ungefährliches Schüsschen zustande.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste bereits mit 1:0 vorne. Schon in der achten Minute wurde Robin Udegbe nach einem langen Einwurf zu einer Parade nach einem Kopfball aus nächster Nähe gezwungen, den Schuss nach dem Abpraller von Dominik Lanius konnte er dann jedoch nicht mehr parieren. Anders sah es bei einigen weiteren Torschüssen der Kölner aus, die den ersten Durchgang weitestgehend dominierten und Straelen kaum ins Spiel kommen ließen. Die Führung zur Pause war klar verdient.

Direkt nach Wiederbeginn waren die Straelener sofort deutlich verbessert und hatten nach einem Eckstoß eine erste kleine Chance. Direkt im Gegenzug bekam Köln aber ebenfalls eine Ecke und erhöhte auf 2:0: Vedran Beric fälschte einen Kopfball unglücklich auf Jan-Luca Rumpf ab, der aus nächster Nähe traf.

Gute Defensivleistung sichert Köln den Sieg in Straelen

Eine kalte Dusche für den SVS, der sich davon aber nicht beirren ließ, sondern weiterhin einen couragierten Auftritt hinlegte und auf den Anschluss drängte. "Es war klar, dass der Gegner alles in die Waagschale wirft, um zum Anschluss zu kommen", sagte Alexander Ende: "Da muss ich der Mannschaft auch ein Riesenkompliment machen, die sich in alles reingeschmissen hat." Die gute Verteidigungsleistung der Fortuna machte es den Hausherren schwer, zu richtig klaren Torchancen zu kommen.

Mehrmals scheiterte Straelen per Kopf, weil Kevin Rauhut im Kölner Tor genau richtig stand. In Minute 86 hatte Aram Abdelkarim nochmal eine richtig dicke Chance, als ihm zehn Meter vor dem Tor der Ball vor die Füße fiel und er daneben zielte. "Diese Chancen muss man an so einem Tag dann nutzen", sagte Weeks, der seiner Mannschaft insgesamt aber keinen großen Vorwurf machte: "Wir brauchen gegen Fortuna Köln einfach einen Top-Tag - und den haben wir heute nicht erwischt."