Überaus präsent war vor allem Santana, der seinen zweiten Startelfeinsatz feierte. Der Angreifer bewegte sich immer auf Höhe der gegnerischen Viererkette und provozierte damit Fehler, die dem SCW die Führung brachten. Zuerst lief Santana konsequent den Torwart an, so dass dessen Fehlpass bei Dennis Ordelheide landete. Dieser bewies aus 20 Metern ein feines Füßchen und schlenzte den Ball über den Keeper ins Netz. Kurz vor der Pause enteilte Santana der Abwehr erneut. SSVg-Spielführer Niklas Andersen zog die Notbremse, und Maciej Zieba verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0.
Über weite Strecken war der SCW Herr der Lage, muss sich aber letztlich vorwerfen lassen, die Entscheidung nicht frühzeitig herbeigeführt zu haben. Nach weiteren sehenswerten Kombinationen waren Santana und Zieba genauso verblüfft wie die Zuschauer, als sie die hundertprozentigen Chancen zum 3:0 aus kürzester Distanz liegenließen.
Auf der Gegenseite verkürzte Velbert plötzlich auf 1:2, und damit geriet der sicher geglaubte Sieg doch noch ins Wanken. "Das ist genau die fehlende Selbstverständlichkeit, von der ich gesprochen habe. Ein 2:0 in Überzahl müssen wir besser über die Bühne bringen", erklärte Kosmala.
Unterm Strich hatte sich der SCW die drei Punkte aber verdient. Und nach der doppelten Vorarbeit konnte Trainer Marcus John auch darüber hinwegschauen, dass Santana seine gute Leistung nicht mit einem eigenen Treffer kürte: "Gemessen an den Einsatzminuten und der Anzahl an Toren ist er unser bester Spieler." Entsprechend dürfte er wohl genau wie Kosmala als Belohnung zum "kühlen Blonden" greifen.