2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Hünsborner (rote Trikots) verspielten gegen den VfL Bad Berleburg eine 2:0-Führung, so dass es gegen die Wittgensteiner letztlich nur zu einem Remis reichte.
Die Hünsborner (rote Trikots) verspielten gegen den VfL Bad Berleburg eine 2:0-Führung, so dass es gegen die Wittgensteiner letztlich nur zu einem Remis reichte. – Foto: (2): sta

Weißtal rockt weiter die Liga

TSV gewinnt in Brilon - Kein Sieger bei Hünsborn gegen Bad Berleburg

Verlinkte Inhalte


Rein statistisch gesehen war es für den VSV Wenden mit dem 1:4 die fünfte Niederlage in Folge, wartet das Team des neuen Trainers Avdi Qaka nun schon seit 35 Tagen auf etwas Zählbares in der Landesliga. Und trotzdem nahmen die Wendschen aus dem Match beim neuen Tabellenführer viel Zuversicht mit auf die Heimfahrt. Denn der Aki-Watzke-Club nahe Marsberg an der hessischen Landesgrenze gelegen, hätte sich über den zweiten Punktverlust der Saison nicht beklagen dürfen. Doch am Ende setzte sich die individuelle Qualität der Truppe des litauischen Trainers Vaidas Petrauskas doch wieder durch.

Bis zur 85. Minute stand es 1:1 unentschieden, und die Überraschung schien zum Greifen nahe. Bis dahin hatte der technisch beschlagene Spielmacher Bilal Akgüvercin in der 27. Minute für Erlinghausen und auf der Gegenseite Andre Schilamow getroffen, der in der 52. Minute nach einem langen Freistoß am hinteren Torraum zur Stelle war und den Ausgleich erzielte.

„Wir hatten danach durch Schilamow und Maximilian Kramer sogar die Chancen in Führung zu gehen. Vor allem aber haben wir die Lauf- und Passwege der Gastgeber zugemacht und bis zur 85. Minute alles richtig gemacht. Um so bitterer ist es, wieder mit leeren Händen da zu stehen“, meinte Trainer Avdi Quaka, der in Erlinghausen noch auf den Langzeitverletzten Christian Runkel sowie auf Sascha Rokitte und Marco Bäumer verzichten musste, die aber möglicher Weise in dieser Woche wieder ins Training einsteigen können.

So aber musste auch die Ersatzbank mit ansehen, wie Toptorjäger Pascal Rauff (85.), erneut Akgüvercin (87.) und schließlich noch Eduardo Filipe Domingues die Nord-Sauerländer noch an die Tabellenspitze schossen, nachdem Wenden nach dem 1:2 alles nach vorn geworfen hatte.



Nicht Fisch, nicht Fleisch. Auf diesen kurzen Nenner ließ sich das 2:2-Remis am Nachmittag im Landesliga-Spiel zwischen Rot-Weiß Hünsborn und dem VfL Bad Berleburg bringen, mit dem beide Teams leben konnten – und irgendwie auch nicht. „Wir haben in Unterzahl alles reingeworfen, waren mutig und können uns nichts vorwerfen. Zufrieden bin ich aber nicht, denn wir haben es nicht geschafft, zu gewinnen“, haderte Miguel Seoane Morente nach Spielschluss, der beide RWH-Treffer erzielte (womit sechs der sieben Hünsborner Saisontore auf sein Konto gehen), trotzdem aber am Ende keineswegs glücklich war, da seine Truppe eine 2:0-Führung verspielte.

Sein Trainer Timo Schlabach benannte dafür auch einen Hauptgrund. „Gegen 12, 13 oder 14 Mann kannst du am Ende nicht gewinnen. Wenn man nicht einmal ein paar Emotionen zeigen darf, ist das sehr schade. Das Schiedsrichter-Gespann hat sich heute vieles rausgenommen“, kritisierte der Coach der Wendschen die Unparteiischen und dürfte damit sicherlich auf der Wellenlänge der meisten der 178 Zuschauer am Löffelberg gelegen haben.

Die hatten nach 37 Minuten ihren Buhmann gefunden: Gerade hatte Hannes Schneider für die Berleburger auf 1:2 verkürzt, als der Linienrichter wild mit seiner Fahne wedelte, Referee Torben Grandt zu sich rief, der nach kurzer Beratung Jan Prothmann die Gelbe Karte unter die Nase hielt – seine zweite! Die erste hatte der Außenverteidiger wegen Meckerns erhalten – und nun hatte sich der ehemalige Olper am Seitenrand kurz vor dem Treffer der Wittgensteiner mit Wadim Hafner eine eher harmlos wirkende kleine Rangelei geliefert, die so mit Sicherheit mehrmals pro Partie zu beobachten ist.

Das sah Grandt allerdings anders und zückte zur Überraschung aller die „Ampelkarte“. Eine harte Entscheidung, die der Begegnung dann eine endgültige Wende gab. Kurz vor der Pause kam der in Person von Yannick Lückel vom Elfmeterpunkt – beim Foul von Julian Arns an Hafner gab es keinerlei Beanstandungen ob der Richtigkeit der Entscheidung – zum 2:2-Ausgleich.

Dass die Kurstädter danach mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen würden, sah es nach der Hälfte des ersten Durchgangs nicht aus. Zwar hatte der VfL schon anfangs etwas mehr Ballbesitz, was aber daran lag, dass Morente schon nach fünf Minuten aus der Drehung zur Hünsborner Führung traf und sich die Heimelf sofort bis an die Mittellinie zurückzog. Nach 19 Minuten klingelte es dann abermals im Kasten des VfL: Nachdem Prothmann das 1:0 vorbereitet hatte, war es diesmal Michel Schuchert, der Morente maßgerecht auflegte, bevor dieser abermals einschob.

Der „Doppelpacker“ verpasste acht Minuten später sogar das 3:0 – das wäre wohl die Entscheidung gewesen. Berleburg stand zwischendurch durch Tarek Benyagoub zweimal vor dem Anschlusstreffer, wirkte da eben noch nicht so entschlossen wie später Schneider und Lückel.

„Nach dem 0:2 habe ich gedacht, dass das heute in die Hose geht. Wir hatten dann aber gute 20 Minuten bis zur Pause. Danach haben wir uns schwer getan, das Spiel zu machen. Wir können das mit unserer jungen Mannschaft noch nicht so umsetzen. Daher bin ich mit dem Punkt zufrieden, auch wenn wir lange in Überzahl gespielt haben“, resümierte VfL-Übungsleiter Martin Uvira, der zu Recht monierte, dass seine Elf nach dem Wechsel in der Rückwärtsbewegung zu passiv agierte und vor allen Dingen das zentrale Mittelfeld nicht mehr besetzte.

Hünsborn hatte dadurch eine Menge Platz im Umschaltspiel, doch Luca Künchen (73.), der zuvor schon in der Reserve auflief, Morente (75.) und Ludwig Meier (86./Pfosten) nutzten drei Hochkaräter nicht, während auf Seiten der Berleburger nur Lückel (56.) so richtig Gefahr heraufbeschwor. Das war zu wenig in Überzahl, war jedoch auch dem starken Abwehrverbund der Hünsborner geschuldet. „Großes Kompliment für die Leistung, das Engagement, den Willen und die Laufbereitschaft“, fand Schlabach am Ende doch versöhnliche Worte. Nicht für den Schiedsrichter, aber für sein Team.



Bei Rot-Weiß Lüdenscheid einen Punkt zu entführen, ist sicher kein schlechtes Ergebnis – für die SpVg Olpe war aber mehr drin als das 1:1. „Meine Mannschaft hat mit ganz viele Engagement gespielt. Der gegnerische Trainer hat mir nach dem Spiel gesagt, dass wir uns über das Unentschieden etwas mehr ärgern können als die Lüdenscheider. Für uns hätte es heute mehr als ein Punkt sein können“, so das Fazit von Olpes Trainer Ottmar Griffel.

Durch eine grobe Unachtsamkeit, die Richard Dissing mit dem 1:0 bestrafte (26.), gerieten die Gäste in einem gutklassigen Spiel in Rückstand. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Spielvereinigung aber die besseren Chancen, darunter ein Lattenschuss von Raphael Schwarzer. Der Gegentreffer brachte die Olper etwas aus dem Rhythmus, so dass bis zur Pause nicht mehr viel passierte. Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste sich wieder gefangen. Maximilian Wüst glückte in der 61. Minute der vermeintliche Ausgleich. „Das war ein super Konter, aus unerklärlichen Gründen wurde der Treffer wegen Abseits aber aberkannt“, ärgerte sich Griffel. Nicht aberkannt wurde hingegen ein Tor von Jannik Buchen zum 1:1 in der 65. Minute.

Die Olper warfen danach alles in die Waagschale und hatten mehrfach den Siegtreffer auf dem Fuß bzw. Kopf – es blieb aber beim 1:1.



Die Youngster des TSV Weißtal rocken weiter die Landesliga. 12 Punkte und Tabellenplatz 3 nach sechs Spieltagen – wer hätte das vor Saisonbeginn gedacht? Die gute Defensivarbeit war die Basis für den am Ende ungefährdeten 3:1 (2:1)-Sieg des Aufsteigers beim noch punktlosen SV Brilon.

Die Siegerländer hatten aber etwas Mühe ins Spiel zu kommen und taten sich in der Anfangsphase noch schwer. Beide Teams wirkten etwas verunsichert, was zu vielen Fehlern im Spielaufbau führte. „Beide Mannschaften spielten mit einer Fünfer-Abwehrkette und waren darauf bedacht, wenig zuzulassen“, schilderte TSV-Spielertrainer Konstantin Volz die etwas länger dauernde Phase des Abtastens. Der erste gute Spielzug der Gäste – man schrieb bereits die 33. Minute – war gleich von Erfolg gekrönt: Manuel Jung eroberte den Ball, der via Luca D’Aloia, Jan-Michael Moses und erneut D’Alois den Weg ins Tor fand. Die Freude über die Führung währte aber nicht lange: Nur eine Minute später nahm Marcel Entrup nach einem zunächst abgewehrten Freistoß aus 16 Metern Maß und glich aus. Nach dem 1:1 kam der TSV besser ins Spiel, und die erneute Führung ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal war es Phil Müller-Lechtenfeld, der den Ball eroberte, Moses und der am zweiten Pfosten lauernde Michael Kaiser übernahmen den Rest (42.).

Nach der Pause ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. In der 50. Minute ließ Brilons Torhüter einen eigentlich harmlosen Freistoß von Paul Wadolowski abprallen, und Daniel Berger drückte die Lederkugel zum 1:3-Endstand über die Linie. Danach passierte nicht mehr allzu viel: Weißtal hielt hinten dicht und brachte den Vorsprung recht mühelos ins Ziel.

Zur Freude von Volz: „Ich bin sehr zufrieden, immerhin haben wir nach einem Auswärtsspiel drei Punkte in der Tasche.“ Ein Sonderlob verdiente sich A-Jugend-Keeper Yassin El Kabouchi, der für en gesperrten Marcel Schneider sowie den verletzten Jannik von der Heiden in die Bresche sprang, und seine Sache gut machte.



Der SC Drolshagen bleibt auswärts ungeschlagen und ist durch den 3:2-Sieg beim SC Berchum/Garfenfeld auf den 8. Tabellenplatz geklettert. Obwohl SC-Coach Holger Burgmann einige Umstellungen vornehmen musste, lief es lange Zeit perfekt. Die Taktik, das Hauptaugenmerk auf eine gute Defensive zu richten und auf Konter zu setzen, ging voll auf: Die „Dräulzer“ kontrollierten das Spiel und führten nach 76 Minuten durch Tore von Lukas Stahlhacke (6.), Mirko Mester (57.) sowie Eike Pfeiffer (76.) mit 3:0. In der Schlussphase machten sie es unnötig spannend. Durch einen Doppelpack von Christian Deuerling (88. und 90.+1) kam der Hagener Club noch auf 2:3 heran.

„Das waren zwei blöde Gegentore. Da waren wir zu unkonzentriert. Wir müssen es noch hinbekommen, das sauber zu Ende zu spielen, ansonsten sind wir auf einem sehr guten Weg“, sprach Burgmann von einem hochverdienten Sieg.

Aufrufe: 011.10.2020, 20:35 Uhr
sta / rege / geoAutor