2024-05-10T08:19:16.237Z

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Im Derbyvergleich gegen die SG Altshausen/Ebenweiler (rechts: Julian Schweizer) hat die SG Blönried/Ebersbach (links: Marcel Gentner) derzeit klar die Nase vorne. (Foto: Thomas Warnack)
Im Derbyvergleich gegen die SG Altshausen/Ebenweiler (rechts: Julian Schweizer) hat die SG Blönried/Ebersbach (links: Marcel Gentner) derzeit klar die Nase vorne. (Foto: Thomas Warnack)

Köhler setzt auf eine starke Abwehr

Bezirksliga: Nach elf Spielen belegt die SG Blönried/Ebersbach Rang zwei

Bad Saulgau - Seit Ende Oktober ruht der Ball. Die wohl längste „Winterpause“ der Historie im Amateurfußball dauert an. Die „Schwäbische Zeitung“ nutzt die fußballlose Zeit, um die Vereine der Region ein bisschen unter die Lupe zu nehmen. Eine starke Saison spielte bis zur Saisonunterbrechung die SGM SC Blönried/SV Ebersbach. Die beste Heimmannschaft der Liga (sechs Siege, ein Remis in acht Spielen) gewann die ersten sechs Spiele, sammelte insgesamt 25 Punkte und stand an neun Spieltagen auf Platz eins - so häufig wie keine andere Mannschaft.

„Voll und ganz“, sagt Trainer Florian Köhler (42), sei er mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. „Meine Spieler sind engagiert. Das ist eine tolle Gemeinschaft. Jeder gönnt dem anderen den Erfolg, egal ob erste oder zweite Mannschaft“, sagt Köhler. „Aber ich habe ja gewusst, was für eine Mannschaft ich da übernehme, ich habe ja selbst noch gegen die SG gespielt.“ Sein Engagement in Blönried und Ebersbach hat Ex-Landesligaspieler Köhler (FV Bad Saulgau, FC Krauchenwies) noch keine Sekunde bereut. „Dieser Zusammenhalt. Das habe ich noch in keinem Verein so erlebt. Das sind richtig gute Jungs“, lobt Köhler. Die Zufriedenheit beruht auf Gegenseitigkeit. Vor kurzem haben Verein und Trainer beschlossen, ein weiteres Jahr zusammenzuarbeiten.

Im Juli 2019 hatte Florian Köhler die Spielgemeinschaft von Herbert Küchler übernommen, der die Mannschaft in die Bezirksliga geführt hatte. Köhler traf auf eine Mannschaft, in der noch größeres Potenzial schlummerte. „Die Mannschaft hat, als ich kam, sehr viele Tore geschossen. Ich habe dann gesagt, dass ich ein bisschen mehr Augenmerk auf die Abwehrarbeit richten möchte. Auf die Viererkette, auf die Art wie wir verschieben“, erklärt er. Das habe wohl mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun, sagt er. Florian Köhler war, nach offensiven Anfängen („Rechtsaußen, zeitweise zentrales Mittelfeld“) beim FV Bad Saulgau als Abwehrchef lange Jahre Fels in der Landesligabrandung, bevor er in gleicher Funktion noch einige Jahre beim FC Krauchenwies/Hausen dranhängte. Dort machte er auch seine ersten Schritte als Trainer.

Im ersten Jahr, in der Abbruchsaison 2019/2020, kassierte die SG Blönried/Ebersbach 23 Tore in 17 Spielen - erzielte 33 und sammelte 33 Punkte. Das reichte zu Platz vier. In der laufenden Saison steht die SG bei 14 Gegentoren in elf absolvierten Spielen. „Man muss zugeben, dass wir in einigen Spielen ein bisschen Glück hatten - wie beim 5:4-Sieg gegen Öpfingen, oder beim 2:1 gegen Langenenslingen. Beide Spiele können auch anders ausgehen.“ Auf der anderen Seite verdiene man sich dieses Glück auch. „Die Jungs sind topfit. Die haben alle einen Sixpack“, lobt er die Fitness im Kader. „Hinzu kommt, dass die Jungs natürlich auch ein bisschen älter und erfahrener geworden sind.“

Nach seinen Schlüsselspielern gefragt, zögert Köhler, sagt aber dann: „Mit Jakob Weiß (neun Saisontore, d. Red.) haben wir einen richtig guten Torjäger. Linus Weiß fungiert als Schaltstelle zwischen Mittelfeld und Angriff, Fabian Weiß zieht die Fäden und Tobias Eiseles Kommandos in der Abwehr sind extrem wichtig für die Mannschaft. Nicht vergessen will ich Marcel Gentner. Er war lange verletzt und kam kurz vor dem Lockdwon zurück. Er hat ja die ganze Vorrunde nicht gespielt“, sagt Köhler und betont die Bedeutung des eigentlichen Kapitäns. „Aber so richtig rausheben will ich niemanden. Es ist die ganze Mannschaft. Auch unternehmen die Spieler alle gemeinsam was, egal ob erste oder zweite Mannschaft.“

Vor allem der Rekordstart mit sechs Siegen in sechs Spielen gegen Hundersingen (4:2), Langenenslingen (2:1), Hettingen (4:1), Uttenweiler (2:1), die SG Altheim (1:0) und Öpfingen (5:4) verblüffte nicht nur die Fachwelt. „Das Spiel gegen die TSG Ehingen am 6. Spieltag fiel leider aus. Und nach dem Spiel gegen Öpfingen lief es nicht mehr ganz so gut“, sagt Köhler. Gegen die Tabellennachbarn Neufra (2:3) und Hohentengen (1:2) setzte es die einzigen Niederlagen. „Das sind halt die Gegner, mit denen wir uns vergleichen müssen. Aber gegen Neufra haben wir 60 Minuten gut gespielt, gegen Hohentengen - das war keine gute Leistung“, ordnet er ein. In Neufra verspielte Köhlers Mannschaft in der letzten halben Stunde einen 2:0-Vorsprung.

Ein positiver Nebeneffekt der langen „Winterpause“ ist, dass die Langzeitverletzten ihre Blessuren überwunden haben und bei einem Wiederbeginn - Stand jetzt - wieder zur Verfügung stehen. Alexander Knörle (Bänderriss), Tobias Eisele (Knie ausgekugelt, Bänderverletzung), Marcel Gentner (Oberschenkel, Rückenprobleme) sind wieder startklar. „Wir haben nun mal einen kleinen Kader“, sagt Köhler. Da sei er froh über jeden gesunden, fitten Spieler.

Alle brennen auf den Wiederbeginn. Um sich fit zu halten, trainiert die Mannschaft zweimal in der Woche online gemeinsam. „Über die Plattform MS Teams machen wir immer dienstags und donnerstags Kraft- und Stabilisationstraining. Außerdem gehen die Jungs, jeder für sich, zum Laufen“, sagt Köhler. Kontrolliert wird das dann über eine App.

Doch Köhler weiß, dass er einen leistungswilligen Kader beisammen hat. Nur eines bedauert er: „Dass ich nach zwei halben Saisons eigentlich noch immer nichts richtig vorweisen kann.“ Auch der Trainer geht davon aus, dass es frühestens um Ostern wieder los geht und dass die Saison nicht voll zu Ende gespielt wird. Er gehe von 50 Prozent aus, so der Coach. Wie auch immer. Natürlich will er die Saison möglichst erfolgreich zu Ende spielen. „Und wenn Rang fünf oder sechs rausspringt, sind wir auch zufrieden.“

Mehr zum Verein im Internet unter www.sc-bloenried.de oder www.sportverein-ebersbach.de

Aufrufe: 010.2.2021, 06:52 Uhr
Marc DittmannAutor