2024-05-08T14:46:11.570Z

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Zurück im Landkreis: Mike Probst trainierte zuletzt den SC Baldham-Vaterstetten in der Bezirksliga. Foto: Stefan Rossmann
Zurück im Landkreis: Mike Probst trainierte zuletzt den SC Baldham-Vaterstetten in der Bezirksliga. Foto: Stefan Rossmann

Mike Probst soll Otterfing aus Abstiegszone führen

"Ich bin kein Feuerwehrmann"

Man trifft sich nicht nur zweimal im Leben, sondern immer wieder. Dieser gerne in der Außenpolitik genutzte Spruch trifft auf Mike Probst und den Landkreis Miesbach zu.

Zuerst war der heute 55-Jährige Torwart beim FC Miesbach, dann Trainer des TuS Holzkirchen. Und nun hat der A-Lizenzinhaber aus Unterhaching die Aufgabe übernommen, mit dem abstiegsgefährdeten Kreisligisten TSV Otterfing den Klassenerhalt zu schaffen. Erstmal. In der darauffolgenden Spielzeit darf es dann auch gerne mehr sein, denn: „Ich bin kein Feuerwehrmann. Für mich zählt, ein Ziel hoch zu stecken und dann konsequent auf die Umsetzung hinzuarbeiten“, erklärt Probst.

Dass es überhaupt so weit kam, dass der Rheinländer aus Trier, der mit zwölf Jahren in den Münchner Süden umsiedelte, für den TSV 1860 München und den FC Bayern München zwischen den Pfosten stand und sogar in zwei Bundesligaspielen das Gehäuse des Rekordmeisters sauber hielt, als Nachfolger von Georg Köglsperger ins Gespräch kam, mutet mysteriös an.

Nach seinem Engagement beim TuS Holzkirchen, mit dem er die Aufstiegsrelegation zur Bayernliga schaffte, heuerte der 55-Jährige beim SC Baldham-Vaterstetten an. Seine Vita als Trainer zeigte nicht nur mit den Holzkirchnern nach oben. So hatte Probst zuvor mit dem FC Deisenhofen den zweimaligen Durchmarsch in die Bezirksoberliga gefeiert.

Auch in Baldham ging es unter dem neuen Trainer drei Jahre steil bergauf. Der Sportclub im Münchner Osten überwintert auf dem Relegationsplatz der Bezirksliga Ost. Dennoch schickten die SCBV-Verantwortlichen ihren Erfolgstrainer in die Wüste und verpflichteten im Dezember Thomas Nock. Für Probst ein Schlag in die Magengrube. „Mir wurde der sportliche Erfolg aus den Händen genommen.“

In der Schmollecke zu verweilen, war für den IT-Spezialisten keine Option. Der Baldhamer Trainerwechsel war schnell in aller Munde und die Angebote, einen anderen Verein zu übernehmen, häuften sich. Dominik Urban hätte nicht den Ruf eines Szenen-Kenners, wenn die Meldung aus Baldham an ihm vorbeigegangen wäre. Der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Otterfing scharte seinen Vorstand um sich, darunter auch Köglsperger. Anders als Probst hatte das Urgestein vom Nordring nach dem Abschied von Raphael Schwarz im September durchaus die Rolle des Feuerwehrmannes übernommen und sein Engagement als Interims-Trainer bis zur Winterpause begrenzt. „Was in Baldham passiert ist, war für uns ein Glücksfall. Der Mike ist genau der Richtige für uns“, sagen Urban und Köglsperger übereinstimmend.

Am vergangenen Dienstag stellte Probst bei seinen künftigen Verein erstmals sein Konzept vor, das mit dem Trainingsauftakt am heutigen Montag zu greifen beginnt. Der Kader aus Erster und Zweiter Mannschaft sowie die U19-Junioren unterstehen Probst Führung, und jeder Einzelne hat die Möglichkeit, sich für die Kreisliga zu empfehlen. Die Ziele: so schnell wie möglich der Klassenerhalt und in der kommenden Saison dann der Angriff auf die Tabellenspitze. „Wir schauen jetzt mal, was bis zum Sommer 2019 so alles möglich ist“, erklärt Probst. Mindestens bis zu diesem Zeitpunkt wird er nämlich am Nordring die Zügel in der Hand halten.

Dass der Schnauzbärtige ab und an auch in Holzkirchen am Seiten-Aus stehen wird, hat einen anderen Grund. Schließlich kickt dort mit Benedict Gulielmo sein zukünftiger Schwiegersohn.

Aufrufe: 05.2.2018, 11:18 Uhr
Hans-Peter Koller - Holzkirchner MerkurAutor