»Wir haben viel Qualität im Kader«

Pünktlich zum Start der Vorbereitung. „Das war perfekt für mich. Wir sind heiß auf die neue Saison“, erklärt der 23-Jährige mit einem Strahlen. Kein Zweifel: Celik, der am liebsten auf der linken oder rechten Außenbahn zum Einsatz kommt, sehnt den Auftakt herbei. Am Sonntag (15.30 Uhr, Kunstrasenplatz Zwetschenweg) geht es für den Aufsteiger zur SF/BG Marburg. Was Celik, der in Oberquembach wohnt und in Gießen Betriebswirtschaftslehre studiert, für eine Partie erwartet und warum er keine Angst vor großen Namen hat, hat er im Gespräch mit dieser Zeitung verraten.

Mazlum, sind Sie froh, dass die Vorbereitung zu Ende ist oder hätten Sie noch eine Woche gebraucht?

Nein, so, wie es jetzt ist, ist alles in Ordnung. Denn ich bin der Meinung, dass bei einer zu langen Vorbereitung die Luft schnell draußen sein kann. Wir sind hungrig und motiviert. Das merke ich in jedem Training.

Es geht gegen die SF/BG Marburg – ein willkommener Auftaktgegner?

Ich mache mir über den Konkurrenten eigentlich nie große Gedanken. Aber viele zählen Marburg zu den besseren Teams. Daher ist es für uns gut, gleich am Anfang gegen sie zu spielen. Dann wissen wir, wo wir stehen. Ich denke, viele Mannschaften in der Liga haben ein ähnliches Niveau wie Marburg. Und unser Anspruch ist es, uns mit diesen Gegnern zu messen.

Was wissen Sie über den Gegner?

Noch nicht so viel. Aber unser Trainer (Mario Schappert, Anm. d. Red.) wird uns wie immer optimal einstellen. In der Gruppenliga haben wir gegen Marburg immer gewonnen. Das soll uns auch nun eine Klasse höher gelingen.

Ihr Trainer ist nach eigener Aussage zufrieden mit der Vorbereitung. Sie auch?

Wir hatten als Mannschaft definitiv eine gute Vorbereitung. Sie war sehr intensiv und auch hart. Ich persönlich bin mit mir aber nie zufrieden. Das geht schon in einem Testspiel los, wenn der letzte Pass nicht ankommt. Ich habe noch Luft nach oben. Als ich aus Barcelona von meinen Auslandssemester zurückgekommen bin, fielen mir die ersten Wochen sehr leicht. Jetzt hat am Schluss allerdings die Kraft ein wenig nachgelassen. Doch bis zum Wochenende bin ich frisch. Die Jungs haben mich wieder super aufgenommen. Sie kennen meinen Ehrgeiz und wissen, dass ich im Training immer Vollgas gebe.

Die Experten reden davon, dass es für den SC Waldgirmes U 23 nur um den Klassenfahrt geht – Sie auch?

Auf diese Frage habe ich gewartet (lacht). Alle sprechen von uns nur als die „Zweite“. Doch wir haben unsere eigene Philosophie und gemeinsam mit dem Trainer uns in den vergangenen Jahren unheimlich viel aufgebaut. Warum sollten wir nur um den Klassenerhalt spielen? Wir haben viel Qualität im Kader, eine richtig gute Mannschaft und können gut kicken. Dazu bekommen wir auch immer wieder Unterstützung aus dem Hessenliga-Team. Ich glaube, dass ein Platz in der oberen Region der Tabelle möglich ist.

Sie haben die Hessenliga-Mannschaft angesprochen. Ist das ein Thema für Sie?

Ich denke da nicht dran. Ich konzentriere mich auf mein Spiel, und wenn es passieren soll, dann passiert es. Ich weiß, dass ich das Zeug dazu habe. Ich war ja immer mal wieder oben dabei und bin dann wieder zurückgegangen. Das ist mental nicht so einfach zu verarbeiten. Seit 2004 bin ich in Waldgirmes. Das ist eine sehr lange Zeit. Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, hier wegzugehen. Wenn der Verein mal sagen würde, dass er mich nicht mehr will, würde ich nicht wechseln, sondern eher aufhören (lacht).

Das Interview führte Tim Straßheim.

Manuel Rasiejewski, Trainer der SF/BG Marburg, hat vor der U 23 des SC Waldgirmes großen Respekt: „Die haben richtig gute Kicker in ihren Reihen und sind durch den Aufstieg mit Sicherheit noch euphorisiert- Seine Mannschaft will nicht nur anrennen, sondern Geduld beweisen, aber den Faden für das Spiel in der Hand halten. Ob die angeschlagenen Maximilian Eidam und Roman Woscidlo am Sonntag mitwirken können, ist eher ungewiss. (rma)