2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Wißkirchens Abwehrspielerin Denise Gerhards (l.) klärte in dieser Szene den Ball in höchster Not aus der Gefahrenzone. Fotos: Steinicke
Wißkirchens Abwehrspielerin Denise Gerhards (l.) klärte in dieser Szene den Ball in höchster Not aus der Gefahrenzone. Fotos: Steinicke
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Dem Favoriten fast Paroli geboten

Frauen des SC Wißkirchen trumpfen nach der Pause stark auf, verlieren aber 1:4 — Etwa 200 Zuschauer sehen FVM-Pokalspiel

SC Wißkirchen — SV Menden 1:4 (0:2). Vor einer stattlichen Kulisse von rund 200 Zuschauern musste der Kreisligist SC Wißkirchen gegen den Regionalligisten SV Menden in der ersten Runde des Mittelrhein-Pokals antreten. Der Weg in diese Hauptrunde führte die SC-Frauen über den Gewinn des Kreispokals, in dem man die Landesligisten SG Oleftal, SG Erfthöhen und den SC Dirmerzheim bezwang.

„Das wird aber eine Nummer zu groß für uns”, stapelte Trainer Stan Wilson im Vorfeld der Partie niedrig. Und der Favorit aus Menden, der vier Ligen höher als die Gastgeberinnen angesiedelt ist, wurde im ersten Durchgang seiner Rolle durchaus gerecht.

Die Gäste dominierten die Partie und führten verdient mit 2:0. Ein Fernschuss flog in der 18. Minute unhaltbar für Torhüterin Ricarda Reinartz in die Maschen.

Den zweiten Treffer besorgten die SC-Frauen nur drei Minuten später per Eigentor selbst.

Nach dem Seitenwechsel bot sich jedoch ein komplett anderes Bild. Die Halbzeitansprache von Wilson schien ungeahnte Kräfte freizusetzen. Der SC Wißkirchen kam zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff durch die Torschützin vom Dienst, Irena Zimmer, zum Anschluss. Mittelfeldmotor Vanessa Schmitz hatte nach einer feinen Einzelleistung das Auge für die besser postierte Mitspielerin und die Vorlage gegeben.

Ab dem Zeitpunkt spielten nur noch die SC-Frauen. Sie störten den Gegner früh im Spielaufbau und zwangen ihn zu Fehlern. „Wir haben einen Regionalligisten 20 Minuten lang förmlich an die Wand gespielt”, war Trainer Wilson nicht zu unrecht stolz auf seine Spielerinnen.

„Leider gelang es uns nicht, in der Drangphase ein weiteres Tor zu erzielen. Aber wir waren nahe dran am Unentschieden”, so der Coach weiter. Die starken Minuten überraschten nicht nur die Zuschauer und den Wißkirchener Anhang, sondern auch Gästetrainer Thomas Imbach. „Er sagte mir nach dem Spiel, dass er befürchtete, die Partie würde kippen”, sagte Wilson.

Doch die erfahrenen Mendener Spielerinnen rauften sich zusammen und trafen in der 70. Minute zum 1:3 aus Wißkirchener Sicht. Ein Schuss mitten ins Kämpferherz. Als nur drei Minuten später das 1:4 fiel, war der Wille der SC-Frauen endgültig gebrochen und Menden spielte die Partie souverän zu Ende.

Beim SC Wißkirchen war die Niederlage kein Grund zum Trübsalblasen. „Wir haben erreicht, was wir wollten. Die Mannschaft hat ihre Haut so teuer verkauft wie es eben ging und den Zuschauern einen aufopferungsvollen Kampf geboten”, lobte Wilson nach der Partie seine Spielerinnen. Für den SV Menden geht es kommenden Sonntag schon in der Regionalliga und später dann im Mittelrhein-Pokal weiter, wohingegen sich der Kreisligist nun in eine lange Winterpause verabschiedet. Erst im April 2018 nimmt die Liga ihren Spielbetrieb wieder auf.

Das Gespann um den Unparteiischen Dominik Mynarek und seinen Assistenten Moritz Klein und Jonas Klein kommunizierte während des Pokalspiels in Wißkirchen über ein Headset miteinander. Das Trio hatte mit der Leitung der Partie zu keiner Zeit irgendwelche Probleme. Der junge Schiedsrichter trat unheimlich souverän und abgeklärt auf. Das fiel auf: Das Trio erklärte viele seiner Entscheidungen.

Aufrufe: 026.11.2017, 20:00 Uhr
KSTA-KR / Denise AugustyniakAutor