2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Der Größenunterschied machte keinen Unterschied: Der Waldalgesheimer Konstantin Sawin (rechts) hatte gegen Nakharin Schmeier einen schweren Stand. Im Hintergrund links der beste Mann auf dem Platz, Justus Klein, und rechts SVA-Spieler Eric Wischang. Foto: Norbert Jahn
Der Größenunterschied machte keinen Unterschied: Der Waldalgesheimer Konstantin Sawin (rechts) hatte gegen Nakharin Schmeier einen schweren Stand. Im Hintergrund links der beste Mann auf dem Platz, Justus Klein, und rechts SVA-Spieler Eric Wischang. Foto: Norbert Jahn

Zwei Punkte verloren, oder einen gewonnen?

SC Idar-Oberstein und Alemannia Waldalgesheim trennen sich nach umkämpftem Duell 0:0

IDAR-OBERSTEIN. 0:0 trennen sich der SC Idar-Oberstein und der SV Alemannia Waldalgesheim im Verbandsligaduell zweier Mannschaften, die noch nicht so richtig aus den Startlöchern gekommen sind. Für den Oberliga-Absteiger bedeutet das Unentschieden im heimischen Stadion „Im Haag“ immerhin den ersten Punkt nach drei Spielen in der neuen Runde, für den Tabellenzweiten der Verbandsliga-Saison 2014/15 den zweiten. Dabei wartet die Alemannia immer noch auf ihr erstes Saisontor. Insofern bleibt es offen, ob die Teams aus ihrer jeweiligen Perspektive nun bedauern sollen, dass es nicht zum ersten Dreier gereicht hat, oder sich doch darüber freuen, wenigstens nicht verloren zu haben.

Die 350 Zuschauer sahen in der ersten Halbzeit und auch in der Anfangsphase der zweiten Hälfte einen überlegenen SC. Aber die Gastgeber, die zum Teil ein sehr ansehnliches Offensivspiel aufzogen, verstanden es nicht, die stabile Alemannia-Defensive mit einem an diesem Tag überragenden Pasquale Patria im Tor zu überwinden. Der SVA-Keeper parierte in der 9. Minute einen Schuss von Xavier, machte eine weitere Torchance desselben Spielers in der 30. Minute zunichte und reagierte überragend gegen einen Abschluss aus kurzer Distanz von Thiemo Stavridis, nach dem dieser David Stipp im Strafraum mit einer Körpertäuschung hatte ins Leere laufen lassen. Hinzu kamen zwei spektakuläre Rettungsaktionen von Felix Pauer gegen Xavier (25.) und von Eric Wischang, der nach eigenem Ballverlust seinen Gegenspieler Casmir Mbachu in letzter Sekunde noch abblocken konnte. Die beste Chance für den SC machte allerdings Schiedsrichter Michael Baumgartl zunichte. Nachdem da Silva auf dem Weg war, ein Laufduell gegen Alemannia-Kapitän Marcel Fennel deutlich für sich zu entscheiden, und allein auf Patria hätte zusteuern können, wurde er vom Pfiff des Unparteiischen gestoppt. Es bleibt das Geheimnis des Schiedsrichters, warum er hier auf Freistoß gegen den SC entschied. Beide Spieler hatten ihren Körper eingesetzt, jedoch regelgerecht, ohne Foul zu spielen. Baumgartl, der insgesamt eigentlich eine gute Spielleitung ablieferte, leistete sich noch den einen oder anderen unverständlichen Aussetzer. So ließ er den an der Linie behandelten Alemannia-Spieler Christian Klöckner in der Schlussphase der ersten Halbzeit Minuten lang warten, bis er ihm wieder gestattete, auf das Spielfeld zurückzukehren. Und das in einer Phase, in der es im Strafraum der Gäste mehrfach lichterloh brannte. Eine miserable Figur machte in dieser Situation auch der Assistent an der Seite, der eine Reklamation der Alemannia lediglich mit einer arroganten Handbewegung bedachte. Für Unmut auf der SVA-Bank sorgte ein Pfiff des Schiedsrichters in der 89. Minute. Baumgartl brach einen aussichtsreichen Angriff der Alemannia ab, weil SC-Abwehrspieler Nakharin Schmeier mit einem Krampf am Boden lag.

Für André Weingärtner war das 0:0 ein verdientes Unentschieden „nach einem hart umkämpften aber fairen Duell zweier Mannschaften, die sich in ihrer jeweiligen Situation des Umbruchs und Neuaufbaus in einer vergleichbaren Ausgangslage befinden“. Der SVA-Trainer sah seine Mannschaft gegenüber den beiden vorherigen Spielen weiter verbessert. Vor allem die Leistung seiner Abwehr gegen eine Offensive, „in der jeder Spieler über ganz besondere Klasse verfügt“, stellte den SVA-Coach zufrieden. Was er bemängelte, war, dass sein Team, das in den letzten 30 Minuten das Heft immer mehr in die Hand nahm, mehrfach Überzahl-Situationen nicht konsequent genug zu Ende gespielt hatte. Die beste Gelegenheit vergab der junge Philipp Sikba in der 72. Minute, der nach einem Zuspiel von Baris Yakut freie Schussbahn hatte, aber zu umständlich agierte, sich den Ball noch auf den anderen Fuß legte und die Großchance damit vertändelte. Drei Minuten später zog Yakut aus spitzem Winkel ab, aber SC-Keeper Andreas Forster hatte noch die Finger am Ball und lenkte ihn zur Ecke. Und auch der eingewechselte Deniz Darcan, mit dem das Angriffsspiel der Gäste noch einmal einen Schub bekam, zog eine Minute vor Schluss knapp am Tor vorbei.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten die besseren Chancen“, stellte Murat Yasar nach der Partie fest. „Da müssen wir das Tor machen.“ Der SC-Trainer räumte aber auch ein, dass Waldalgesheim mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie fand und seinerseits gute Gelegenheiten ausließ. Yasar lobte ausdrücklich die Leistung seiner jungen Spieler, „die ihre Sache sehr, sehr gut gemacht haben.“ Dabei hatte er sicherlich auch Justus Klein, den besten Spieler auf dem Platz, im Blick, der zweifellos am Sonntag, dem Tag seines 18. Geburtstages, gerne auch noch die drei Punkte im Geschenkkorb gefunden hätte.

DATEN ZUM SPIEL

SC Idar-Oberstein: Forster – Schmeier (90. Beltz), Muuss, Baumann, Thiago – Schweig, Davidenko – Klein (82. Gonscharik) – Stavridis, da Silva (62. Mbachu), Xavier.
SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – Pauer, Schunck, Fennel, Stipp – Braun, Klöckner, Wischang (88. Lars Weingärtner)– Yakut, Sawin (66. Darcan) – Skiba (90. Demirci).

Zuschauer: 350.
Schiedsrichter: Michael Baumgartl (Lustadt).

Aufrufe: 015.8.2015, 20:55 Uhr
Andreas SchererAutor