2024-05-08T14:46:11.570Z

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In Idar-Oberstein sorgte der Rasenzustand am Wochenende für einige Diskussionen: Der Hauptplatz war gesperrt, aber auch auf dem Kunstrasenplatz, der als Ersatz dient, konnte nicht gespielt werden.  F: Budde
In Idar-Oberstein sorgte der Rasenzustand am Wochenende für einige Diskussionen: Der Hauptplatz war gesperrt, aber auch auf dem Kunstrasenplatz, der als Ersatz dient, konnte nicht gespielt werden. F: Budde

Verklumpte Angelegenheit

Fußball-Oberligist TSV Schott fällt es schwer, die Idar-Obersteiner Absage zu akzeptieren

Mainz. Im Spielabsage-Streit mit dem SC Idar-Oberstein behält sich der TSV Schott Mainz weitere Schritte vor. Zunächst hat der Fußball-Oberligist das Protokoll einer Platzbegehung angefordert. Beim TSV tut man sich schwer, die Gründe, die der SC für die Spielabsage vorträgt, zu akzeptieren.

Keine Diskussionen gibt es über die Sperrung des Rasenplatzes, die der DFB veranlasst hatte, aufgrund bevorstehender Junioren-Länderspiele. Als Ausweichplatz ist der Kunstrasen gemeldet, auf dem der SC aber nicht spielen wollte. „Der Kunstrasen ist kaputt, das Granulat ist verklumpt“, sagt Pressesprecher Manfred Reichardt. Spielleiter Hans-Bernd Hemmler akzeptierte diese Begründung am Freitag. Der TSV hatte auf die Absage hin eine Bestätigung vom Hersteller verlangt. „Die Firma, die den Platz gebaut hat, ist pleite“, sagt Reichardt. Und die Firma, die das Granulat erneuert, sei Freitag nicht zu erreichen gewesen. „Ich kann nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass der Schaden womöglich noch größer wird“, begründet Hemmler die Absage. So weit, so nachvollziehbar.

Wäre da nicht das A-Junioren-Punktspiel, das zweieinhalb Stunden nach dem designierten Oberliga-Spieltermin ausgetragen wurde, auf ebenjenem Kunstrasen. Als Hemmler diese Information am Montag im Gespräch mit dieser Zeitung erhält, ist „Das geht nicht, das können die doch nicht machen“ noch die freundlichste Reaktion. Hemmler meldet sich bei Reichardt – und lässt sich offenbar überzeugen, dass es sich um eine Panne gehandelt habe. „Fehler passieren“, sagt der Klassenleiter anschließend, „ich glaube, was Herr Reichardt sagt, ich kenne ihn seit 1995. Er hat sich bei mir entschuldigt.“

„Das ist peinlich für uns“, gibt Reichardt im Gespräch mit dieser Zeitung zu. Was das A-Jugend-Spiel angeht, habe es ein „Kommunikationsproblem“ im Verein gegeben. Reichardt spricht von einer neuen Führung, von großer organisatorischer Belastung der Ehrenamtlichen durch die bevorstehenden DFB-Spiele. Nur kommen diese Spiele mitsamt der Einschränkungen beim Naturgeläuf nicht unerwartet, ebenso wenig wie die Schäden auf dem Kunstrasen. Auf dem übrigens auch trainiert wird. Und dass Trainer Uwe Hartenberger am Freitag freimütig die Spielabsage begrüßte, ob seiner Personalprobleme, lässt das Misstrauen bei den Mainzern auch nicht wirklich schwinden.

„Wir hatten nicht die Absicht, aus der Absage einen Vorteil zu haben“, beteuert Reichardt. Beim TSV verweist man auf die Durchführungsbestimmungen, die eine Platzbegehung vorsehen, und enthält sich aufgrund des „laufenden Verfahrens“ weiterer Stellungnahmen. Hemmler zufolge hat es eine solche Begehung nicht gegeben. Das letzte Wort in der Angelegenheit ist noch nicht gesprochen.

Aufrufe: 020.3.2019, 16:00 Uhr
Torben SchröderAutor