Entscheidung in der Nachspielzeit

Die Alemannia wurde um den Lohn einer aufopferungsvollen Defensivleistung gebracht gegen einen Gegner, der sich über das gesamte Spiel gesehen den Sieg dann aber doch verdient hatte. Einfach deshalb, weil er sehr viel mehr Anstrengungen unternahm, zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. „Wir haben versucht, Fußball zu spielen, und wurden dafür belohnt“, sagte Idar-Obersteins Trainer Murat Yasar, der sich beim Jubel über das dann doch noch erlösende Tor sogar die Hose zerrissen hatte. „So bitter kann Fußball sein“, lautete Patrick Joergs Kommentar direkt nach dem Abpfiff. Dem Alemannia-Trainer war anzumerken, dass ihm der Spielausgang in letzter Sekunde schwer zu schaffen machte.

Zu Beginn der Partie eröffneten sich nach einer Phase des Abtastens die ersten Gelegenheiten für die Gastgeber. Timo Riemer schoss knapp übers Tor (9. Minute), Patrick Walther zog nach einer Ecke von Sawin, als die SC-Abwehr den Ball unkontrolliert abwehrte, aus 14 Metern um Zentimeter am Tor vorbei (12.). Der Führungstreffer von Vincenzo Bilotta war sehenswert und nicht unverdient. Nach einem abgeblockten Ball zog Bilotta am Strafraum quer an drei Abwehrspielern vorbei und schoss unhaltbar zum 1:0 ein (24.). Der SC Idar antwortete mit immer mehr steigendem Druck. Ein verwandelter direkter Freistoß von Thiago Reis Viana aus gut 22 Metern in die Torwartecke brachte den Ausgleich (30.). In der hektischer werdenden Partie hatten Justus Klein nach Diagonal-Ball von Reis Viana und Alexander Davidenko, der allein auf Pasquale Patria zusteuerte, die Chance zur Halbzeit-Führung. Klein nutzte seine Kopfball-Gelegenheit nicht, Davidenko scheiterte am SVA-Keeper.

Direkt nach der Pause die nächste Chance zur Gäste-Führung: Nach einer Ecke von rechts kam Alves da Silva frei zum Kopfball, den aber Bilotta auf der Linie klärte. Danach behielten die Gäste die Kontrolle, aber Reis Viana schoss in die Arme von Patria (72.), Alves da Silvas Ball lenkte der SVA-Keeper um den Pfosten (77.). Fast hätte es für den SVA zum Punktgewinn gereicht. Wäre da nicht die Nachspielzeit gewesen.

Alemannia Waldalgesheim: Patria – Pauer, Schunck, Braun, Förstel – Bilotta, Walther (59- Fennel) – Breier (67. Mulaj), Sawin, Becker – Riemer (90. Teodonno).
SC Idar-Oberstein: Forster – Reis Viana, Petry, Silva de Souza, Kaucher – Xavier, Henn, Davidenko, Klein – Alves da Silva, Galle (80. Schweig).
Tore: 1:0 Bilotta (24.), 1:1 Reis Viana (30.), 1:2 Alves da Silva (90.+6/Nachschuss nach abgewehrtem FE).
Gelb-Rote Karte: Schunck (81./Alemannia).
Zuschauer: 410.
Schiedsrichter: Joel Maurice Jung (Winnweiler).