2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Groß war der Jubel bei den Sportfreunde-Spielern. Der Heimfluch ist durch den Erfolg über Meinerzhagen endlich besiegt.
Groß war der Jubel bei den Sportfreunde-Spielern. Der Heimfluch ist durch den Erfolg über Meinerzhagen endlich besiegt. – Foto: (2): pm

Walter beendet 538-tägige Durststrecke

Sportfreunde gewinnen Südwestfalen-Derby gegen Meinerzhagen


Joshua Walter rutschte auf seinen Knien mehrere Meter über den klitschnassen Rasen des Siegener Leimbachstadions, schrie seine Freude heraus und verschwand für einige Sekunden in der Jubeltraube seiner Mitspieler. Mit seiner feinen Einzelleistung hatte der quirlige Mittelfeldspieler die Sportfreunde Siegen gerade aus spitzem Winkel gegen den RSV Meinerzhagen in Führung gebracht. Eine Stunde später stand fest: Das Tor aus der 43. Minute war das „goldene“ an diesem wenig goldenen Oktobertag und besiegelte damit den lang ersehnten ersten Heimsieg seit dem 18. April 2019.

„Das war ein Wahnsinnsspiel und ein Wahnsinnskampf“, resümierte Siegens Trainer Tobias Cramer die intensiven 95 Minuten auf dem immer tiefer werdenden Rasen, der vier Tage vor dem Derby gegen den 1. FC Kaan-Marienborn kräftig umgepflügt wurde. Unbeeindruckt von den Diskussionen um eine mögliche Kooperation mit dem Stadtrivalen hatten die Siegener vor 598 Zuschauern von Beginn an enormen kämpferischen Aufwand betrieben.

Anfangs noch mit mutigem, frühem Anlaufen, mit der Zeit immer tiefer stehend und ohne echte Entlastung warfen sich die Sportfreunde in jeden Ball und retteten den knappen Vorsprung am Ende über die Zeit. „Ich freue mich sehr über dieses Erfolgserlebnis gegen eine echte Spitzenmannschaft. Heute haben wir das Spielglück gehabt“, sagte Cramer.

In einem teilweise auch stimmungsvollen Südwestfalen-Duell hatte der RSV nach wenig kreativem Beginn seine beste Phase ab der 50. Minute, als Ron Berlinski zwei Abseitstore erzielte und mehrmals an Christoph Thies scheiterte. Siegens Schlussmann bewahrte sein Team außerdem besonders gegen den Abschluss von Nik Kunkel (51.) mit einem starken Reflex vor dem Ausgleich und hatte in der 87. Minute Glück, dass er für sein Foul an Berlinski außerhalb des Strafraums nur die Gelbe Karte sah.



Vor Beginn des RSV-Sturmlaufs hätte es freilich schon 2:0 für SFS stehen können, doch der gebürtige Siegener Til Bauman verhinderte in Zusammenarbeit mit der Querlatte kurz nach der Pause die Vorentscheidung (47.). Gäste-Keeper Johannes Focher zeichnete sich wenig später mit drei Paraden binnen Sekunden aus und hielt die Partie spannend. In den Schlussminuten war es ein Spiel auf ein Tor, doch auch in der Nachspielzeit verpasste Berlinski das 1:1. So jubelte am Ende SFS – der Bann ist gebrochen.

"Das war eine völlig unnötige Niederlage, weil wir die Torchancen einfach nicht genutzt haben. In so einem Spiel muss man einfach in Führung gehen. Siegen hingegen hat sehr gut verschoben und die Räume gut zugemacht. Und wir haben es nicht verstanden, die wenigen Räumen zu nutzen. Gerade über unsere Außen passierte heute nicht viel und die Angriffe durch unser Zentrum haben wir viel zu kompliziert ausgespielt", bilanzierte Meinerzhagens Trainer Mutlu Demir.


Aufrufe: 08.10.2020, 23:30 Uhr
Pascal MlyniecAutor