VFL vs. SG - zwischen Anspruch und Wirklichkeit

RSV Büblingshausen - SG Beilstein/A.-M. (Sonntag 16 Uhr)

9:0 - mit diesem Ergebnis schossen die Gäste in der Vorwoche den VFL Fellerdilln vom Platz: "Natürlich haben wir das zur Kenntnis genommen - ebenso die Tatsache, dass die SG bisher eine überraschend starke Saison spielt, nachdem sie im Vorjahr nur knapp den Klassenerhalt geschafft hat", zollt RSV-Coach Andreas Schulz dem Gegner und der Arbeit seines Kollegen Dominique Haas vor dem Duell am kommenden Sonntag durchaus Respekt. Dieser spielt den Ball direkt zurück und hat seinerseits die Entwicklung in Büblingshausen sehr genau verfolgt: "Der Andi hat da in den letzten Jahren schon sehr gute Arbeit gemacht und mit dem Aufstieg in die Gruppenliga die Entwicklung gekrönt. Der Abstieg in der letzten Saison war natürlich sehr bitter, aber der RSV ist sicherlich auch dieses Jahr ein heißer Kandidat auf einen Aufstiegsplatz." Mit der Leistung seiner Elf ist Haas bisher mehr als zufrieden, konnte man sich doch in allen relevanten Bereichen deutlich verbessern und hat als Tabellensechster bereits 20 Punkte gesammelt: "Wenn man bedenkt, dass wir am Ende der letzten Saison ganze 28 Punkte hatten, ist das schon sehr gut. Ich habe bereits vor der Spielzeit sehr an die Stärke meiner Mannschaft geglaubt und uns durchaus zugetraut, erfolgreich zu spielen - der jetzige Erfolg ist aber auch für mich in dieser Form etwas überraschend." Er selbst führt diese Entwicklung vor allem auf die Tatsache zurück, dass "wirklich alle Spieler in jedem Training mitziehen, sich jeder Gedanken macht und mich auf diesem Wege immer wieder vor neue Herausforderungen stellt." Die Gastgeber ihrerseits sehen sich "in diesem Heimspiel natürlich als Favorit" und wollen die Partie folglich "siegreich gestalten": " Ich denke, dass wir insgesamt - bei allem Respekt vor dem Gegner - die besseren Mittel zur Verfügung haben und erwarte ganz klar einen Sieg meiner Mannschaft. Wir haben unter der Woche an unseren Schwächen gearbeitet, denn trotz des klaren Erfolgs am letzten Wochenende hat mir dort nicht alles gefallen", sieht Schulz durchaus Steigerungspotenzial bei seiner Elf. Verzichten müssen die Gastgeber auf die privat verhinderten Andreas Potapov und Michael Wagner, sowie den verletzten Tim Eckhard. Die SG "will sich nicht verstecken", "kompakt auftreten" und "versuchen, den RSV zu knacken" - fehlen wird den Gästen bei diesem Unterfangen Stürmer Evgenij Huwa, welcher sich im letzten Spiel verletzte.

VFL Fellerdilln - SG Aartal (Sonntag 14:30 Uhr)

Durchaus vergleichbar sind die aktuelle Lage und die Ursachen für diese bei beiden Teams - sowohl die Gastgeber, als auch die SG waren zu Saisonbeginn mit anderen Zielen in die Saison gestartet und sehen sich momentan mit unerwarteten Situationen konfrontiert. "Es ist immer noch nicht zu glauben, geschweige denn zu erklären", ist Achim Häußer, sportlicher Leiter des VFL, auch Tage später sprachlos ob der 0:9-Klatsche der Vorwoche in Beilstein: "Beilstein ist in etwa dreimal soviel gelaufen wie wir, hat gefühlte 98% der Zweikämpfe gewonnen und wir haben zudem noch quasi sechs Tore durch individuelle Fehler selbst geschossen", blickt man in Fellerdilln auf ein Spiel zurück, welches "noch immer sehr, sehr weh tut" und "uns allen - die Mannschaft eingeschlossen - sehr peinlich ist." Ernüchterung also auch Tage später noch auf der einen, höchster Respekt und größte Vorsicht auf der anderen Seite: "Das 0:9 letzte Woche hat für uns null Aussagekraft - wir wissen genau, dass es auf dem dortigen Kunstrasen immer schwer wird und stets eine Menge Feuer in den Duellen beider Teams steckt", setzt Patrick Bott den Auftritt der Gastgeber in Beilstein in Relation und sieht einen Gegner, "welcher deutlich mehr Potenzial hat und generell noch überhaupt nicht ins Rollen gekommen ist in diesem Jahr." Auch sein Team fahre "aktuell irgendwie auf Sparflamme", so dass man "bereits jetzt die Winterpause herbeisehnt" - beide Mannschaften haben in dieser Spielzeit mit einer enorm hohen Verletzungsrate zu kämpfen und müssen seit Wochen/ Monaten auf wichtige Leistungsträger verzichten. Als Ausrede möchte man dies jeweils nicht verstanden wissen bzw. gelten lassen: "Eines ist ganz klar: die Mannschaft muss jetzt am Sonntag liefern, egal wer da auf dem Platz steht. Es wird nur über die Einstellung gehen, denn mit einer Leistung wie beim 0:9 werden wir sang- und klanglos absteigen, keine Frage. Vielleicht ist es für uns sogar von Vorteil, dass am Sonntag Aartal zu Gast ist: diese Mannschaft hat einen tollen Teamspirit und kämpft immer bis zum Ende - da können wir jetzt zeigen, dass wir es wirklich wollen", blickt Achim Häußer auf eine durchaus richtungsweisende Partie für seine Elf voraus, an welche er "weiterhin mit vollster Überzeugung glaubt." Auf Seiten der Gäste kehrten zuletzt mit Tolga Kurt und Jan Petruschke zwei wichtige Spieler zurück, nach der Winterpause werden voraussichtlich auch die diversen Langzeitverletzten wieder zur Verfügung stehen: "Wir müssen uns jetzt irgendwie durchmogeln und werden uns in der Pause neu aufstellen, um dann in der Rückrunde nochmal anzugreifen", ist Bott mit den Gedanken bereits einige Zeit voraus. Im Klaren darüber, "dass wir wohl bis kurz vor Schluss da unten drin stecken werden", ist man sich hingegen auf Seiten der Gastgeber und richtet zugleich einen Appell an die eigenen Zuschauer, das Team am Sonntag zu unterstützen: "Natürlich ist die Enttäuschung bei Allen groß, aber da kommen wir nur gemeinsam raus", ist sich Häußer der Schwere der anstehenden Aufgaben mehr als bewusst.