2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Terranova hadert mit Leistung und Zuschauerreaktion

Mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden trennen sich Rot-Weiß Oberhausen und die Sportfreunde Lotte.

Die erste Halbzeit bot den 2.424 Zuschauern nicht viel Wärme bei den lausigen Temperaturen. Etwas Spaß hatten zumindest die mitgereisten Fans aus Lotte nach 13 Minuten, nachdem sich RWO-Kapitän Jannik Löhden nach einem langen Schlag aus dem Mittelfeld etwas verschätzte und Sportfreunde-Angreifer Jaroslaw Lindner nur mit unfairen Mitteln stoppte.

Allerdings fand das Foulspiel im Strafraum statt. So musste der Unparteiische Sven Waschitzki auf den Punkt zeigen. Timo Brauer verwandelte problemlos zum 1:0 für die Gäste. Das war bis auf Weiteres der einzige Schuss. Erst in der 31. Minute fasste sich Shaibou Oubeyapwa ein Herz. Sein Schuss aus 13 Metern ging allerdings knapp am linken Torpfosten vorbei. Das war dann aber auch alles, was beide Teams zu bieten hatten.

RWO-Cheftrainer Mike Terranova konnte mit dem Gesehenen nicht zufrieden sein und reagierte nach dem frühen Wechsel von Oubeyapwa auf Maik Odenthal (36.) in der Pause bereits zum zweiten Mal. Für Jeffrey Obst kam mit Cihan Özkara eine weitere Offensivkraft ins Spiel. Mit zunehmendem Erfolg. Erst verpasste Felix Herzenbruch noch den Ausgleich per Direktabnahme, weil Lottes Keeper Jhonny Peitzmeier glänzend parierte (49.). Dann entwickelte sich plötzlich ein Spiel mit mehr Anteilen auf rot-weißer Seite. Auch „Terra“ merkte, dass seine Jungs die Botschaft verstanden haben und schob Raphael Steinmetz nach. Nur zwei Minuten später war der Joker erfolgreich – und zwar ebenfalls vom Punkt! Nachdem er gegen Bergisch Gladbach noch verschossen hatte, machte er es diesmal besser und verwandelte eiskalt zum 1:1 (58.). Philipp Gödde wurde zuvor von den Beinen geholt.

Rot-Weiß war nun besser im Spiel und drängte auf die Führung. Doch die blieb leider aus. Trotz der vielversprechenden Versuche von Özkara (60.) und Löhden (87.) blieb es am Ende beim 1:1.

„In der Summe war es ein verdientes Unentschieden“, fasste Gästetrainer Ismail Atalan nach dem Spiel zusammen. „In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft. Im zweiten Durchgang kam RWO deutlich besser aus der Kabine. Unter dem Strich macht das 1:1 so Sinn. Ich muss aber noch herausheben, dass meine Mannschaft eine enorme Entwicklung genommen hat. Wenn man vergleicht, wie unterlegen wir im Hinspiel gegen RWO und auch gegen Rödinghausen waren und sieht, wie wir heute dagegenhalten, dann sind das Welten. Das macht mir momentan sehr viel Spaß.“

Weniger Spaß hatte dagegen Mike Terranova. „Wir sind enttäuscht, weil wir unseren zehnten Heimsieg in Folge einfahren wollten. Das ist uns nicht gelungen. Dadurch, dass wir gegen die gegnerische Raute immer wieder versucht haben, durch die Mitte zu kommen, sind wir nicht gut ins Spiel gekommen. Der Platz bei uns lässt im Moment nicht das zu, was wir vorhaben. Darum mussten wir unser Spiel umstellen. Das haben wir im zweiten Durchgang gemacht und dann lief es besser. Wir hatten am Ende vier Stürmer auf dem Platz. Mehr ging nicht. Dadurch sind wir ein sehr hohes Risiko gegangen, weil der Gegner schnell den Weg in die Tiefe gesucht hat. Wir müssen die Enttäuschung jetzt schnell abschütteln und dann geht’s weiter.“

Eine ganz wichtige Sache lag „Terra“ noch am Herzen. Lange genug kennt man den Italiener an der Lindnerstraße. Und auch er kennt das Publikum mittlerweile bestens. Darum richtete er auch noch ein paar abschließende Worte an einige sogenannte „Fans“: „Wir haben neun Heimsiege in Folge eingefahren. Jetzt haben wir zur Pause einmal zurückgelegen. Da kann ich es beim besten Willen nicht verstehen, wie man nach Abpfiff der ersten Halbzeit pfeifen kann! Wir reißen uns hier den Allerwertesten auf und da verlange ich ein bisschen mehr Respekt vor meiner Mannschaft! Wir geben immer mehr als 100 Prozent! Es gibt schlechte Halbzeiten. Die habe ich als Spieler auch erlebt. Da finde ich es nicht fair, wenn man meine Mannschaft nach neun Heimsiegen in Serie so behandelt! Ich weiß, es waren auch nicht alle Zuschauer. Aber es sind immer dieselben! Diejenigen wissen, wen ich meine! Die treuen Fans, die pfeifen nicht so schnell, weil sie eine solche Halbzeit einordnen können. Aber die, die so unsinnig reagieren, sollten vorher vielleicht mal überlegen, ob das wirklich angebracht ist! Wer sich nicht sicher ist, oder eine Fachmeinung braucht, kann mich auf dem Gelände fast jeden Tag antreffen und ansprechen.“

Jetzt heißt es, einmal schütteln und dann geht’s als Einheit zum Wuppertaler SV (SA, 29.02.2020, 14 Uhr, Stadion am Zoo). Da holen wir alle gemeinsam dann mal wieder einen „Dreier“.

RW Oberhausen: Davari – Obst (46. Özkara), Propheter, Löhden, Herzenbruch –März, Müller – Oubeyapwa (36. Odenthal), Pisano (72. Kurt), Hermes (56. Steinmetz) – Gödde.

SF Lotte: Peitzmeier – Langlitz, Möller (83. Lisnic), Kolgeci, Gmeiner – Brauer, Przondziono, Demaj (63. Wendel) – Lindner, Yilmaz (75. Reimerink), Sobotta (71. Jagupov).

Schiedsrichter: Sven Waschitzki (Essen).

Tore: 0:1 Brauer (14., Foulelfmeter), 1:1 Steinmetz (58., Foulelfmeter).

Zuschauer: 2.424.

Aufrufe: 025.2.2020, 14:15 Uhr
RWOAutor