2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Meiki Graff

Rot-Weiß Oberhausen stoppt Dauerkartenverkauf

Regionalliga: Keine Lockerungen der Coronabestimmungen - Livestream als Alternative?

Nicht mehr lange und die neue Regionalliga-Saison beginnt. Nach der Konferenz der Gesundheitsminister am Montag ist jedoch klar, dass es Zuschauer mindestens bis zum 31. Oktober nicht im Stadion geben wird. Im Interview mit dem Reviersport erklärt RWO-Präsident Hajo Sommers, was diese Entscheidung für den Verein bedeutet.

Ein Konzept für Zuschauer bei Heimspielen im Niederrhein-Stadion hatte RW Oberhausen in enger Zusammenarbeit mit dem örtlichen Gesundheitsamt ausgearbeitet. Folgerichtig begann Ende Juni ein reduzierter Dauerkartenverkauf. Bis heute wurden über 700 Tickets an den Fan gebracht - nun erfolgte ein Verkaufsstopp.

Von Null bis 300 Zuschauern alles möglich

Im Amateurfußball wird bereits wieder vor Zuschauern gespielt. Je nach Hygienekonzept sind bis zu 300 Besucher auf den Sportanlagen der Vereine erlaubt. Ein Umstand der RWO durchaus in die Karten spielen könnte: „Wir sind ein Amateurverein, so wurde uns das zuletzt immer suggeriert, dann müssen wir jetzt auch so behandelt werden wie jeder Kreisligist, der 300 Zuschauer rein lassen darf“, erklärte Sommers.

Die weiteren Planungen gestalten sich für den rot-weißen Vorstand dementsprechend schwierig. Mit Hochdruck wird im Hintergrund an einer Livestream-Lösung gearbeitet, aber auch hier ist der Aufwand enorm. „Wir machen keine Umsätze, haben aber richtig viel Arbeit“, betont Sommers die Situation. Viele Mitarbeiter befinden sich aktuell in Kurzarbeit und müssen erst wieder zurückgeholt werden.

RWO: Live-Stream als alternative zur Dauerkarte

Hajo Sommers ist es wichtig zu betonen, dass der Verein an einer fairen Lösung für alle arbeite. „Wir ziehen keinem die Kohle aus der Tasche“, verdeutlichte er weiter. In den kommenden Tagen werden alle Dauerkartenbesitzer angeschrieben, um ihnen ein Livestream-Angebot zu machen. Im Raum stehen zurzeit fünf Euro pro Heimspiel. Die Kontaktaufnahme und ihre bürokratischen Folgen sind immens - eine Herkules-Aufgabe für den Regionalligisten.

Bis zur endgültigen Entscheidung von Politik und Verband wartet somit noch ein Berg an Aufgaben auf die Oberhausener, den es abzuarbeiten gilt. Ob sich der Aufwand am Ende rentiert, sei laut dem RWO-Chef einmal dahingestellt: „Spiele vor 300 Zuschauern mit einem funktionierenden Stream würden wir überleben. Wird der Stream gut angenommen, kommen wir irgendwie klar. Läuft er schlecht, sind es 500.000 Euro, die uns fehlen. Noch Fragen?"

Aufrufe: 012.8.2020, 12:30 Uhr
Marcel EichholzAutor