Es ist beschlossene Sache: Der Fußballverein Rot-Weiß Geldern bekommt eine eigene Sportplatzanlage. Die Entscheidung wurde am Mittwoch in der Sitzung des Sportausschusses getroffen.
Vertreter aus den Fraktionen, den betroffenen Vereinen und der ausführenden Firma Geo3 hatten in einem am 3. Juni stattgefundenen Workshop die Grundlage für diese Sitzung geschaffen. Relativ schnell wurde man sich im Ausschuss darüber einig, am Sitzungsabend den Vereinen Klarheit zu verschaffen und eine Entscheidung treffen zu wollen. Nachdem das Rasseln mit den Säbeln leiser wurde, kristallisierte sich die „Variante V“ als Favorit für die Errichtung der neuen Sportfläche heraus.
Der Beschluss wurde wie folgt formuliert: Der Sportausschuss der Stadt Geldern beauftragt die Verwaltung, einen Förderantrag zum Umbau/zur Erweiterung der Sportplatzanlage Am Holländer See auf Basis der „Variante V“ und der Ertüchtigung einer Leichtathletikanlage zu stellen.
Das Abstimmungsergebnis war eindeutig: Volle Zustimmung bei einer Nein-Stimme. Jens Singendonk, Vorsitzender von Rot-Weiß Geldern, schien den Variantenvorschlag und das Abstimmungsergebnis geahnt zu haben. Er wirkte erleichtert. An allen Workshops oder Besprechungen hatte er teilgenommen, für seinen Verein gekämpft und seine Vorstellungen begründet dargelegt. Mehr als ein „Ich bin zufrieden“, war ihm nach der Sitzung nicht zu entlocken.
Was sieht „Variante V“ vor? Am Gelderland-Stadion werden keine Umbaumaßnahmen erfolgen. Lediglich der Bau einer zusätzlichen Parkplatzfläche auf der Wiese vor dem Stadion an der Straße Am Holländer See ist geplant. Zwischen dem bestehenden Kunstrasenplatz und der Krefelder Straße ist für Rot-Weiß Geldern der Bau eines Kunstrasen-Großspielfeldes vorgesehen. Daran angegliedert ist ein Gebäudekomplex mit Umkleidekabinen, Sanitäreinrichtungen und einem Mehrzweckraum als Vereinsheim. Im nördlichen Bereich, quasi zwischen Sportplatz und Mawiplant, schließt sich ein geplanter Parkplatzbereich an. Abstellmöglichkeiten für Fahrräder soll es auch geben. Hierfür ist die Erschließung der Fläche von der Krefelder Straße aus vorgesehen, auf der eine Abbiegespur neu zu errichten wäre.
In Kürze die Hintergrunde dieser Beschlussfassung: Der Verein Rot-Weiß Geldern ist nach jahrelangem Vagabundieren auf dem ehemaligen RSV-Sportplatz am Brühl heimisch geworden. Diese Anlage wird in absehbarer Zeit in ein Wohnbaugebiet umgewandelt. Ein Alternativstandort musste geschaffen werden. Der GSV Geldern wird sich an einen neuen Nachbarn gewöhnen müssen, weiter hat sich für den Verein nichts geändert. Die Fußballer werden wie gewohnt den vorhandenen Kunstrasenplatz und das Vereinsheim in vollem Umfang für sich nutzen können. Der Naturrasenplatz steht ihnen zur Verfügung.
Hartmut Könner, stellvertretender Vorsitzender, sagte, man habe ebenfalls die jetzt gewählte Variante favorisiert. Man hoffe auf ein gutes Miteinander der Vereine und dass das traditionsreiche Gelderland-Stadion eine Flutlichtanlage erhält. Das Stadion wird, um den Anforderungen des Schulsports und der Leichtathletik-Abteilung des GSV gerecht werden zu können, zudem eine Frischzellenkur erhalten und aufgepeppt. Der Naturrasen bleibt unberührt. Die Verwaltung wurde beauftragt, fristgerecht entsprechende Fördergelder zu beantragen. Die Frage, was im Falle eines negativen Förderbescheides passieren würde, wurde aufgegriffen, aber nicht abschließend geklärt.