2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

0:2 - SV Rödinghausen verliert bei RW Essen

Die Ostwestfalen machen dem Favoriten das Leben lange schwer, am Ende reicht es aber nicht ganz zur Überraschung. Ein Tor an diesem Tag schießt natürlich Simon Engelmann. Julian Wolff sieht Rot.

Im März - kurz vor dem Lockdown - war es das absolute Topspiel der Regionalliga-Saison 2019/20. Jetzt - gut ein halbes Jahr und einen Lockdown weiter - ist RW Essen gegen SV Rödinghausen nur noch ein ganz normales Ligaspiel. Allerdings: mit umgekehrten Vorzeichen - die Essener sind klarer Favorit. Dieser Rolle werden sie nur phasenweise gerecht - dennoch siegt RWE im Geisterspiel verdient mit 2:0 (0:0) gegen den Meister des Vorjahres. SVR-Trainer Nils Drube war bei der Analyse gar nicht zufrieden: "Wir starten ganz gut. Stellen dann aber das Fußballspielen ein und halten zu wenig dagegen. Weil das auch in der zweiten Halbzeit nicht besser wurde, verlieren wir hier zurecht."



Schon nach zwei Minuten der erste Wechsel. Dem Spielgerät ging die Luft aus. Nach einem etwa zehnminütigen Abtasten bringen auch die 22 Akteure auf dem Rasen Schwung in die Partie. Die erste Chance gebührt - na klar: dem "100-Tore-Ballermann" Simon Engelmann, der mittlerweile das Essener und nicht mehr das SVR-Trikot trägt. Aber sein Kopfball nach Kefkir-Flanke trifft nur die Latte. Danach wird der SV Rödinghausen mutiger. Besonders auffällig auf Gästeseite ist Christian Derflinger. Sein Distanzschuss aus 17 Metern (19.) ist nur ein kleines Stück zu hoch angesetzt, er streicht knapp über das Essener Gehäuse.

Essen übernimmt nun wieder das Zepter - allerdings ohne wirklich etwas Zählbares herauszuspielen. Ganz anders der SVR. Glück für die Gastgeber in der 40. Minute! Derflinger dribbelt sich schön an den Strafraum und fällt dann. Von der Pressetribüne sah es nach einem Foul aus, der Schiedsrichter sah das aber anders. RWE lässt kurz vor der Pause mit einer interessanten Eckballvariante aufhorchen. Vom Mittelkreis startet Harenbrock plötzlich in Richtung Strafraum, bekommt auch perfekt den Ball, zielt dann aber viel zu hoch.

Alles in allem ein eher mauer Durchgang. Essen enttäuscht bisher auf ganzer Linie. Engelmann ist beinahe komplett abgemeldet, sonst fällt RWE wenig ein. Das sieht nicht nach einem Aufbäumen im Aufstiegsrennen aus. Und auch Rödinghausen hatte noch keine echte Großchance.



Im zweiten Durchgang verflacht das Spiel zunächst - sofern das überhaupt noch ging. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Conde bekommt viel zu viel Platz im Zentrum, spielt nach rechts zu Plechaty, der flach in der Mitte Cedric Harenbrock bedient. 1:0 (56.) für RWE. Dem SVR gelingt fast die direkte Antwort. Nach einem Buckmaier-Freistoß kommt Wolff frei zum Kopfball. Doch der Innenverteidiger setzt den Ball neben das Tor.

Rödinghausens Coach Nils Drube reagiert und bringt seinen Joker Yassin Ibrahim (64. für Nico Buckmaier). Kommt mit ihm die Wende? Eher nicht. 15 Minuten vor Schluss macht keiner mehr den Eindruck, dass man noch ein Tor schießen möchte. RWE verwaltet gut, Rödinghausen fehlen die Ideen.

In der 78. Minute verpasst der Essener Endres die Vorentscheidung. Fünf Minuten vor dem Ende geht SVR-Coach Drube mit dem dritten offensiven Wechsel "all in". Doch der verpufft, weil in der anschließenden Aktion Essen einen Foulelfmeter zugesprochen bekommt und die Gäste zudem noch eine Rote Karte (Wolff, 89.) kassieren. Verrückte Doppelbestrafung. Simon Engelmann stellt mit dem verwandelten Strafstoß den 2:0-Endstand her und sagt anschließend zu der Szene: "Er hält mich. Ein Elfmeter war es auf jeden Fall. Ob man dann noch Rot geben muss, weiß ich auch nicht."

Aufrufe: 04.11.2020, 21:15 Uhr
FuPa Autor