2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
– Foto: Michael Schnieders
Sparkasse

„Es muss mal wieder ein Dreier her“

Regionalligist FC Wegberg-Beeck erwartet Schlusslicht RW Ahlen

REGIONALLIGA WEST

Da staunte man nicht schlecht beim FC Wegberg-Beeck: Der Paketzusteller wuchtete zwei große Pakete in die Geschäftsstelle. Nur – bestellt hatte niemand etwas in dieser Dimension. Noch größer war das Erstaunen beim Auspacken: Heraus kamen Porträtbilder der Mannschaft im Format 550 x 770 Millimeter. Die hatte der Fußball-Regionalligist zwar bestellt, jedoch um mit diesen Magnetfolien die Taktiktafel des Trainers aufzuwerten – im Format 55 x 77 Millimeter wohlgemerkt.

Doch die Beecker sind findige Leute, und so kletterte der Sportliche Leiter Friedel Henßen höchstpersönlich auf eine Leiter und montierte die zu groß geratenen Fotos an der Tribünenwand. Wenn Rot-Weiß Ahlen an diesem Samstag, 14 Uhr, im Beecker Waldstadion aufläuft, haben die Gäste zu den Namen der Gastgeber nun auch gleich die passenden Gesichter parat.

Kader nahezu komplett

Derlei Gedankenstützen benötigt Mark Zeh natürlich nicht, auch wenn der 37-Jährige die erste Mannschaft des Regionalligisten erst vor gut zwei Wochen übernommen hat. Er kennt sein neues Team gut, da er als bisheriger Coach der Beecker Zweiten schon immer nah dran war. Vor der wichtigen Partie gegen Ahlen ist sein Kader so gut wie komplett, nur Marvin Brauweiler muss weiter verletzt passen, und hinter dem angeschlagenen Manuel Kabambi steht noch ein Fragezeichen.

„Nach den beiden letzten Remis muss endlich wieder ein Dreier her“, gibt Zeh für die Partie gegen den Tabellenletzten, von dem Beeck sich im Hinspiel 2:2 getrennt hatte, vor. Das klingt einfacher, als es ist, denn die Ahlener haben sich trotz neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer noch nicht aufgegeben, wie das jüngste 1:1 gegen Liga-Spitzenreiter Borussia Dortmund II zeigt. Gastgeber Wegberg-Beeck ist als Tabellen-15. nur scheinbar auf der sicheren Seite, der Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist auf einen Punkt geschrumpft.

„Ahlen hat viele Unentschieden geholt. Trotz der Tabellensituation ist das eine intakte Mannschaft, die mutig vorne angreift und nicht abwartet. Sie schiebt gut vor, aber dadurch öffnen sich auch Lücken“, hat sich Zehn den Gegner und sein Spielsystem angesehen.

Eine Tugend, die Beeck eh auszeichnet, erwartet Zeh ganz explizit: „Ich fordere von meinen Spielern viel Mentalität. Wir haben die Qualität, um die Regionalliga zu halten, müssen aber immer an die Grenzen gehen.“ Zeh, der als Spieler selbst „auf der Sechs“ zu Hause war, hatte seine Mannschaft bei der vergangenen Partie in Straelen (0:0) defensiv gut eingestellt. Gegen Ahlen muss aber offensiv mehr passieren als zuletzt. „Wir müssen, zumal zu Hause, mehr Durchschlagskraft nach vorne entwickeln“, weiß auch der junge Coach. In Straelen hatten weder die Beecker noch die Gastgeber sich über 90 Minuten zwingende Chancen erarbeitet – das soll und muss gegen Ahlen anders werden.

Aufrufe: 020.3.2021, 08:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor