2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Boris Hempel

Trotz Überzahl verliert der BSC gegen Preußen Münster mit 1:2

Dritte Niederlage in Folge - Nur Metin Kizil trifft

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Thorsten Nehrbauer, der Trainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, kann es drehen und wenden, wie er will. Zwei abgefälschte Torschüsse und eine über weite Strecken der Partie in der Offensive zu harmlose Spielweise seiner Mannschaft verursachten gegen dezimierte Preußen aus Münster – Nicolai Remberg hatte in der 44. Minute wegen Nachtretens gegen Dominik Bilogrevic „Rot“ gesehen – die 1:2 (0:1)-Niederlage. Damit bleibt der BSC nach dem 0:2 gegen Fortuna Düsseldorfs U 23 und dem 1:4 gegen Fortuna Köln in der englischen Woche ohne Punkte. Benedikt Zahn (28.) und Marcel Hoffmeier (51.) trafen für Münster. Metin Kizil gelang in der 62. Minute lediglich das 1:2 für die Gastgeber, die bei acht Punkten aus zehn Spielen bleiben und sich damit auf einem der fünf Abstiegsplätze wiederfinden. „Es ist wie verhext, was wir zurzeit für Gegentore kassieren“, sagte Nehrbauer. „Zumindest einen Punkt hätten wir verdient gehabt. Aber es ist uns nicht gelungen bei Überzahl ausreichend verwertbare Bälle in Strafraumnähe zu spielen.“

Den BSC-Spielern war klar, dass eine 1:4-Niederlage, so geschehen am Mittwoch in Köln, selten ohne Folgen bleibt. Vor allem an den Fehlern in der Abwehr konnte der BSC-Coach nicht vorbeigehen. Und so musste Marius Samoura, der bei zwei Gegentoren am Mittwoch alles andere als gut aussah, gegen Münster seinem zuletzt verschmähten Innenverteidiger-Kollegen Cedric Mvondo Platz machen. BSC-Kapitän Dario Schumacher dagegen wusch in Köln als Bankangesteller auf Zeit seine Hände in Unschuld und fand sich gegen die Preußen in der Startelf wieder. Bleiben durfte Dario Ehret, der beim 1:4 sein Startelf-Debüt gegeben hatte. Mit der Empfehlung von sechs Treffern aus sechs U 19-Partien verdiente sich Tackie Sai seine Startelf-Premiere – ohne sich allerdings entscheidend in Szene setzen zu können.

Verzichten musste Nehrbauer auf Marcel Kaiser, der nach seiner Muskelverletzung aus dem Spiel in Köln nicht zur Verfügung stand. In den ersten 28 Minuten der Partie passierte auf dem holprigen Rasen des Sportparks vor 266 zahlenden Zuschauern herzlich wenig. Beide Abwehrreihen hatten die mit Offensivaufgaben betrauten Kollegen gut im Griff. „In dieser Phase haben wir gut gestanden“, attestierte Nehrbauer. Erwähnenswert: Burak Gencal hatte nach nur 30 Sekunden einen Warnschuss abgefeuert, der nur knapp am Preußen-Gehäuse vobeigerauscht war. Dann half der Zufall den Gästen auf die Sprünge. Der Schussversuch von Alexander Langlitz, der ansonsten Richtung Eckfahne geflogen wäre, landete in der 28. Minute abgefälscht vor den Füßen von Benedikt Zahn. Der fackelte nicht lange und überwand BSC-Schlussmann Jonas Hupe mit einem platzierten Flachschuss. Weiteres Ungemach blieb den Hausherrn in Hälfte eins erspart. Dafür traf es die Gäste. Eine Minute vor dem Pausenpfiff sah Nicolai Remberg glatt „Rot“. Der Münsteraner Angreifer soll gegen BSC-Mittelfeldakteur Dominik Bilogrevic nachgetreten haben. „Eine absolut richtige Entscheidung“, sagte Nehrbauer, der nur wenige Meter entfernt, freie Sicht auf die Szene hatte. Die heftigen Proteste der Delegation aus Münster blieben ohne Wirkung.

Nehrbauer reagierte auf die zahlenmäßige Überlegenheit und brachte mit Aloy Ihenacho einen weiteren Angreifer. Bilogrevic blieb in der Kabine. Und der BSC-Stürmer führte sich gleich gut ein, zielte in der 49. Minute nur knapp am langen Eck des Preußen-Tores vorbei. Nur zwei Minuten später haderten die Gastgeber einmal mehr mit dem fehlenden Spielglück. Nach einem Freistoß senkte sich der von Winke abgefälschte Schuss von Marcel Hoffmeier unhaltbar für Hupe zum 0:2 in den Winkel (51.). „Allerdings dürfen wir in der Entstehung den Ball in Überzahl nicht so leichtfertig herschenken“, monierte der BSC-Coach. Nur 60 Sekunden nach dem 0:2 hätte es Schumacher richten können, aber der BSC-Kapitän köpfte frei vor Preußen-Schlussmann Maximilian Schulze Niehues aus kurzer Distanz am Tor der Preußen vorbei. Auch beim Schussversuch von Gencal nach Zuspiel des eingewechselten Metin Kizil fehlte nicht viel (59.). Drei Minuten später machte es Kizil dann besser. Nach Zuspiel von Teixeira erzielte der bislang glücklose Angreifer aus rund elf Metern den 1:2-Anschlustreffer. In der 72. Minute hielten die BSC-Anhänger nochmals die Luft an. Aber das vermeintliche 3:1 durch Langlitz erkannte der Unparteiische korrekterweise wegen Handspiels nicht an. Zwar rannte der BSC in den Schlussminuten nahezu pausenlos an, zwingende Torchancen sprangen dabei aber nicht mehr heraus. Im Gegenteil: Lukas Frenkert hätte in der Nachspielzeit nach einem Konter fast noch das 3:1 für den Drittliga-Absteiger erzielt.

Bonner SC: Hupe, Wiese, Mvondo, Winke, Damaschek, Bilogrevic (46. Ihenacho), Teixeira, Schumacher (54. Touloupis), Ehret, Gencal, Sai (58. Kizil).

Preußen Münster: Schulze Niehues, Schauerte, Daube (62. Erdogan), Grodowski (87. Frenkert), Scherder, Zahn (68. Touray), Klann (85. Borgmann), Remberg, Langlitz, Hoffmeier, Heidemann.

Tore: 0:1 Zahn (28.), 0:2 Hoffmeier (51.), 1:2 Kizil (62.). Zuschauer: 266. Schiedsrichter: Jonas Windeln (Heinsberg).

Aufrufe: 024.10.2020, 17:30 Uhr
Bonner General-Anzeiger/Thomas HeinenAutor