2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Mit Preußen Münster wartet auf Masaaki Takahara und seine BSC-Kollegen der nächste starke Gegner. ⇥Foto: Boris Hempel
Mit Preußen Münster wartet auf Masaaki Takahara und seine BSC-Kollegen der nächste starke Gegner. ⇥Foto: Boris Hempel – Foto: Boris_Hempel

Die bittere Niederlage schnell verarbeiten

Nach der Rheinderby-Pleite muss der Bonner SC nun gegen Absteiger Preußen Münster antreten

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Es klingt fast schon bedrohlich. Preußen Münster, Absteiger aus der 3. Liga, der sich als Tabellenvierter mit dem 2:1-Erfolg vom Mittwoch gegen Wiedenbrück endgültig in der Spitzengruppe der Fußball-Regionalliga West festgebissen hat, will unbedingt nachlegen – und das am Samstag ab 14 Uhr im Sportpark Nord gegen den Bonner SC.



Die Vermutung von Preußen-Coach Sascha Hildmann, dass es sich dabei „um ein sehr, sehr schwieriges Spiel handeln wird“, klingt zwar nett, hilft dem arg strapazierten Nervenkostüm der BSC-Akteure aber nur bedingt weiter.

Während Münster also nach dem Sieg gegen Wiedenbrück frisch gestärkt in Bonn auflaufen wird, müssen die Rheinlöwen schnellstmöglich das bittere 1:4 bei Fortuna Köln verarbeiten. Wieder einmal torpedierten zum Teil haarsträubende Fehler die zumindest in den ersten 45 Minuten vorhandenen guten Ansätze. Der sichtlich enttäuschte BSC-Cheftrainer Thorsten Nehrbauer attestierte seinen Schützlingen durchaus zu Recht in den ersten 30 Minuten der Partie „eine gute Leistung“. Die feldüberlegenen Kölner gelangten allenfalls bis zur Strafraumgrenze. BSC-Schlussmann Jonas Hupe, der sich im weiteren Verlauf in die unrühmliche Fehlerkette einsortieren sollte, bekam den ersten Ball erst in der 29. Minute zu halten.

Sechs Minuten zuvor führte ein von Marcel Damaschek klug gespielter Pass sogar zur Bonner 1:0-Führung. Der frei gespielte Burak Gencal behielt vor dem Kölner Gehäuse die Nerven und erzielte das 1:0 für den BSC. „Alles was wir vorhatten, ist aufgegangen“, sagt Nehrbauer.

Dann aber fiel das Kartenhaus BSC in sich zusammen: In der 40. Minute rutschte BSC-Außenverteidiger Paul Wiese aus und ermöglichte Fortuna Kölns Mittelstürmer Roman Prokoph den 1:1-Ausgleich. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt kassierte der BSC dann das 1:2. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte Fortuna-Angreifer Francis Ubabuike alle Zeit der Welt, für seinen Linksschuss das rechte Bonner Toreck anzuvisieren. „Nackenschläge, die wir gegen einen solchen Gegner nicht verkraften konnten“, sagt Nehrbauer.

So war von Gegenwehr nach dem Seitenwechsel kaum etwas zu spüren. Stattdessen legte die Fortuna nach, die dabei einmal mehr von Bonner Abwehrschnitzern profitierte. Vor dem 1:3 forderten die BSC-Akteure von ihren Kölner Kontrahenten, den Ball doch bitte ins Aus zu schießen. Schließlich war Wiese auf Höhe der Mittellinie nach einem Foul liegen geblieben. Und so freute sich der Ex-Bonner Hamza Salman vor seinem Treffer über zurückhaltendes Bonner Abwehrverhalten.

Beim 1:4, drei Minuten vor dem Abpfiff, spielte BSC-Schlussmann Hupe dem Kölner Stürmer Julian Günther-Schmidt in die Füße. Denkbar ungünstige Voraussetzungen also für die anstehende Aufgabe gegen Preußen Münster. Auch wenn Nehrbauer nach der Partie in Köln nüchtern feststellte, dass es gut sei, bereits am Samstag wieder spielen zu können. „Es bringt jetzt nichts, draufzuhauen“, sagt der BSC-Trainer. „Wir müssen die Jungs wieder aufbauen, um gegen Münster trotz dieser Niederlage eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen.“

Keine Rolle spielt dabei aller Voraussicht nach Marcel Kaiser, der sich in der ersten Halbzeit am Mittwoch eine Zerrung zugezogen hat. Auch dürfte Nehrbauer über die Zusammenstellung seiner Abwehrformation nachdenken. Gut möglich, dass der zuletzt verschmähte Cedric Mvondo wieder eine Chance erhält. Und dass auch Ex-Profi Nils Teixeira erneut in die BSC-Innenverteidigung rückt.

Aufrufe: 022.10.2020, 19:30 Uhr
General-Anzeiger Bonn/Thomas HeinenAutor