Wie vermutet, schenkte Nehrbauer für den verletzten Bernard Mwarome dem bisherigen „Bankangestellten“ Kris Fillinger das Vertrauen. Für den stellvertretenden Kapitän aus der vergangenen Saison bedeutete Verl der erste Startelfeinsatz in dieser Spielzeit. Für Celal Kanli, der diesmal nicht zum Kader gehörte, begann im Bonner Angriff Robin Schmidt. Ansonsten beließ es der BSC-Coach bei der Aufstellung, die zuletzt 0:0 gegen die U 23 des FC Schalke 04 spielte. Die Gäste, die das Spiel zur Freude von Nehrbauer zunächst schnell in den Griff zu bekommen schienen, verzeichneten in der 11. Minute den ersten Abschluss. Nach Flanke von Dario Schumacher versuchte es Adis Omerbasic aus spitzem Winkel. Drei Minuten später forderte Aygün Yildirim BSC-Schlussmann Robin Benz mit einem platzierten Flachschuss. In den ersten 30 Minuten der ersten Hälfte fehlt es allerdings beiden Teams an der notwendigen Präzision im Offensivspiel. Beide Abwehrreihen hatten deshalb alles im Griff. Gefährliche Torszenen blieben Mangelware. Auch der Versuch aus der Distanz von Fillinger (30.) brachte SC-Schlussmann Robin Brüseke nicht ins Schwitzen. Ohne Vorwarnung fiel das 1:0 für Verl. Der Pass von Jan Höppner nahm BSC-Linksverteidiger Markus Wipperfürth aus dem Spiel. Aygün Yildirim hatte auf Rechts freie Bahn. Dessen präzise Flanke verwertete Zlatko Janjic aus kurzer Distanz zur Verler Führung (34.). In der Folge geriet der BSC zunehmend unter Druck. Zunächst konnte Robin Benz gegen den gefährlichen Yildirim noch retten (35.). Hatte die BSC-Hintermannschaft in den Partien zuvor nur wenig zugelassen, fiel die Viererkette um Kapitän Mario Weber in der Schlussphase der ersten Hälfte regelrecht auseinander. Leichtes Spiel also für die Gastgeber, die durch Ron Schallenberg (42.) und Mathias Haeder (44.) binnen 120 Sekunden auf 2:0 und 3:0 erhöhten. Beide Treffer bereitete Yildirim vor, den Wipperfürth nicht in den Griff bekam.
Nehrbauer reagierte, brachte für den diesmal indisponierten Wipperfürth den offensiven Marcel Kaiser. Fortan verteidigten die Gäste mit einer Dreierkette. Der BSC suchte sein Heil im Angriff, versuchte zumindest den Einbruch am Ende der ersten 45 Minuten wieder zu recht zu rücken. In der 57. Minute scheitert Nico Perrey nach einem langen Ball mit einem sehenswerten Kopfball am SC-Schlussmann. In der 70. Minute passt Schmidt den Ball auf Holldack, der allerdings neben das Tor zielt. Zwei der wenigen gelungenen Offensivaktionen an diesem Abend. Zu viele unpräzise Zuspiele trübten das Bild. Bis zur 73. Minute, in der Dario Schumacher aus rund 20 Metern Maß nahm und mit Hilfe des Innenpfostens auf 1:3 verkürzen konnte. Zu mehr sollte es nicht reichen Sechs Minuten vor dem Abpfiff verhinderte Benz erneut gegen Ýildirim noch das 1:4.
SC Verl: Brüseke, Schöppner (61. Mikic), Schallenberg (65. Semlits), Kurt, Haeder (69. Heinz), Janjic (78. Andzouana), Choroba, Yildirim, Langesberg, Ritzka, Stöckner.
Bonner SC: Benz, Hirsch, Weber, Perrey, Wipperfürth (49. Kaiser), Fillinger, Schumacher, Omerbasic, Holldack, Makreckis, Schikowski, Schmidt (78. Makreckis).
Tore: 1:0 Janjic (34.), 2:0 Schallenberg (42.), 3:0 Haeder (44.) 3:1 Schumacher (73.). Zuschauer: 724. Schiedsrichter: Florian Visse (Ibbenbüren).