2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
Eine Stunde in Überzahl: Deckel drauf auf den überraschend hoch-überlegenen Schaldinger Derbydreier in Buchbach. F: Buchholz
Eine Stunde in Überzahl: Deckel drauf auf den überraschend hoch-überlegenen Schaldinger Derbydreier in Buchbach. F: Buchholz

Satz mit X: Buchbachs geplante Revanche geht nach hinten los

21. Spieltag - Freitag: Derby-Kockout in Minute 88: Nollenberger schockt Memmingen

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Der TSV Buchbach wollte nach der 0:2-Hinspielniederlage gegen den SV Schalding im Rückspiel zuhause die Dinge wieder zurechtrücken. Aber aus der geplanten Revanche wurde nichts, denn die Niederbayern ließen die Bobenstetter-Elf erneut - und wieder deutlich - mit 0:3 abblitzen. Der SVS hat damit die 30-Punkte-Marke geknackt und auch wenn die Bayern-Amateure zwei Partien weniger absolviert haben, sind die Schaldinger kurz vor der Winterpause punktgleich mit der Profireserve des Rekordmeisters. Wer hätte das vor der Spielzeit gedacht? Im zweiten Spiel des Abends kassierte der FC Memmingen erneut einen heftigen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Im Derby gegen den FV Illertissen wurde der FCM in der 88. Minute von Alex Nollenberger auf die Bretter geschickt und klebt nach der 0:1-Pleite gegen den Lokalrivalen auf einem Abstiegsplatz fest.

TSV Buchbach - SV Schalding-Heining 0:3 (0:1)
Auf enorm tiefem und durchnässtem Rasen sah zu Beginn alles nach einer Regen-Lotterie aus. Schalding "schwamm" in den Anfangminuten bedenklich. Nach einem Köck-Schnitzer setzte Thomas Breu die erste Riesenchance nach knapp drei Minuten ans rechte Außennetz. Auch danach taten sich die Niederbayern richtig schwer ins Spiel zu finden. Das sollte sich nach rund einer Viertelstunde komplett ändern. Nun zog Schalding das deutlich gefälligere Spiel auf, und Buchbach wackelte defensiv. In einer Phase, als sich die Niederbayern förmlich in der gegnerischen Hälfte festgespielt hatten, fiel nach einem Freistoß von Stefan Rockinger der Gästeführungstreffer. Einen Chipfreistoß von ganz links draußen verlängerte der aufgerückte Innenverteidiger Onur Alagöz mit dem Hinterkopf in den rechten Knick (27.). Sekunden später brannten bei den Buchbachern die Derbysicherungen durch. Albert Krenn legte Christian Brucia an der rechten Seitenlinie, spielte den Ball, räumte aber auch den Gegner ab. Gordon Büch rannte wie von der Tarantel gestochen Richtung Tatort und schubste Martin Tiefenbrunner im Getümmel zu Boden - die logische Konsequenz: glatt Rot von Referee Julian Kreye (30.). In Überzahl und nach der ersten hitzigen Derbyaktion versuchte Schalding betont cool zu bleiben, ließ nur noch eine Topchance der Hausherre zu: in Minute 36 fand Moritz Moser mit einem langen Ball Thomas Breu, der ließ SVS-Spielertrainer Köck aussteigen, doch Markus Schöller im Schaldinger Kasten parierte glänzend. Und umittelbar nach Wiederbeginn setzte Schalding den Hausherren den Derby-Todesstoß, René Huber bediente Markus Gallmaier - der zur Pause die Kapitänsbinde vom gelb-vorbelasteten Albert Krenn übernommen hatte - zentral vorm Kasten und der knallte den Ball einfach mal platziert aufs rechte Toreck - 0:2 (47.). Danach schwand die Buchbacher Hoffnung von Minute zu Minute, Schalding stand so gar nicht mehr unter Druck und schaukelte den Derbyauswärtssieg ohne mit der Wimper zu zucken über die Zeit. In der Schlussphase setzte Köck einen Kopfball aus Abseitsposition an den linken Pfosten (71.). Joker Chris Seidl zielte aus vollem Lauf und spitzem Winkel nur haarscharf über die Querlatte (79.). Und sechs Minuten vor Schluss machte Schalding den Deckel drauf auf den komplett verdienten Derbysieg. Stefan Lohberger bediente Martin Tiefenbrunner und der drückte staubtrocken ab, rechts flach neben den Pfosten versenkt. Und dann war er perfekt der dritte Schaldinger Auswärtsdreier in Serie, gleichsam die höchste Buchbacher Saisonniederlage. Die deutlichste zuvor kassierte man ausgerechnet beim 0:2 im Hinspiel. Mit der vollen Derbyausbeute und nun 30 Zählern auf dem Konto können die Schaldinger den Abschluss der Herbstserie äußerst beruhigt angehen. Buchbach kassiert nach acht ungeschlagenen Partien in Serie die zweite Saisonheimniederlage - nach einer, lange Unterzahl hin oder her, sehr müden Derbyperformance.
Schiedsrichter: Julian Kreye (Warmensteinach) - Zuschauer: 740

Tore: 0:1 Onur Alagöz (27.), 0:2 Markus Gallmaier (47.), 0:3 Martin Tiefenbrunner (84.)

Platzverweis: Rot gegen Gordon Büch (30./TSV Buchbach/Unsportlichkeit)



FC Memmingen - FV Illertissen 0:1 (0:0)
Selten war in den vergangenen Jahren ein Derby so wichtig für den FC Memmingen, die Hausherren mussten liefern. Bei nasskaltem Wetter war die Anspannung beim FCM in der Anfangsphase zu sehen, Sicherheit ging erst einmal vor und so dauerte es eine Viertelstunde, bis sich die Teams dem Ziel annäherten. Das erste Ausrufezeichen setzten die Gäste. Sebastian Enderle zog aus 30 Metern ab und setzte das Leder knapp über den Querbalken, auf der Gegenseite wurde Fabian Krogler mit einem Pass in die Schnittstelle bedient, aber FVI-Keeper Felix Kielkopf verkürzte den Winkel geschickt und konnte klären (16.). Mitte der ersten Hälfte musste Memmingens Schlussmann Martin Gruber einen Schuss von Alex Nollenberger aus gut 20 Metern Entfernung mit den Fäusten entschärfen. Danach war aber wieder viel Leerlauf in der Partie. Erst kurz vor der Pause musste Gruber erneut eingreifen, als er einen scharf vors Tor gezogenen Freistoß von Marvin Weiss wegfausten konnte. In der 42. Minute durfte Nicolas Jann von halbrechts auf den Abzug drücken, aber ein Memminger Abwehrbein konnte den Schuss zur Ecke klären. Quasi mit dem Pausenpfiff setzte Marco Hahn das Leder knapp am langen Pfosten vorbei (45.+2) und so ging`s torlos in die Kabinen. Auch der zweite Durchgang begann zerfahren, Illertissen hatte aber weiter die besseren Gelegenheiten. In der 58. Minute versuchte es Alex Nollenberger mit einem frechen Lupfer aus 20 Metern, aber Gruber machte sich lang und war noch entscheidend dran. Memmingen versprühte höchstens nach Standards ein wenig Gefahr. In der 78. Minute setzte Amar Cekic einen Freistoß auf den Querbalken. Würde den Hausherren der Lucky-Punch noch gelingen? Der FCM brauchte die drei Zähler, aber aus dem Spiel heraus lief einfach zu wenig zusammen. Und dann schockte Illertissen die Kunze-Elf in Minute 88: Aus dem Gewühl heraus netzte Alex Nollenberger aus kurzer Distanz zum 0:1 ein und schickte die Memminger damit auf die Bretter. Im Moment sieht`s schwer danach aus, dass der in der Vorsaison so furiose FCM auf einem Abstiegsplatz überwintern muss.
Schiedsrichter: Johannes Huber (TSV Bogen) - Zuschauer: 829

Tore: 0:1 Alexander Nollenberger (88.)








Aufrufe: 010.11.2017, 21:39 Uhr
S. Ziegert / M. WillmerdingerAutor