2024-05-10T08:19:16.237Z

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Mit dem FC Zell mehr denn je in der Verfolgerrolle: Matthias Philipp (hinten) gegen die Wyhler Frederik Leber (mitte) und Norman Futterer | Foto: Uwe Rogowski,
Mit dem FC Zell mehr denn je in der Verfolgerrolle: Matthias Philipp (hinten) gegen die Wyhler Frederik Leber (mitte) und Norman Futterer | Foto: Uwe Rogowski,

Rätselraten um den Rotsünder beim FC Zell

FSV Rheinfelden belohnt sich für harte Vorbereitung

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Es war eine dieser „unübersichtlichen Szenen“, wie es im Fußballsprech heißt. Szenen, die es Fußballreportern, aber auch den Schiedsrichtern schwer machen.

Laut Augenzeuge Matthias Philipp, Abwehrspieler des FC Zell, war ihm im Fußball-Landesligaspiel gegen den SC Wyhl (3:4) ein gegnerischer Akteur unsanft zu nahe gekommen. Das Delikt war eindeutig, wie Philipp befand. „Er ist mir auf den Fuß getreten“, beteuerte Philipp, und da der Wyhler, der später als Michael Erb identifiziert werden konnte, ihn auch noch mit dem Ellenbogen bekannt machen wollte, konnte Philipp nur schwer an sich halten. Erb wusste vermutlich nicht, dass Philipp ein Regionalligaringer ist, jedenfalls revanchierte sich der Zeller mit einem Kopfstoß, der laut Philipp ins Leere gegangen sein soll, doch der Wyhler fiel trotzdem wie eine tote Hummel auf den Rasen. Danach gab es den üblichen Redebedarf, beide Teams bildeten Rudel, es wurde ein bisschen geschubst und der Schiedsrichter musste Konsequenzen ziehen. Erb bekam Rot, und Philipp?

„Der Assistent sagte dem Schiri, dass es die Nummer 12 war, aber es spielte ja gar keiner mit dieser Nummer“, berichtete Philipp. „Dann hat er gesagt, es war die 21. Aber die gab es auch nicht.“ Rätselraten. Einer geht noch? Schließlich habe „irgendeiner“ Rot bekommen sollen, wie Philipp vernahm, der dann aber doch die „berechtigte“ Karte sah, wie er selbst sagte. Offizielle gaben später wohl FCZ-Defensivmann Daniel Philipp als Rotsünder weiter, er trug die Nummer sechs.

Den anschließenden Elfmeter verwandelte Ralf Kiefer zum 3:4 (89.) für Zell, das 0:4 zurückgelegen hatte. Doch zu mehr reichte es nicht und so bleibt nur noch eine kleine Illusion, dass es die Zeller im Abstiegskampf noch einmal spannend machen könnten. Es war offensichtlich, dass die Spieler bereit sind, unter Trainer Tinh Ngo an ihre Grenze zu gehen. Die Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen war ein klares Indiz dafür. Doch die Punkte fehlen. Ein kleines Rechenbeispiel: In bisher 19 Spielen gewann der FCZ zweimal. Von den ausstehenden elf Partien dürften vermutlich nicht einmal fünf, sechs Siege reichen, um noch in die sichere Zone zu rutschen. Den Zellern bleibt nur die Hoffnung, dass es maximal zwei Absteiger gibt. Oder eine nicht enden wollende Glückssträhne bis Saisonende.

Da gestaltet sich die Ausgangslage für den FSV Rheinfelden wesentlich besser. Durch den 4:1-Erfolg gegen die SG Wasser-Kollmarsreute festigte das Team um Trainerduo Marc Jilg und Anton Weis den zwölften Platz. „Wichtig war, dass sich die Mannschaft selbst belohnt hat“, sagte Jilg. „Denn sie mussten ziemlich viel Dreck fressen“, so der Coach über eine „hammerharte Vorbereitung“. Die Arbeit an der physischen Komponente hat sich zum Auftakt ausgezahlt. Gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf habe der FSV gerade im zweiten Abschnitt nochmal eine Schippe drauflegen können. „Hinten raus hatten wir mehr Körner.“

Zudem befreite sich der FSV im Spielverlauf vom doppelten Druck. Einerseits vom tabellarischen, andererseits von jenem Druck, den die Gäste durch einen aggressiven Beginn und frühes Pressing ausübten. „Da haben sie uns auf dem falschen Fuß erwischt“, sagte Jilg. Doch stellten sich die Rheinfelder auf die gegnerische Taktik ein und lösten die Herausforderung durch ihre schnellere Spielgestaltung. Das Selbstvertrauen beim FSV ist gestärkt – und mit Rückenwind geht’s zum Derby beim SV 08 Laufenburg.

Aufrufe: 06.3.2017, 20:00 Uhr
Uwe Rogowski & Matthias Konzok (BZ)Autor