2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Mit einem direkt verwandelten Freistoß sichert Tim von dem Brinke (10) Ankum den 1:0-Heimsieg über TV Bohmte. Foto: Thomas Mönter</b>
Mit einem direkt verwandelten Freistoß sichert Tim von dem Brinke (10) Ankum den 1:0-Heimsieg über TV Bohmte. Foto: Thomas Mönter</b>

Quitt Ankum kriegt die Kurve

Bezirksliga 5: Merzener Löwen in arger Abstiegsnot - Rieste unterm Soll

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Viel Licht und mancher Schatten begleiten auf Bezirksebene die Fußballer im Altkreis Bersenbrück. „Leuchtturm“ ist TuS Bersenbrück, der als souveräner Meister die Bezirksliga verlässt und nach mehr als zehn Jahren in die Landesliga zurückkehrt. In der erneut ausgeglichenen Klasse kommen die jungen Riester nicht richtig in Tritt (13.) und spüren das Abstiegsgespenst im Nacken. Bei Quitt Ankum sorgt ein Trainerwechsel für Schlagzeilen. Auf den glücklosen Dirk Siemund folgt mit Frank Werner ein alter Bekannter, der nach Anlaufschwierigkeiten den Quitt ins sichere Mittelfeld der Tabelle (9.) führt. Die erwarteten Probleme begleiten den neuen Trainer der Merzener „Löwen“; Bruno Graw startet mit passablen Ergebnissen, überwintert nach einer Niederlagenserie aber auf einem Abstiegsplatz (14.)

Merzens Graw ist Realist. „Wer am Ende 28 Punkte hat, steigt ab“, sagt der 55-Jährige – wohlwissend, dass seine „Löwen“ zur Halbzeit magere 13 Punkte auf dem Konto haben. Das rettende Ufer ist in Reichweite, aber in der ausgeglichenen Liga haben ein halbes Dutzend Konkurrenten nichts zu verschenken. Dennoch traut Graw seinen Spielern, die „an sich glauben und zusammenhalten“, den Klassenerhalt zu. „Die Trainingsarbeit ist gut, und die Jungs haben noch nie den Kopf hängenlassen“, lobt Graw Disziplin und Einstellung. Jetzt komme es darauf, die Fehlerquote zu senken sowie in Technik, Taktik, Dynamik oder Handlungsschnelligkeit „den entscheidenden Tick besser zu werden“. Es sei eine einfache Rechnung, dass „weniger individuelle Fehler in Zukunft Erfolg bringen“. Merzens Trainer gibt einen Trainingsplan an die Hand, damit jeder „Löwe“ in der Weihnachtspause „eigenverantwortlich seine Ausdauerleistungsfähigkeit einigermaßen hält“, um im Januar mit komplexen Spiel- und Übungsformen durchzustarten für die Mission Klassenerhalt.

Derlei Sorgenfalten kennt das Gesicht von Ankums Trainer Frank Werner zurzeit nicht, obwohl die Trennung von Vorgänger den Saisonstart überschattet. Nach sechs Spielen mit nur einer Niederlage überwintert Quitt auf einem einstelligen Tabellenplatz (9.) und sammelt ein ordentliches Punktepolster an, nur die Derbyniederlage gegen Rieste wurmt. Werner ist sich bewusst, dass Ankum für die 20 Punkte bereits 16 Mal gespielt hat, und warnt vor einer trügerischen Sicherheit. In der Tat dürften die Ankumer bei ähnlicher Ausgangslage das Zittern um den Klassenerhalt aus dem Vorjahr nicht vergessen haben. „Ergebnis, Einstellung und spielerische Leistung waren gut“, lobt Werner, dass nach seiner Überzeugung alle „näher zusammengerückt“ seien. Am neunten Spieltag übernimmt Werner den Quitt, startet mit zwei Niederlagen und führt doch die Ankumer aus dem Keller (15.) in die Tabellenmitte. „Die Mannschaft hat verstanden, dass wir für den Erfolg hart arbeiten müssen“, sagt der 50-Jährige und kündigt entschlossen an: „Da werden wir auch in der Rückserie ansetzen“.

Auf Lage zeigt sich im Sommer schon bald, dass der SC Rieste als amtierender Altkreis-Kronprinz nicht an die Leistung der Vorjahre anknüpfen kann. Die Elf von Trainer Josef Buschemöhle setzt sich spielerisch und läuferisch gut in Szene; Mängel im Torabschluss und dumme Abwehrfehler schmälern die erhoffte Punktausbeute. Auf Lage herrscht Tristesse, woran auch die Derbysiege gegen Merzen und Ankum nichts ändern. Ausbleibende Erfolge bedeuten einen indiskutablen Platz 13. Buschemöhle ist sich aber sicher, dass der SCR aus den Fehlern lernt und Ende Februar mit frischem Mut das Abstiegsgespenst von Lage vertreibt.


Aufrufe: 013.12.2015, 18:03 Uhr
Bernhard Tripp, Bersenbrücker KreisblattAutor